Es geht wieder Rund: Insolvenzantrag

  • Die J. Fink Medien-Gruppe in Ostfildern ist pleite. Das Unternehmen hat beim Amtsgericht Esslingen Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens gestellt. 370 Mitarbeiter betroffen:


    Insolvenzantrag gestellt haben die


    J. Fink GmbH & Co. KG (Holding),
    die J. Fink Druckerei GmbH & Co. KG,
    die Dr. Cantz'sche Druckerei GmbH & Co. KG,
    Pallino Cross Media GmbH,
    Hatje Cantz Verlag GmbH & Co. KG
    J. Fink Rollenoffset West GmbH in Detmold.



    Außerdem hat gestern Engelhard & Bauer WDW mit 44 Mitarbeitern die Zahlungsunfähigkeit angegeben...
    Wobei hier der Mutterkonzern weiter macht und wohl auch die Aufträge abzieht. Richtig finde ich das nicht, dass man seine Gläubiger so stehen lässt....

  • Hallo,


    Ja, da werden wir uns leider daran gewöhnen müssen daß im Moment eine,wie von den Wirtschaftsweisen sogenannte, Marktbereinigung stattfindet. Doch wie heißt es, des einen Freud des anderen Leid. Dazu passt dieser Fernsehbericht.




    Gruß ex-azubi

  • Marktbereinigung ist für mich das Unwort des Jahres. Man muss auch mal die vielen Arbeitslosen sehen die dabei entstehen.


    Am Ende de Berichts wird behauptet das die Tarif zahlen. Das doch ein Witz oder!?
    Was für Tarif ? Zeitarbeitertarif ?

  • Marktbereinigung ist wirklich kein schönes Wort. Das ergibt nämlich relativ wenig Sinn.


    KBA Jumbo. Weißt Du denn, wie viel die bezahlt haben?


    Ansonsten wundert es mich, dass die Dr. Cantz'sche Druckerei betroffen ist. 8|


    Aber Insolvenz heißt ja nicht gleich, dass die schließen.

  • Nö, das Video schaute ich vorher nicht. Aber die Frage bleibt nun natürlich trotzdem aktuell. Weißt Du, wieviel man dort verdient oder kannst Du Dir (wieso auch immer...) nicht vorstellen, dass sie es tun?

  • Die Druckindustrie hat schon Zukunft, ist nur die Frage wer das große Sterben überlebt und wann die Kapazitäten so weit ausreichen das die Kunden Ihre Aufträge nicht mehr unter bekommen und den Druckereien wieder die Preise von sich aus zahlen das die Firmen davon existieren können.
    Gruß
    Ralph


  • ...ich frage mich welch Investor bei Denen dahinter steht.
    Die stampfen eine große Druckerei aus dem Boden mit neuster Technik und allem drumherum.
    Oder ist es eine Bank die Geld geliehen hat-doch welche Bank investiert noch in solche großen Druckereien.

    Es ist schwer im Tempel des Rechts logisch zu argumentieren, wenn der Hohepriester nicht ganz dicht ist.

  • @ Beluga


    woher willst du Wissen das der Mutterkonzern von WDW die Aufträge abzieht?
    Ich kann dir aus erster Hand versichern das es nicht so ist.


    Gruß


    Du arbeitest bei WDW als Drucker?


    Du wirst mir jetzt aber nicht erklären wollen, dass der Mutterkonzern die Aufträge alle in den freien Markt platzen lässt?
    Wie blöd wären die denn, wenn Sie ihre Kunden nicht von Ihren anderen Druckereien aus bedienen würden?
    Werden der Geschäftsführer bzw. die Außendienstler mit den Kundenkontakten jetzt arbeitslos werden oder in den Mutterkonzern wechseln?

  • Immoment steht noch überhaupt nicht fest das der Betrieb überhaupt geschlossen wird. Der Maschinenpark ist Modern die Produktionshalle groß und genügend Aufträge da. Nur die falschen Kunden die ihre Rechnungen nicht zahlen. Natürlich werden, wenn zu gemacht wird einige Aufträge zum Mutterkonzern gehen. Aber eigentlich hat der Mutterkonzern kaum noch Kapazitäten frei da jetzt schon 6 Tage die Woche 3 Schichten gefahren werden und auch der Sonntag immer öfter zum Produzieren genutzt werden muss.


    Gruß

  • Glaub mir - ich wünsche mir nichts mehr als dass die Überleben.... jede Druckerei die dicht macht tut unserer Region hier sicherlich nicht gut! Und jeder Arbeitslose ist einer zu viel!


    Ich frage mich aber, warum der "Mutterkonzern" ihre Druckerei umgehen lässt, wenn die selber nicht wissen wohin mit der Arbeit? Wenn die 6-7 Tage 3 Schicht arbeiten - dann hätte man doch sicherlich ein paar Aufträge umplatzieren können...?
    Wenn es nur ein paar Kunden waren die nicht zahlten - dann hätte man den Betrieb sicherlich mit einer Finanzspritze retten können. Fehlen dauerhaft Aufträge bzw. können in der anderen Druckerei platziert werden, dann wäre das verständlich aber den
    Lieferanten gegenüber auch ne Sauerei....
    Mir tun die Mitarbeiter leid, die sich den Arsch aufreisen... und dann vielleicht auf der Straße stehen.

  • ...ich frage mich welch Investor bei Denen dahinter steht.
    Die stampfen eine große Druckerei aus dem Boden mit neuster Technik und allem drumherum.
    Oder ist es eine Bank die Geld geliehen hat-doch welche Bank investiert noch in solche großen Druckereien.


    naja ganz einfach, wenn du die Entwicklung von Flyeralarm über die Jahre hin weg betrachtest und dazu noch die Zahlen die die schreiben. Aber mit dem Tariflohn bin ich mir nicht ganz sicher, da Flyeralarm meines wissens nach eine eigene Leiharbeiterfirma betreibt.

  • Also aufgrund der Tatsache das dass Flyeralarm ist und ähnlich wie alle Billig-Flyer-Druckereien produzieren gehe ich fest davon aus dass die Drucker dort keinen Tarif verdienen.


    Naja, wenn man allerdings bedenkt das die Lohnkosten einen doch recht geringen Anteil an den Produktionskosten ausmachen, wäre es auch nicht undenkbar, das sie Tarif zahlen.
    Glauben tu´ ich´s aber auch nicht so ganz.

    Optimismus ist nur ein Mangel an Information
    (Heiner Müller)


  • Wenn es nur ein paar Kunden waren die nicht zahlten - dann hätte man den Betrieb sicherlich mit einer Finanzspritze retten können.


    Das ist ja leider auch nicht so einfach. Klar, unsereins kann einem Kollegen mal eben etwas Geld geben, wenn er gerade nichts hat, aber bei Firmenverflechtungen ist das rechtlich etwas schwierig. (Eigentlich ein Unding...)

  • Guter Journalismus. Wo kommt denn die Gegenseite zu Wort? Ich bin auch kein Freund von Kapitalbeteiligungsgesellschaften, aber das liegt wohl allein im Ermessen des Verkäufers (anfangs der Unternehmer). Man könnte auch an die Börse gehen... Dass das Fräulein von der Hans-Böckler-Stifung davon kein Freund ist, ist klar.
    Zudem darf man nicht vergessen, dass solch Gesellschaften oft auch Risikokapital bereitstellen, was gerade für junge Unternehmen eine große Chance ist. Ich würde es nicht machen, aber viele können nicht anders. Man darf nicht vergessen, dass hier Kapital bereitgestellt wird. Das ist per se erstmal gut, denn die betreffenden Unternehmen scheinen es nötig zu haben. Wie damit umgegangen wird, ist natürlich die andere Frage.
    Im Beitrag wird behauptet, dass die das mit Schulden machen. Das ist ja so nicht gerade sehr richtig. Vielleicht sollte erwähnt werden, dass dahinter auch andere Investoren stecken. Versicherungen zum Beispiel. Oder Banken. Ganz groß dabei sind auch (wie fast überall) Pensionskassen. Den Hauptgewinn machen aber schon die Beteiligungsgesellschaften, welche das Kapital einsammeln und nur sehr, sehr wenig Eigenkapital zur Verfügung haben, bzw. einsetzen. Eigentlich ein super Geschäft. Sollte man sich als gestandenes Unternehmen nur nicht drauf einlassen.


    Man sollte von Journalisten und von den zu Wort kommenden im Beitrag aber eines erwarten: Eine klare Sprache. Ein klares Benennen der Vorgänge und der Methoden und nicht solch Mist wie "Heuschrecken". Das ist populistischer Mummenschanz erster Güte. Da kann Dir kaum einer genau sagen, was das eigentlich sind. Und dementsprechend kann man über dieses Thema auch gar nicht offen und sachlich reden.


    Zu den Druckereien. Ja, eine Beteiligung von Private Equity Gesellschaften könnte man in Betracht ziehen. Das bringt erstmal Kapital, bzw. Geld. Kapital ist das dann ja nicht mehr. Man kann aber auch auf andere Investoren hoffen. Direkt haftbare zum Beispiel. Das ist für das Wirtschaftswesen eines Unternehmens wesentlich nachhaltiger und zukunftsorientierter.