Primer verdrucken, Praxistips?

  • Hätte vergangene Woche einen Primer (Primer matt VP 10554/70)verdrucken sollen.
    Zugegeben, ich habe wenig Praxis mit Dispersionslacken überhaupt. Aber der Primer hat mich "geschafft". Wir haben ein herkömmliches Lackierwerk an der CD 102. Der Primer ist mir schon vor dem Anfahren derartig angetrocknet gewesen (wie Patex), dass ich ihn eine gefühlte halbe Stunde vom Gummituch "runterrubbeln" mußte. Und dann mit frisch gereinigtem Gummituch ist er mir während des Druckens am Gummituch angetrocknet. Hatte mir auch im Vorfeld das Datenblatt runtergeladen und mit dem Vertreter telefoniert. Der meinte der wird "normal" verarbeitet wie Dispolack auch. Nur sollt man ihn nicht im ersten Durchgang verdrucken, weil er nicht so scheuerfest ist. Aber das Datenblatt machte mich stutzig, da steht nix von Heißluft ("bei Auftrag an Druckmaschinen Luft" steht da lapidar, Link oben müßte eh zum Datenblatt führen), bei den Dispolacken dieser Fa. ist aber schon auch die Heißluft in den Datenblättern angeführt - komischerweise bei diesem Primer nicht. Aber da würde wohl der Stapel verblocken, würde man nur mit Kaltluft ...?
    Am Behälter stand 70 Sekunden bei 20 Grad, er hatte so 55 Sekunden aber es war auch einiges wärmer als 20 Grad. Durchgerührt habe ich ihn auch und es war auch "Bewegung" im Lackwerk. Ist das normal oder gibt es Tricks mit dem "Zeugs", hatte vorher noch nie einen Primer verdruckt. Leider war es in der Nachschicht und ich konnte auch keinen Anwendungstechniker fragen.


    Naja, vielleicht gibt's ja "Input" von Euch ...

  • Guten Morgen Grizzly,


    wir haben die Geschichte mit Primer grösstenteils aufgegeben und verwenden normalen DispMattlack für sowas.
    Für mich hört sich das alles so an, als ob der Primer zu schnell abbindet...evtl. mal eine kleine Menge in einen Kanister, Verzögerer beimischen und
    mal probieren...Lackmenge verringert haste ja schon, würde ich aber auch bis zur untersten Grenze fahren.
    Evtl. auch den Primer verdünnen, Prozedere wie beim Verzögerer...kleinen Kanister füllen, verdünnen, probieren.
    So machste wenigstens das ganze Gebinde nicht kaputt, falls es doch nichts bringt.


    Ich hatte mal einen Mattlack mit dem gleichen Problem. Abzug war i.O., jedoch konnte ich nicht lange stehen....Je mehr Abzüge, je öfter Stillstand...
    desto schlimmer wurde der Lackaufbau auf dem Gummituch. Hatte es immer gerreinigt nach 1-2 Abzügen.
    Während des Fortdruckes aber keinerlei Probleme, da ja kontinuirlich ablief. Nach einem Stapelwechsel fing es dann auch wieder leicht an.
    Nach Reinigung alles wieder 1a. Auf Rücksprache Lackvertreter meinte dieser, dass evtl. der Bedruckstoff für diesen Lacktyp nicht
    aufnahmefähig genug war und sich da der Lack aufgespalten hat.....kann man glauben oder nicht!


    Ich würde die Sachen noch ausprobieren, IR kannste auch ausmachen. Wird die Geschichte auch etwas kälter. Heissluft evtl. auch noch verringern. Aber diese
    Massnahmen greifen ja eigentlich erst nach dem Lackauftrag. Aber vielleicht sind ja gerade diese 2-3 Grad das Zünglein an der Waage.


    Ich drücke Dir die Daumen und falls Du die Geschichte in den Griff bekommst....lasse es mich bitte wissen. Interessiert mich auch!


    Einen schönen Sonntag

  • Eure beiden Antworten haben mir schon geholfen. Anscheinend geht's wohl wirklich um die Menge. Nur bin ich stutzig weil ich eben auf dieselbe Idee gekommen bin und weniger (etwa 20 % eingestellt, bei Dispo um die 35 % bei gleichem Papier und Einstellung Lackwerk) probiert hatte. Konnte etwa 300 Auflagebogen drucken, dann wurde der Lack (Primer) am Bogen schon ausgerissen und nicht mehr vertretbar und war auch schon wieder am Gummituch angedörrt. Auch war der Primer eh schon "schneller" als die, am Gebinde angegeben 70 Sekunden, bei mir 55 Sekunden - ok war wärmer als 20°- etwa 25°.
    Den Primer "kälter" zu verdrucken hätte ich echt Bammel, der hat sich bei halber Hitze und voller IR-Reduzierung schon wie "Klebstoff am Bogen" angefühlt, man müßte echt mehr Erfahrung haben ...
    Was ist ein Verzögerer? Oder was kann man dafür verwenden?
    Viell. habe ich ja auch mit dem Anfahren zu lange gewartet nach dem Waschen, ich weiß es heute nicht mehr nach einer Woche Nachtschicht und 12-Stunden Tagen kein Wunder ..., das Sujet war auch relativ heikel ...
    Aber ich hatte den Primer dann nicht verdruckt, bin mit dem Auftragssachbearbeiter übereingekommen stattdessen auch Dispo zu nehmen (war gedacht für eine UV-Spotlackierung). Nur bleiben eben die Fragen offen, wird ja sein, dass sowas wiederkommt. Der Vertreter hätte ja auch sagen können, dass ein Primer heikler mit Antrocknen ist, hat aber keine Silbe davon erwähnt.


    Danke für Eure Antworten jedenfalls!

  • Tach,


    Verzögerer:


    Ich habe auch noch ein .pdf von einem anderen Lackhersteller. Dieses hat mir schon bei ein paar Sachen auf die Sprünge geholfen.
    Kann ich Dir gerne schicken, jedoch habe ich das noch nie gemacht hier....muss da mal dran arbeiten!


    Wenn ihr später Spotlackiert, habt ihr dann den Primer/DispLack auch über Cyrelplatte/Lackform aufgetragen oder kpl. flächig?
    Als wir noch ein Walzensystem hatten, konnten wir bei wenig Lackabnahme das auch extrem schlecht steuern.
    Jetzt, mit dem Kammerrakelsystem haben wir da keine Probleme mehr.
    Ich würde das nächste Mal ganz einfach als Primer matten DispLack nehmen und gut ist es! Ich sehe da keinen Zwang für Primer.


    Bei uns z.B. gibt es eine Arbeitsanweisung bei mattem DispLack den IR-Trockner unbedingt auszuschalten.
    Die IR ist bei uns eigentlich zu 90% ausgeschaltet, egal ob mit Lack oder ohne. Wir fahren da mit unseren Farben besser.


    Matter Dispersionlack ist auch vom Handling her etwas schwieriger als glänzender Dispersionslack, denke ich.

  • Komplett flächig!
    Wie gesagt, wir haben noch ein "normales" Lackwerk mit Walzen, kein Kammerrakel.
    Danke für den Anhang, muß ich mir erst anschauen.
    PS: bei Computer oder Softwarefragen kannst mich ruhig fragen, da bin ich der "Spezialist" :)
    Ich hab schon gut 30 von den Dingern assembliert und programmier auch schon mal eine Website mit einem Editor trotz meines Alters wenn's denn sein muß :D ü


    Edit: Dein angehängtes *.pdf ist nicht schlecht, behandelt das Thema Dispolack im Allgemeinen sehr gut. Aber über Antrocknen am Gummi während des Druckens konnte ich jetzt aber auf die Schnelle nichts darin finden. Trotzdem danke!

  • Wir hatten letztens eine Spotlackierung UV Glanz auf mattcellophanierte vorgedruckte Bg.
    Das war auch kein Spaß. Die Cellophanierung hat dermaßen gespannt, da haben sich die Bg. vorne und hinten gerollt.
    War auch ne größere Auflage.....naja, aber es sah super aus*g*


    Ich kenne mich mit den Software/Hardware eigentlich auch recht gut aus. Nur gerade eben war wieder so einer der gewissen Momente.
    Ich habe meinen letzten Beitrag sicherlich 5 mal geschrieben, nach dem Absenden war er weg! Das Einbinden des .pdf´s ging auch nicht.
    Notebook runtergefahren und alles nochmal von vorne...einwandfrei, keine Probleme gehabt. Murphy läßt grüßen.


    Jedenfalls kannste Vegra das Problem auch schildern. Die waren damals ziemlich nett und hilfsbereit zu uns.
    Wir sind nur des Preises wegen nach einer geraumen Zeit weg von denen.


    Edit:
    Das ist ja das Dumme. Genau dieses Problem wird nicht geschildert......sorry!

  • UV-Lack haben/können wir nicht, sowas geht dann auswärts.
    Soll ja ganzschön "stinken" das Zeug - oder?


    PS: und zur Software. Obwohl ich weiter oben so "blumig" über meine ach so guten Computer... geschrieben hatte folgende Geschichte. Hatte die letzten Tage massive Probleme mit meinem Virenschutzprogramm MS-Essentials, ließ sich partout nicht aktualisieren. Hab es deinstalliert, mit Ccleaner die Registry bereinigt, neu installiert - immer dasselbe, ließ sich nicht aktualisieren.
    Gestern mittag hab ich dann schlußendlich die Ursache gefunden. Hatte auf Ebay letztes WE ein Thermostat ersteigert und dabei die Uhrzeit aufgerufen, weil ich immer in den letzten 5 Sekunden biete. Dabei muß ich irgendwie das Datum verstellt haben und das war die Ursache für meine MS-Essentials Probleme ;(
    Tja, Nachtschicht hinterläßt halt "Spuren" ...

  • Also wenn ich ehrlich bin, würde ich anstelle der Kunden schon ab und an auf UV verzichten. Wir haben in unserem Lager zwar auch geruchsarmen UV-Lack, der ist jedoch etwas teurer.
    Da druckst du manchmal auch einen Umschlag, der dir wirklich auch gefällt...holst dir dann aus der Weiterverarbeitung ein fertiges Exemplar und dann ist da der Geruch.
    Der ist nicht schlimm, das war vor vielen vielen Jahren noch echt anders...jedoch,weiß nicht wie ich das erklären sol, es stört halt irgendwie den ganzen Eindruck vom Produkt.
    Vielleicht sehe ich das ja nur so...
    Ich habe gestern den neuen TOURENFAHRER bekommen, mache die Versandfolie auf und....ahhhaaa UV-Lack. Das kann so richtige Feinnasen schon etwas drücken.


    Naja, das digitale Schlachtfeld ist schon groß. Ich habe letztetens daheim was für den Betriebsrat gemacht, wollte ausdrucken....Drucker nicht existend. Drucker war an und leuchtete sich mit seiner Betriebsanzeige einen ab. Das kann doch nicht sein, ewig rumprobiert, zuletzt nochmal Drucker neu aufgesetzt, auch Treiber aktualisiert. Keine Wirkung...der Drucker war für den Rechner nicht vorhanden. Nach einer echt gefühlten Ewigkeit auf die Lösung gekommen. Wir haben zwei Drucker, einen via USB an meiner Dockingstation im Arbeitszimmer und einen W-LAN bei uns in Frauchens Zimmer. Da ich, wenn ich nicht im Arbeitszimmer bin immer den W-LAN Drucker nehme, schaute ich da auch nicht nach. Irgendwie war die Auswahlliste auf den USB-Drucker gestellt....DAS mußte erst mal toppen. Ich dachte das kann nicht sein. Die schwierigsten Probleme schüttle ich aus dem Arm und dann sowas.


    Eigentlich sollte man sowas garnienicht öffentlich erwähnen...aber jetzt ist das ja auch schon egal.

  • Auch war der Primer eh schon "schneller" als die, am Gebinde angegeben 70 Sekunden, bei mir 55 Sekunden - ok war wärmer als 20°- etwa 25°


    Hallo,
    würde dir empfehlen den Lack/Primer so auf 35 bis 40 Sekunden einzustellen. Der scheint mir mit 55 Sekunden noch etwas zu hoch...


    mfg elprinto

  • Habt ihr den denn mit 70 Sekunden bestellt? 70 Sekunden bedeuten nicht, dass man den Lack/Primer auch so verarbeiten muss, sondern es bedeutet nur das er so eingestellt ist (was übrigens für ein herkömmliches Lackwerk also 2-Walzen-Lackwerk verdammt hoch/langsam ist)
    mfg elprinto

  • Ja, genau den hatten wir. Ich habe ihn aber dann gemessen als ich die Probleme hatte. Ich habe 55 Sekunden gestoppt bei etwa 25°
    Und ja, wir haben ein 2 Walzen Lackwerk. Hätte ich ihn wohl noch schneller machen sollen?
    Vertreter hat nix gesagt davon ...

  • ... ich empfehle mal, den lack oder primer mit wasser und ein wenig ipa auf 40 sekunden einzustellen. wundert mich ehrlich gesagt ein bischen, dass der vertreter das nicht empfohlen hat...!? ganz ehrlich... 70 sekunden sind für ein 2-walzensystem wirklich zu langsam...
    mfg elprinto