CMS im Drucksaal

  • Hallo Gemeinde,


    mich würde mal interessieren ob bei euch im Drucksaal CMS mit allem was dazu gehört, und wenn ja in welchem Umfang, Anwendung findet. D.h. Häufigkeit der Kalibrierungsintervalle, Maßnahmen zur Standartisierung wie Justage, Wasserwechsel usw.


    In unserem "Fuhrpark" haben wir unter anderem 3 XL 105er Maschinen 2 davon Wende, die mit den gleichen Papier-/Rasterspezifischen Kurven drucken, die Geradeausmaschine hat eigene. Die Maschinen werden im Durchschnitt alle 3 Monate abgedruckt. Wir drucken mit 2 Farbsätzen (Epple Perfect Finish,Aniva) und Alkohollos. Wasserwechsel findet bei Überschreitung des Leitwertes statt. Justage nur wenns Probleme gibt, von richtigen Intervallen ist nicht die Rede. Farbbogenarchivierung ist ohne Konzept, die liegen in der Schublade bis die jemand in die Tonne feuert, manche sind in Rollen abgepackt - aber wirr durcheinandergewürfelt. Drucken aber auch häufig nach Proofs, an denen wir zu 70-95% rankommen.
    Meiner Meinung nach ist das zu wenig, man könnte mit einem schlüssigen Konzept die Reproduzierbarkeit deutlich optimieren. Alleine schon, dass die 2 Wendemaschinen die gleiche Kurve drucken ist mir ein Rätsel, da die eine viel voller druckt.
    Genug gemosert. Wie läuft das bei euch?

  • Mal abgesehen von dem ganzen Fachchinesisch, mit dem man zugemüllt wird, find ich CM recht einfach.
    Meistens scheitert eine vernünftige Standarisierung an der Vorstufe - meiner Erfahrung nach. Ich kenne
    das so:
    - Abdrucken der Testform mit Ideal-Dichtewerten.
    - Spektralfotometrische Ausmessung
    - Anpassung des Farbraumes in der Vorstufe (Monitore/Proofer)
    - Anpassung der TWZ-Kurven in der Vorstufe


    ...und solange ihr dann ned groß was verändert, wars des schon. Evtl. hilft euch dieser Link etwas:


    Gruß
    Martin

  • Unsere Vorstufe ist was das angeht relativ fit, die Platten haben über Monate nachweisbar auch nur minimalste Toleranz, die Geräte werden regelmäßig kalibriert, usw. .
    Das Prinzip CM ist auch einfach, nur leider muss ich häufig feststellen, dass wir nicht mehr im Toleranzbereich liegen, wenn ich mal währen der Produktion im Standart die TWZ ausmesse.
    Mir geht es um ein System im Drucksaal, also quasi ein Konzept, dass eine regelmäßige Kalibrierung der Maschine mit den dazugehörigen notwendigen Maßnahmen beinhaltet. D.h. wie häufig wechsel ich das Wasser, Justiere die Walzen, wann und unter welchen gegebenheiten drucke ich die Maschine ab um halt eine konstante zu erhalten um eine größtmögliche Reproduzierbarkeit zu den Vorabaufträgen zu erreichen, ohne beispielsweise im Magenta 30% draufzuschrauben.
    Meine Frage war eben, ob so ein Konzept bei irgendjemanden von euch besteht und wenn ja wie ihr das regelt.
    :)

  • Wir drucken ca. einmal im Monat die Testform an und kontrollieren die Kurve
    Ausserdem wird jeden Morgen eine TEstplatte mit der Liniearisierung erstellt.

    Alle Menschen haben den gleichen Himmel ... aber nicht alle den gleichen Horizont

  • also da wir ja pso zertifiziert sind
    haben wir die kennlinien von damals genommen und in der vorstufe verankert (maschinenspezifisch versteht sich) und da wird jeden morgen ne testform belichtet zum checken ob der belichter in den toleranzen liegt, zudem haben wir ne exel tabelle in die wir mit unserem Techkon unsere TWZ und LAB werte einmessen diese werden dann mit den hinterlegten daten verglichen und erscheint halt dann eben rot oder grün, die tabellen gehen dann einmal im monat in die vorstufe und die gleichen dann die kennlinien an ;)


    walzenjustieren is halt so ne sache, also ich mach das immer stichpunktartig mal so mal so, wenn ich z.b. n formwechsel hab und die neue platte drin is mach ich einfach mal kurz die auftragswalzen an die platte und seh dann immerhin mal ob die zur platten stimmen und richtig justieren weiß nich wenn man halt merkt dass irgendwas nicht passt wird halt mal geschaut oder wenn ich mal ne walze wechseln muss check ich das gleich mit durch ;)


    wasserwechsel an den 5-farben is glaub ich bin mir aber nich sicher entweder 1x im monat oder alle 2 monate


    Der Beutel für die Puderabsaugung wird bei uns 1x in der woche gecheckt



    aber das mit der exel tabelle halt ich für ziemlich geschickt weil du stöpselt dein techkon an pc an machst die tabelle auf und misst deine felder rein und siehst gleich wie du stehst
    das is ne sache von 5 minuten
    dauert halt aber eben auch bis so ne tabelle erstellt ist, wir haben die z.b. an unsere RA-74 für nen 120er Raster und für nen 70er Raster hingebastelt


    Grüße Peter

    1.) Alles, was gut beginnt, endet schlecht.
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    Puders Erkenntnisse aus Murphys Gesetz