Polyesterplatten

  • Der Filmbelichter kränkelt immer öfter, geht langsam ins Geld,
    deshalb wird bei uns die Umstellung auf Polyesterplatten diskutiert, dpx2, für SM 52.
    Wie sind eure Erfahrungen, Farbführung, 70er Raster, Passergenauigkeit?
    Wie gesagt, A 3 Format.
    Nur keine Hemmungen, Das Maul ist zum Aufreissen da!
    (Zitat Udo Lindenberg) :D

  • Hi,


    also die Diskusion hatte ich mit meinen Chef auch.


    Konnte ihn zum Glück überreden erstmal 2 fertige Probesätze zu bestellen.


    Dabei stellte ich dann fest das diese schnell (sehr schnell) kauptt gehen.


    10.000 - 20.000 Druck, und der erste Plattensatz war durch.


    Nach meiner Meinung ist das etwas für Kleinauflagen.


    Mehr kann ich dazu nicht beisteuern, weiter Testen wollte ich dann nicht mehr.

  • Hab ein Jahr lang auf meiner GTO mit Polyesterplatten gearbeitet, das hat ganz gut geklappt (inzwischen habe ich formatwechselbedingt wieder Metallplatten). Passgenauigkeit und 70er Raster sind kein Problem. Man muss allerdings vor dem Druck länger vorfeuchten, damit die Platten anständig freilaufen. Das mit der geringen Auflagenbeständigkeit ist bekannt (Mitsubishi selber spricht von 20.000 Druck, kann aber je nach Druckbild und Papier mehr oder weniger sein), aber in dem Format hat man doch meistens sowieso eher Auflagen zwischen 500 und 5.000 Druck.


    Bei mir war vor dem Kauf ein Mitsubishi-Instruktor mit einem Test-Plattensatz im Haus, das solltet Ihr auch unbedingt machen.

  • Hallo,


    kann meinen Vorrednern nur Recht geben. Alle beschriebenen Details sind auch meine Erfahrungen mit Polyesterplatten im A 3 Format. Hatte diese auch an einer
    SM 52 4 bzw. 5 - Farben im Einsatz. Auflagenbeständigkeit ist wirklich ein großes Problem, 20000 Druck auf Bilderdruck gehen gut aber bei Naturpapieren sieht das auch schon wieder ganz anders aus. Bei viel höheren Auflagen ( eher ungewöhnlich in dem Format ) haben wir uns einfach nen Satz Metallplatten von extern bestellt. Länger vorfeuchten ja, kann man in den Voreinstellungen machen, bei Stoppern muss man je nach Druckbild mehr Makulatur als bei Metallplatten entsorgen- gerade beim Zusammenspiel mit Metallfarben, Poly müssen dafür nicht abgekantet werden, bei Autoplate müssen die Clipse für Polyplatten aufgesetzt werden dann ist das mit dem Passer kein Problem, im A2 Format zusätzlich eine Netzfolie auf den Plattenzylinder aufgeklebt werden, rauskorrigieren ist bei Polyplatten so eine Sache mit Vorsicht zu genießen, Belichter für Polyplatten ist viel kompakter und braucht viel weniger Platz bedingt durch Rollenware ......................
    Alles in allem ist es eine reine Gewöhnungssache, nach einer Zeit geht es echt ganz gut, hat alles sein für und wider...........
    Aber die Sache mit dem Mitsubishi Instruktor im Vorfeld würde ich auch auf jeden Fall machen............

  • hi,


    hatte auch schon das vergnügen mit dem Zeuch,
    kann meinen Vorredner nur zustimmen, und meiner Meinung nach überwiegen die Nachteile.
    Wir hatten zudem noch das Problem, das wir mit Normalen gearbeitet haben.
    Sonderfarben drucken war stellenweise fast unmöglich, man hatte entweder mit zulaufenden Platten zu kämpfen, emulgierte Frabe, auflößen der Schichten und Passerprobleme.
    Allerdings lief das alles auf einer GTO 46 ein und zwei Fraben mit Plüschwalzen und GTO 52 natürlich ohne automatischen Platteneinzug :thumbup:

  • Nach mehrjähriger Praxiserfahrung, in verschiedenen Firmen, mit "nicht Aluplatten" kann ich meine Meinung nur so ausdrücken:


    Alu: :) ;) :P :D :rolleyes: :thumbup: ^^


    Plastik: X( :wacko: ;( :( :bash: :nono: :thumbdown: :cursing:




    Ausführungen die die Handhabung und Gebrauch betreffen würden mir geschrieben zu viel Zeit rauben und das ist das Plastikzeugs nicht wert.

  • Also ich durfte jetzt einige Erfahrungen sammeln, danke für euer Mitgefühl, ich kann's gebrauchen.
    Das Positive zuerst, es gibt eigentlich nichts mehr zu korrigieren. Die ganzen Pünktchen, die
    beim Plattenkopieren durch eine verschmutzte Scheibe entstanden sind, fallen weg.
    Und das ist auch gut so, denn diese Korrekturstifte taugen eh nichts, werde ganz sicher keine nachkaufen.
    Zweiter Vorteil, die Polyesterplatten lassen sich ja nicht archivieren, also aus der Maschine
    raus und einfach wegschmeissen. Nie wieder Platten auswaschen und gummieren.
    Nicht so doll ist diese lange Vorfeuchtphase, laut Hersteller 20-30 Sekunden. In der Praxis
    sieht das so aus: du gehst auf Vorfeuchten, zählst 50 Maschinenumdrehungen mit, und dann gehst
    auf Druck. Mit der Zeit kriegt man beim Zählen etwas Übung, du kannst zweimal am Landjäger runterbeissen
    oder noch bissel vorstapeln etc.
    Nur, durch diese lange Vorfeuchtphase sind halt die ersten 50 - 80 Bogen total verwässert,
    das macht's vor allem bei Kleinauflagen nicht einfacher, beispielsweise Weihnachtskarten,
    mehrfarbige Visitenkarten, vorgestanzte Etiketten
    Die ganzen mühsam vorgedruckten Makulaturen sind relativ schnell aufgebraucht.
    Unterm Strich gesehen brauchst mit Polyester mehr Zeit, mehr Maku und mehr Zuschuss.
    Und nicht selten auch mehr Nerven.

  • Hallo Jungs,


    so ich arbeite mitlerweile 3 Jahre mit Plyesterplatten und würde sagen hab den dreh raus :)


    Mal paar Zahlen zu Polyesterplatten:


    Beständigkeit.


    Natur Papiere: je nach Druckbild so 15.000 -20.000 Druck


    Gestrichene Papiere: je nach Druckbild 20.000 - 30.000 Druck


    Tripp-Off Lack , Metallicfarben und FM Raster möglich


    Das wichtigste ist ständig die Wasserqualität zur überprüfen, ich selbst wechsel alle 2-3 Wochen das Wischwasser um einfach das freilaufen gewährleistem.


    Was für zusätze nutzt ihr in der Firma?



    gruß Adam

  • Hallo Jungs,


    Das wichtigste ist ständig die Wasserqualität zur überprüfen, ich selbst wechsel alle 2-3 Wochen das Wischwasser um einfach das freilaufen gewährleistem.


    gruß Adam

    Ja, das hab ich mir ebenfalls angewöhnt, alle 2 Wochen Wasser wechseln.
    Zusätze streng nach Vorgabe des Plattenherstellers, die Chemie muss einfach stimmen,
    Polyesterplatten sind da ja noch empfindlicher als Alu. Auch die Walzen werden
    häufiger als früher kontrolliert, das muss einfach alles stimmen.
    Trotzdem kommst du um mindestens 20 bis 30 Sekunden vorfeuchten nicht herum, und
    dadurch haste mehr Vorlaufbogen, da beisst die Maus kein Faden ab. Oder salopp formuliert,
    die ersten 50-80 Bogen sind verwässert.
    Bei großen Auflagen sicher kein Problem, da lässt du laufen und nach 100 Bogen steckst
    'nen Streifen und schaltest den Zähler ein.
    Aber bei sehr kleinen Auflagen, 120 Weihnachtskarten grauer Druck, Etiketten, sattes Grün,
    200 Druckbogen, oder Visitenkarten, die kommen alle 2-3 Wochen, Vorderseite dreifarbig
    plus schwarzer Text, Rückseite Vollfläche grau mit Negativschrift. Gerade die Rückseite
    ist sehr anfällig für Butzen, an schlechten Tagen kannst alle 30 Bogen anhalten, dann wieder
    laufenlassen, mehrfach vorgedruckte und gepuderte Maku kannst ja keine aufsetzen sonst
    haste gleich wieder Butzen drin. Also lässt mehr vom teuren Karton laufen damit wenigstens
    die am stärksten verwässerten aussortieren kannst. Sonst kommt am nächsten Tag wieder
    Kollege von der Schneidmaschine: Hoppla, gestern wieder Farbkatalog gedruckt?? :D
    Deshalb meine Erfahrung, bei vielen kleinen Auflagen wird das Drucken mit Polyester nicht einfacher.

  • Hallo Kollegen, nach nun gut 10 Jahren Drucken mit "Plastikplatten" wie sie hier von einigen so verächtlich genannt werden möchte ich auch mal meine Meinung zu diesem Thema äußern.
    Wir arbeiten ausschließlich mit Polyester Platten in beiden Formaten 50x70 und 35x50. Die Platten Herstellung erfolgt über ein DPX-4 System von Mitsubishi. Die Druckqualität war noch nie ein Problem, solange der jeweilige Drucker auch mit dem Material drucken wollte. Polyester ist offensichtlich immer noch für viele Kopfsache.
    Wir drucken mit einem 70er Raster, die Auflagen liegen so bei 1.000 - 45.000 Druck. Die von Mitsubishi genannte Auflagenbeständigkeit von 20.000 Druck war bei uns bisweilen noch kein Problem, es geht auch deutlich mehr.
    Sicher ist es an einer modernen Offsetmaschine mit Autoplate und Co. auch wesentlich einfacher aber selbst an GTO und MOZP haben wir in der Vergangenheit selten Probleme bekommen. Sonderfarben HKS, Pantone oder Metalicfarben haben uns bisher keine Angst bereitet.


    Wichtige Faktoren sind einfach das richtige Feuchtwasser und passende Zusätze um ein gutes Freilaufverhalten der Platte zu erreichen, ja die Platte braucht etwas länger sprich etwas mehr Wasser am Druckbeginn. Solche Parameter (Vorfeuchten) kann man aber sehr einfach in die Maschinensteuerung integrieren.


    Zweiter wichtiger Punkt ist die rechtzeitige Reinigung und der Wechsel der Entwickler Chemie. Bei Naturpapieren bekommt man zuerst Probleme mit "alter und verbrauchter" Chemie. Hier wird dann sehr schnell durch schlechtes Freilaufverhalten bzw. erhöhte Wasserführung das zeitliche Ende signalisiert. Auch ist die Auflagenbeständigkeit dann nicht mehr so prickelnd. Hier hilft oftmals ein Gespräch mit den Kollegen der Druckvorstufe. :)


    Dritter Punkt ist die regelmäßige Kontrolle von Farb- und Feuchtwerk, Press-Streifenbreiten usw.
    Haltet Eure Maschine in Schuss dann klappt's auch mit Polyester ;)

  • Nur mal ne Frage von jemand der es nicht kennt. Warum tut man sich dass an ? Sind die so viel Billiger oder was rechtfertigt den Ärger ?


    Die Platten selbst sind nicht billiger, eher im Gegenteil. Es geht um die Investitionskosten und den Stellplatz für den Belichter. Kleinbetriebe stehen dann zum Teil vor der Entscheidung, entweder Polyester oder gar kein CTP. Z. B. bei mir: hatte anfangs zu meiner GTO einen Polyester-Belichter (SDP Eco), Investition überschaubar, Platzbedarf für einen Vollautomaten (!) etwas größer als ein Fotokopierer. Da findet sich im Büro schon eine passende Ecke.


    Letzes Jahr der Sprung ins Halbformat. Ein "neuer" (gebrauchter) Belichter muss her. Der Heidelberg Topsetter 74 Vollautomat ohne Entwicklungsmaschine (weil chemiefreie Platten) beansprucht jetzt einen eigenen Raum. Die Investitionssumme war ca. das doppelte von der Eco.


    Kannst Dir also vorstellen, dass viele Kleinformatdrucker auf Polyester ausweichen. Und wenn man's im Griff hat druckt man mit den Patten genauso gut wie mit Alu.

  • Es sacht ja keiner dass es nicht geht, doch im Zeitalter von Innovation und Perfektionismus
    sei es gestattet, anzumerken dass es seitens Chemiker und Ingenieure von Mitsubishi
    Verbesserungspotenzial gibt. Jetzt macht ihr ganz einfach eure Hausaufgaben und liefert uns
    die entsprechende Chemie, und Platten die nicht wegen jedem Furz schmieren und tonen,
    dann können wir uns auf unsere Arbeit konzentrieren und alle sind glücklich. :thumbup:
    Und wenn ihr dann noch diese leidige Vorfeuchterei wechbekämet, dann wäre mein Wunschzettel abgeschlossen :D