Drucker-Maschinenführer

  • So, wie ich es kenne, gibts den fähigen, motivierten Drucker (Maschinenführer) und den "ich mach nur das, was ich machen muß"-Drucker,
    den 2. Drucker. Klar, jeder fängt iwann mal als 2. Drucker an. um die Maschine/Betrieb kennenzulernen, aber ich hab festgestellt,
    daß der Unterschied oftmals der Ehrgeiz ist.
    Hab auch lange überlegt, was besser ist...2 Drucker, die Maschinenführer/2.Drucker wochenweise abwechselnd machen, oder
    fest eingeteilte Positionen. Unterm Strich find ich fest eingeteilte Positionen besser, da sich jeder schneller auf seinen
    Aufgabenbereich spezialisieren kann. Ideal wär es, wenn jeder MaFü dann noch bei Standard-Aufträgen oder langer
    fortdruckzeit dem 2. Drucker die Sachen wie Falz und Rota-Schneider beibringen würde.
    In vielen Druckereien wird das aber nicht mehr gemacht, weil die MaFü's Angst um ihre Lohngruppe/Anstellung haben
    nach dem Motto "Wenn der Chef sieht, daß du für LG5 fast so gut bist, wie ich mit LG7, dann bin ich den Job los."


    Bis jetzt gab es bei mir jedenfalls immer die Einteilung MaFü - 2. Drucker und klare Aufgabengebiete.

  • bei uns is das auch so dass es einen Maschinenführer einen 2. Drucker und eben den Helfer gibt der dann an stangenausleger oder den stapel robo bedient


    an 2 maschinen jedoch haben wir ne 2,5 mann besetzung sprich quasi einen MaFü und einen helfer, und einen Drucker als springer der dann an beiden maschinen mithilft

    1.) Alles, was gut beginnt, endet schlecht.
    2.) Alles was schlecht beginnt, endet furchtbar.
    3.) Wenn etwas einfach aussieht, ist es schwierig.
    4.) Wenn etwas schwierig aussieht, ist es unmöglich.
    5.) Wenn etwas unmöglich aussah, wird sich im Nachhinein rausstellen, dass es ganz einfach gewesen wäre!


    Puders Erkenntnisse aus Murphys Gesetz

  • naja also im bogendruck an den 2 fünffarben sind im normalfall 1 Drucker + 1 Helfer und falls 2 Drucker dran sin dann wechselt man sich ab wer was macht
    an den 2-Farben sind nur 1 Drucker allein


    im Rotationsbereich eine 2/2 maschine 50% 1/1-farbig und 50% 2/2 farbig, bei den 1/1 farbigen sachen auflagen im schnitt von 2.000 expl. und 2/2-farbige sachen sind so bei 15.000 aufwärts


    die restlichen rotationsmaschinen sind alle 1/1 farbig eine davon druckt z.b nur taschenbücher und ist mit 3 mann besetzt 2 drucker 1 helfer
    und an 2 1/1-farbigen maschinen sind 2,5 man also je maschine 1 Drucker + 1 Helfer und der Springer eben da läuft dann auch so auflagen zwischen 2.000 und 15.000 grammaturen unterschiedlich mal 31 g/m² mal 90 g


    wir machen halt n haufen gesetzesbücher, loseblatt, dtv-bücher, rechtszeitschriften

    grüße

    1.) Alles, was gut beginnt, endet schlecht.
    2.) Alles was schlecht beginnt, endet furchtbar.
    3.) Wenn etwas einfach aussieht, ist es schwierig.
    4.) Wenn etwas schwierig aussieht, ist es unmöglich.
    5.) Wenn etwas unmöglich aussah, wird sich im Nachhinein rausstellen, dass es ganz einfach gewesen wäre!


    Puders Erkenntnisse aus Murphys Gesetz

  • Wir haben meist Zeitungsbeilagen, Kataloge, Zeitschriften gedruckt - da is n 2. Drucker schon ideal.
    Hab auch mal ne Test-Phase mit 2 MaFü's an 2 Maschinen und nur ein 2.Drucker als Springer mitgemacht....
    war aber mehr schlecht als Recht...was machst zB. wenn beide Maschinen gleichzeitig Auftragswechsel haben?
    Oder Bogenwechsel? Wenn da an der Rolle mit Stundensätzen von 1000€ und mehr gerechnet wird,
    lohnt des einfach ned wirklich.

  • Klar kommt des auf die Aufträge an, aber möchtest DU als Abteilungsleiter (Techniker)
    dafür gerade stehen, daß des mit möglichst wenig Stillstandszeiten in der Produktion funktioniert?


    Ich als angehender Techniker zumindest nicht! Wenn die Leute meinen, daß die Personalkosten
    zu hoch sind, warum fangen sie ned damit an, den stellv. GF zu entlassen.... oder dem GF das
    Geld zu kürzen? Neeeeee... immer auf die kleine...die erwirtschaften zwar die Werte, sind aber
    nix wert, solang ich als GF meine Zahlen schreibe... (Sklaverei...wir kommen!!)

  • 2 Drucker, 2 Helfer
    War vor 20 Jahren so an der 16-Seiten Rotation (4über4)bei mir.
    Ich war der Schichtführer und hab den Falzapparat (+Passer, unsere erste Rolle hatte noch keinen Autopasser, die letzte dann schon) gemacht beim Anfahren, verantwortlich war ich auch für den 2ten Drucker der beim Anfahren die Farbe gestellt hat. Beim Fortdruck dann alles überwacht. So lief das damals, heute bin ich schon wieder 19 Jahre am Bogen :(
    Ein Rolleur und einer am Stacker (Kreuzleger), wobei sich die beiden Helfer abgewechselt haben um nicht immer dasselbe zu machen.

  • Meinst Du mich?
    Schrieb ja auch nur beim Anfahren machte ich Bahnkante und Passer. Damalige Anlagen hatten sicher nicht die Technologie von heute. Ich hab gleich nachdem Abschnitt und Bahnkante paßten die Farbe von dem 2er Drucker übernommen. Hatte u.a. einen "rotblinden" und einen der überhaupt kein Farbsehen hatte, alles klar?
    Heutige Meßeinrichtungen gab's damals auch nicht (Farbdaten) und da wurde mit dem Auge gedruckt (mit dem eigenen meine ich), und Stress gab's genug ... welch Ansage! Wascheinrichtungen waren auch noch ein Fremdwort, ging alles von Hand, bei der ersten Rolle sogar "im Flug"...

  • grizzly du bist mein held!!! :thumbup: :thumbup: :thumbup: :thumbup:


    Das freut mich aber :D


    Wieviele sind den heutzutage so an einer 16-Seiten Rolle im Schnitt bei Euch in Deutschland?
    Heute bin ich auch alleine an einer 5-Farben CD 102 mit verlängerter Auslage (Dispolackwerk), grad mal ein Saalhelfer vorhanden der fallweise aushilft an der Maschine. Hab aber mit der Maschine auch die Firma gewechselt und überall werden Besatzungsregeln nicht eingehalten. In meiner vorherigen Fa. war sogar an einer Einfarben SORD eine "Auslegerin"! Das gibt's wohl heute auch dort nicht mehr :rolleyes:


    Edit: wie's an einer Rolle heute so "zugeht" würde mich interessieren, ist ja alles moderner geworden. Man denke an unserer ersten 16-Seiten war nichtmal ein Autopasser, beim Rollenwechsel mußte man ganzschön "in die Tasten hauen" ...
    Kreuzleger usw. ist wohl auch schon alles moderner, Falzapparat stellt sich auf Knopdruck usw., wir haben noch Klappen umgebaut ... Waschanlagen sowieso. Hab 1992 meine "letzte Rolle" abgestellt.

  • Rolle war zu deiner Zeit noch Handwerk und heut isses industrie. Ich kenn die Zeiten mit
    Waschen im Flug und Passer von Hand auch noch...war damals an ner WEB16.


    Heut hast eher so Maschinen ab 32S. aufwärts mit auto. Passer/Farbregelung. Da hast auch keine
    Zeit mehr, dem 2.Drucker viel bei der Farbe zu helfen...bist ja beim Einrichten mit Falz und
    Schneidestraße/Kreuzleger beschäftigt....und wenn du damit durch bist, sollte die Farbe auch stehen.


    Der Trend geht immer mehr Richtung Delta1-Abweichungen sind noch tolerierbar von der Farbe her.
    Im Verpackungsdruck isses schon so und dem Rest wirds aufgedrückt. Generell gehört heut das
    Reklamieren des Kunden zum Alltag der Druckereien...und seis nur, um den Preis zu drücken.

  • Also Farbfernsteuerung hatte auch schon meine erste Rolle, denke die war Bj. '76 (Harris M200), aber mit autom. Farbsteuerung meinst ja was anderes.
    Die M200 hatte keine Waschanlage, keinen Autopasser. Die darauffolgende Harris M200A hatte auch schon Autopasser aber auch noch keine Waschanlage, einen Planschneider hatten wir auf letzterer dann auch schon. Würde mich echt jetzt nach 18 Jahren "Rollenabstinenz" interessieren was so "abgeht" an den Rollen ... :)

  • Es ist nicht so, dass ich völlig uninformiert wäre. Hatte lange danach noch den "Deutschen Drucker" abonniert gehabt aber das Abo gekündigt, weil es ziemlich teuer gekommen ist. Daher noch einiges mitbekommen, was sich an Technik verbessert hat. Wir haben z.B. die Bahn abreißen müssen zum Waschen (außer im "Flug", da durftest zu Viert nicht an der gleichen Seite zu waschen beginnen, sonst war die Bahn auch "ab" :D ) oder Gummituchwechsel, da gibt's ja wohl heutzutage eine Einrichtung, wo man das nicht machen muß? Wird die Farbe inline gemessen oder "nachher"? Sind "Sleeves" heute auch Standard?
    Naja, so eine moderne Rolle live laufen sehen wäre halt mal wieder interessant. Arbeiten muß ich nicht mehr drann weil ja leider der Job an einer Rolle immer mit Nachtarbeit verbunden ist, was an der Bogenoffset nicht immer der Fall sein muß. Bin ja schon 50+ ;) "Eingekapselt" waren die Druckwerke meiner damaligen auch nicht, die hast noch daheim im Bett laufen hören können!
    "Pneumatische" Farbversorgung hatten wir an unseren "Steinzeitgeräten" auch schon. Was mich interessiert, druckt Ihr heutzutage auch noch mit verschiedenen Farbserien für LWC und Mattpapiere? Mußte man immer berechnen, wann die Farbe in etwa "durch die Leitungen war" für den Wechsel ...