Frage an die Dispersionslackexperten

  • Hallo,


    arbeite an einer CD 102 - 5 + L . Die Maschine hat einen kurzen Ausleger mit einer Trockeneinheit.
    Drucke oft auf mattgestrichenen Papieren mit Dispersionslack - Matt. ( Actega).
    Beim Widerdruck setzen sich Partikel im ersten Werk auf der Platte ab und drucken lustig mit. Hatte schon mehrere Reklamationen und Androhung einer Abmahnung. Anfragen bei HD usw, haben nichts gebracht.
    Beim Schöndruck bestäube ich nur minimal ( Puder WL ) , trotzdem habe ich den Mist auf den Platten. Aus der Farbe kommt es nicht. Es muss übers Drucktuch auf die Platte gehen. Partikel sind fest und manchmal 1-2 mm groß. Was kann es sein ? Abhilfe ? Könnten es durch Trocknerhitze verschmolzene Puderpartikel sein ?

  • Hallo,
    na, dann viel Spaß beim Suchen :( .
    Sorry, aber dieses Problem hatten wir auch schon mal, allerdings an einer normalen CD ohne Lack (tritt das bei Dir nur im Lackbetrieb auf?).
    War bei uns innerhalb der Gewährleistungsfrist. Daraufhin hab' ich HD ordentlich genervt. Instruktoren und Monteure haben insgesamt ca. 40 Stunden herumgesucht, Waschanlagen, Blasleisten, Luftversorgung, Puderaufbau in der Maschine etc. überprüft und - nichts gefunden!
    Nebenbei haben wir selbst natürlich noch so einiges an Zusätzen, Puder, Papiersorten usw. ausprobiert.
    Laut Heidelberg waren wir die einzigen mit diesem Phänomen (nee, is' klar! ;) ).
    Das hilft Dir jetzt sicherlich nicht wirklich weiter; aber das Problem hat sich dann irgendwann von selbst erledigt.
    Ich würde an Deiner Stelle nochmal eindringlich HD in die Pflicht nehmen. Auch, wenn die Maschine keine Garantie/Gewährleistung mehr haben sollte, wollen die doch auch in Zukunft noch ihre Produkte an Euch verscheuern.


    Gruß, Ralf.

  • Das entsprechende Puder benutzen wir. Wegen den Ablagerungen in Werk 1 auf der Platte haben wir HD und einen Lackexperten um Hilfe gebeten. Dieser hat eine Probe für`s Labor mitgenommen, habe noch nichts gehört.
    Die Probleme treten hauptsächlich bei matten Papieren auf, manchmal auch unlackiert aber in der Hauptsache beim Widerdruck der lackierten Bg. Einmal habe ich sogar einen "Streckgang" gemacht um den Mist von den Bg zu bekommen. Selbst wenn da mal etwas runterfällt auf die Bg setzt es sich doch nicht dauerhaft auf die Druckplatte. Fahre in meiner Not mehr Feuchtung in Werk 1 ( Schwarz) bis zum Emulgieren :wacko:

  • Hast Du das nur bei Mattlacken oder auch bei Glanzlacken?


    stampatore

    Auch wenn es mancher noch nicht gemerkt hat, wir sind eine Industrie. Wer die Standardisierung nicht umsetzt, muss ein Künstler sein.

  • Zitat von "OS - Drucker"

    Das entsprechende Puder benutzen wir. Wegen den Ablagerungen in Werk 1 auf der Platte haben wir HD und einen Lackexperten um Hilfe gebeten. Dieser hat eine Probe für`s Labor mitgenommen, habe noch nichts gehört.
    Die Probleme treten hauptsächlich bei matten Papieren auf, manchmal auch unlackiert aber in der Hauptsache beim Widerdruck der lackierten Bg. Einmal habe ich sogar einen "Streckgang" gemacht um den Mist von den Bg zu bekommen. Selbst wenn da mal etwas runterfällt auf die Bg setzt es sich doch nicht dauerhaft auf die Druckplatte. Fahre in meiner Not mehr Feuchtung in Werk 1 ( Schwarz) bis zum Emulgieren :wacko:


    Ist es denn sicher, das es am Lack liegt ? Mich wudert die Aussage, das es manchmal auch unlackiert passiert. Kann es auch am Papier liegen ? Habt ihr mal anderes getestet ?

    Optimismus ist nur ein Mangel an Information
    (Heiner Müller)

  • Zitat von "stampatore"

    Hast Du das nur bei Mattlacken oder auch bei Glanzlacken?


    stampatore


    Komischerweise bislang nur bei Mattlacken. Allerdings neulich sogar beim Druck ohne Lack, hatte aber den IR - Trockner dabei an. Puder ist extra geeignet zur Verwendung des Trockners ( Empfehlung HD ) . Allerdings stelle ich immer wieder fest beim Säubern der Trocknereinheit, dass Puder verbrannt an den IR - Lampen sitzt.
    Wie oft reinigt ihr denn die Trockner ?


    Also ich vermute verbranntes Puder ( kristalisiert ??) was auf die Bogen fällt und sich beim Widerdruck auf die Platte absetzt.
    Andere Variante wäre, dass sich aus der Papieroberfläche Stücke lösen, denn außer feinem Puderstaub finde ich auf dem Drucktuch auch größere weiße Partikel.
    Wie gesagt, warte noch auf ein Laborergebnis. Hatte das schon vergessen.


    Zitat von "Makulatur"

    habts ihr mal Lack gewechselt ?


    vielleicht irgend was mit statischer aufladung zu tun ?


    Haben wir, allerdings son no- name- Lack vom Papierfritzen, der taugte nichts.


    Zitat von "Morodin"

    wie stark ist der Puderaufbau beim Widerdruck auf dem Gummituch im ersten Werk?


    Mit Lack kaum, da geringe Pudermenge, ohne Lack immens. Manchmal 500 Druck und waschen...
    20 er Puder - mir sind schon Sachen abgezogen und musste mich rantasten, ist natürlich immer abhängig von den Umständen. Muss mal anfügen dass viele Werbeagenturen keine Ahnung vom Drucken haben. Wenn ich schwarzen Text in 4 C ( 400 % ) bekomme, sagt ja alles. Und unsere Büroleute ( alles Kaufmänner) bestellen das Papier so klein wie möglich....... ohne Worte.....

  • Kann es sein, das eventuell der Trockner zu heiß eingestellt ist ? Ist nur mal so´n Schuß ist blaue...
    Wenn unser Trockner zu heiß eingestellt ist und dadurch die temperatur im Stapel zu hoch ist, kommt es manchmal vor, das der Stapel an einigen Stellen leicht zusammenklebt. Es wäre ja möglich das ihr das selbe Phänomen habt und der Stapel beim Rückweg kleine Teile aus dem Papier rausrupft, die du dann auf dem Gummi wiederfindest.
    Desweiteren könne es auch sein, das der Lüfter im Trockner (ich gehe mal davon aus, das da bei Heidelberg auch ein Lüfter drin ist) zu niedrig eingestellt ist. Hatten wir nämlich auch mal. In dem Falle flogen uns kleinste Asche Partikel zwischen die Bögen (verbrannte Puder und Papierstaub Reste).


    Ein Test wäre vielleicht mal interessant. Drucke doch mal ein Paar Bogen mit Lack aber ohne Trockner hin und zurück und schau mal, ob das Problem dann auch auftritt. Wäre mal interessant, was dabei rauskommt. So kann man schonmal eingrenzen ob es nur am Trockner liegt oder am eventuell am Lack oder Papier.

    Optimismus ist nur ein Mangel an Information
    (Heiner Müller)

  • Trockner ist so auf 32 Grad eingestellt. Einen Lüfter ? Nur ein Heißluftgebläse. Sicherlich ein Nachteil nur einen Trockner zu haben. Die Bogen kommen nicht trocken in der Auslage an.
    Trotzdem ist ein Ansatz mal ohne Trockner zu testen.


    Toll übrigens in diesem Forum, dass ihr wirklich helfen wollt. Bin in der Firma nur auf mich alleine gestellt, da keiner Ahnung vom lacken hat und ich auch nur begrenzt. Geht was schief - bin ich dran - es wurde sogar mit Abmahnung gedroht, ich hätte wohl nebenbei Zeitung gelesen, toll nicht ? Arbeite alleine ohne Hilfskraft :(
    Bin jetzt fast 28 Jahre in dem Laden und möchte diesen gerne verlassen, nur der Rubel muss rollen.
    Sorry für offtopic.

    • Offizieller Beitrag

    Dafür gibt es das Forum ja. ;)


    32 Grad ist, zumindest bei unserem Trockner, im grünen Bereich.
    Wir gehen max. bis 35 Grad hoch.
    Ich habe es so gelernt, das immer mind. genau soviel Luft abgeführt werden muss, wie reingeblasen wird.
    Dies ist auch nochmal in meinen geliebten HD PDF´s erklärt: Heidelberg PDF
    Besser noch, der Abluftventilator ist etwas höher eingestellt.
    Ich glaube aber nicht, dass es daran liegt.



    Mit einer Abmahnung zu drohen ist natürlich äußerst hilfreich. ;)
    Es scheint ja offensichtlich ein bekanntes Problem zu sein (s. Antwort von saenger66).
    Außerdem bekommen es die HD Jungs nach deiner Beschreibung auch nicht hin.

  • Wo du Abluft sagst, wir haben da ne Regelung dran. Stelle immer auf volle Pulle Absaugung.
    Jetzt fällt mir ein, dass es in der Anlage (glaub ich) Filter gibt die ich seit 1,5 Jahren weder kontrolliert noch gereinigt habe.
    Sollte die Absaugung aber nicht funktionieren, gäbe es sicher beim Lacken größere Probleme denke ich.
    Schau mir nächste Woche mal die Sache an.

  • Bei manroland gibt es diese Option als Zusatzmodul unter dem Namen "TelePresence". Damit ist zusätzlich eine direkte Verbindung mit dem Maschinenvertreiber möglich, wenn Probleme vorliegen und eine Ferndiagnose online möglich.

  • Hallo,
    also was ich zu diesem Thema sagen kann ist das es ein problem ist welches ist wenn man Dripp Off lacke Verarbeitet.Ich habe gehört wenn man nicht 100 % ig sein kammerrakel spült und dann diese Lacke verwendete das der Lack dann verklumpen kann.


    Ich habe gehört das man dann einen Reiniger in sein Reinigungskreislauf einbringen soll.Diesen lasst ihr 10 min laufen und wascht dann das Kamerrakel mit klarem wasser.Im anschluss soll das verklumpen des Lackes vorbei sein.Wir hatten ein solchen Phänomen als wir anti rutschlack gedruckt haben im Anschluß waren klumpen im Kreislauf zu finden.wenn sich diese im Wiederdruck nun irgendwie über das Gummi absetzen könnte das ein Bild ergeben so wie ihr es Schildert.Ich weiß nicht ob es technisch einwandfrei erklärt war und ob diese Theorie Sinn macht ,aber vielleicht ein Denkanstoss.
    Tim