Beiträge von Offstepraktiker

    Sehr interessanter Thread!


    Je flüssiger die Farbe (durch ungünstiges Feuchtwasser z.B. zu weich) desto schneller penetrieren die flüssigen Bestandteile der Farbe ins Papier und die Pigmente liegen un- oder nur halbgebunden an der Oberfläche.
    Eine schnellere oxidative Trocknung kann helfen (bedingt kastenfrische Serien z.B.).


    Zum Thema Saphira will ich schreiben, dass du sicher zu Recht verärgert bist. Aber ich will auch schreiben, dass es bei einem neuen Geschäftsfeld immer zu organisatorischen Schwierigkeiten kommen kann - so auch schon bei Saphira selbst erlebt. Nicht vergessen: fast jeder hat mal klein angefangen und ich denke, das Geschäftsfeld Verbrauchsmaterial bei Heidelberg lernt stetig dazu und stellt Kinderkrankheiten stetig ab. Wenn man allerdings erwartet, dass etwas neues sofort super läuft, dann wurde man bei Saphira bestimmt einige Male schlechte Erfahrungen gemacht. Die guten Erfahrungen überwiegen bestimmt nicht nur bei mir.

    Hallo, meines Wissens sind die Angaben der Auflagenbeständigkeit abhängig von den Druckbedingungen. IPA-loser Druck löst zum Beispiel weniger Strich aus dem Papier und die Platte hält länger, als MIT mehr IPA...es kann aber auch an der Härte der Schicht liegen. Die ist abhängig von der eingesetzten Laserenergie (mehr Laserenergie = härterer Punkt, aber auch mehr Verschleiß des meist sehr teuren Lasers).
    Wenn ihr eine Osmoseanlage habt, kann das Reduzieren des IPA hilfreich sein, wenn die Standzeit der Platte zu gering erscheint. Aber IPA reduziertes Drucken erfordert natürlich auch einiges...z.B. wie geschrieben Osmoseanlage oder Ionentauscheranlage, immer gutes Nachjustieren der Feuchtwalzen, die ja wie bekannt auch dynamisch reagieren können in ihrer Dicke --> das Gummi arbeitet, je nach dem welche Art von Farbe (Bindemittel) eingesetzt wird. Mit Mineralölfarben reagieren die Walzen anders, als mit Bio-Farben...das hat bestimmt jeder schon mal festgestellt, der eine Farbumstellung hinter sich hat.

    Hallo Jonas77,
    Zur Gradzahl:


    ein einfaches Beispiel, warum man den Einsatz von rotierenden Maschinen-Elementen in Grad ausdrückt.
    Stelle dir einen imaginären Kreis vor - bei 12 Uhr haben wir 0 Grad, bei 15 Uhr haben wir 90 Grad und bei 18 Uhr haben wir 180 Grad usw. Jedes Element der Maschine muss zu einem durch die Entwickler festgelegten Moment an oder aus gehen, auf oder zu gehen oder sich bewegen oder wieder stoppen...


    Der Einsatz von rotierenden Maschinen-Elementen könnte dann beispielsweise wie folgt ausgedrückt werden.


    Zum Beispiel beim Bogentransport in der Auslage:
    Die Luft im Anlegersauger geht bei 90 Grad (oder z.B. bei einem ganz bestimmten Zeitpunkt..z.B. 5 Sek. nach dem Drücken der entsprechenden Taste der Maschine) an und saugt den obersten Bogen im Stapel an. Bei 7 Sekunden nach dem Drücken der entsprechenden Taste bewegt sich der Anlagesauger und transportiert den Bogen über eine definierte Wegstrecke zur Anlage, gleichzeitig gehen bei 90 Grad die Taktrollen nach oben, so dass sie nicht den Bogentransport behindern, bei 95 Grad haben die Taktrollen wieder Kontakt zum Bogen und transportieren ihn durch Druck und gelichzeitiges Mitlaufen mit der Transportwalze, der unmittelbar zwischen Anlagetisch und Stapelvorderkante rotiert und gleichzeitig geht die Luft im Anlegersauger aus und der Bogen kann ungehindert transportiert werden.


    Was Bastlwastl evtl. meint, ist, dass das Pudergerät nicht zum richtigen Zeitpunkt angeht oder halt eben nicht mit der physikalischen Größe ZEIT, sondern als Gradzahl...z.B. könnte der richtige Zeitpunkt bei 30 Sekunden betätigen der Starttaste bzw. Fortdruck-Start-Taste bei der Maschine sein oder in Grad ausgedrückt bei 180 Grad. Jedesmal wenn die imaginäre Uhr mit dem Sekundenzeiger bei 6 Uhr ankommt, geht das Pudergerät an und das sollte dann genau der Moment sein, wenn der Auslagegreifer bei der ersten Düse der Puderstange ankommt. Nicht früher, weil sonst die Greiferbrücke bepudert wird und die formatabhängig eingestellte Puderstrecke somit nicht ganz bis zum Ende des Papierformates reicht, sondern eben z.B. ein paar cm früher. Was dann eben zu weißen Greiferbrücken und Ablegen an der Hinterkante führen könnte.


    Das klingt alles zwar sehr theoretisch, hilft aber trotzem zum Verstehen, warum Maschinenbauer oder Mechaniker von rotierenden Maschinenelementen den Begriff Grad beim Einsatzzeitpunkt von begweglichen Maschinenelementen benutzen.


    Also wenn die Farb-Wasser-Emulsion von einem deiner Kollegen oder dir geprüft und für OK befunden wurde, könnte die Ursache am Einsatzzeitpunkt des Pudergerätes liegen.


    Beim Prüfen von deiner Farb-Wasser-Emulsion würde ich mir Unterstützung von eurem Farblieferanten erbeten.


    Geprüft werden sollte in jedem Fall das Frischwasser, das zur Maschine geht und das Umlaufwasser, das mit Feuchtmittelzusatz und u.U. IPA aufbereitet in der Maschine genutzt wird.


    Details zu Wasserwerten gerne auf Nachfrage.

    Ist die Platte ausentwicklet?
    Wie ist der PH-Wert vom Feuchtwasser?
    Wie ist der Leitwert vom Fechtwasser?
    Osmoseanlage?
    Ja? ist Aufhärtungsmittel ok? Dosiert der Aufhärtungsmittel-Doser richtig?
    Nein? Welchen °dH habt ihr? Welchen °KH habt ihr?


    Das kann man alles prüfen, ohne die Maschine anhalten zu müssen oder den Service des Maschinenherstellers zu rufen.


    Falls du nicht weißt, wie man das prüft, helfe ich dir gerne weiter.

    servus
    wir hatten das problem das der raster auf unseren platten immer wieder nach ca 3000 - 4000 druck zugelaufen ist. das komische daran war das es immer an verschiedene stellen war. zuerst war es "nur" im magenta dann cyan und am schluß in allen farben. --- alles überprüft: gummierung der platten, farbwalzen, feuchtwerk, wasserwechsel usw. der wasserwechsel hat es nur noch schlimmer gemacht. so sind wir drauf gekommen das es am feuchtmittelzusatz "sinal" gelegen hat. anderer feuchmittelzusatz problem war weg.


    gruß markus


    sinal? der größte schrott!

    Hallo Druxa,


    teste doch mal die Tücher von Böttcher (zulieferer von Heidelberger).


    Gruß Sebastian


    Hallo Druxa,


    teste doch mal die Tücher von Böttcher (zulieferer von Heidelberger).


    Gruß Sebastian


    Was ist denn das für ein Quatsch? Heidelberg und Böttcher sind Wettbewerber, seid dem Heidelberg Waschmittel und Hilfsmittel verkauft. Das habe ich von meinem Saphira-Vertreter...und bisher hat sich alles Bewahrheitet, was er sagte.

    Wir haben vor einiger Zeit auf die Saphira Dispersionslacke von Heidelberg umgestellt. Sind damit sehr zufrieden. Die Saphira Leute legen sich sehr ins Zeug, die Beratung und drucktechnische Unterstützung ist echt gut. :)


    Wir fahren auch Saphira Lacke - alles top - Preis sehr gut, Unterstützung auch sehr gut - kann ich nur empfehlen!
    3950 als Glanz
    7745 als Semimatt
    7750 als Matt
    7515 als Hochglanz beidseitig
    7510 als Hochglanz einseitig

    Drip Off Hochglanzlack + Drip Off Mattpaste


    Bei Heidelberg gibt es unterschiedliche Drip Off Mattpasten (fein, mittel und grobe Mattstruktur).


    Glanzlack nicht übertreiben, dass führt zu Aufrissen in den Mattstellen, weil der Mattanteil nicht ausreicht um die Oberfläche geschlossen zu halten. Wir haben auf Heidelberg/Saphira umgestellt und bekamen eine Lackschulung an der Maschine....das hat geholfen.


    Preise? Günstiger als Terra oder Weilburger...noch fragen?

    Wenn Papier nicht dimensionsstabil ist, liegt das meines Wissen daran, dass die Außenbahnen der Rolle genommen wurde. Das ist miderwertige Ware, die die Händler zum Sonderpreis bekommen. Stauben liegt an der schlechten Leimung. Evtl. hat dein Chef den Papierhändler so preislich in die enge getrieben, dass der nur noch B-Ware zu dem Preis liefern kann....

    Wir lassen unsere Walze immer bei Heidelberg/Saphira reinigen.


    Die kommen und machen die Walze mit Backpulver sauber --> umweltbewusst und materialschonend.


    Die Leute sind echt kompetent und innerhalb einer Stunde fertig.


    Bezahlt haben wir für eine 3B Walze um die 200 Eur.

    Wir nehmen von Heidelberg das Saphira Coating Strip...
    Aufbauen auf dem Lacktuch hat m.W. mit zu geringer Lackmenge zu tun.
    Größere Rasterwalze, oder einfach mal Rasterwalze sauber machen.
    Es könnte aber auch sein, dass statt 300% Farbe an der Stelle 400% Farbe laufen.....in jedem Falle säuft der Lack in der Farbe ab...
    Gruß

    Klingt irgendwie nach zu geringem Leitwert im Brauchwasser.
    Brauchwasser: Wasser nach der Aufhärtung der Osmose, aber vor Zuführung von IPA und Feuchtmittelzusatz.
    Besorgt euch ein Leitwert-Messgerät (gibts bei Conrad Electronics für 30.00 EUR) und miss das Brauchwasser bevor es mit Feuchtmittelzusatz und IPA versetzt wird.
    Liegt der Leitwert zwischen 400 - 500 µS kannst Du die Aufhärtung an der Osmose ausschließen.
    Liegt der Leitwert unter 400...könnte der Aufhärtungsdoser an der Osmose kaputt sein.
    Ich hatte genau die gleichen Probleme und damals einen Leitwert von 120 µS...und eine Wasserhärte von 4°dH!!!.


    Du kannst aber auch hingehen und handisch Aufhärtungsmittel (max. 0,5%) in den Umlauf kippen und schauen, ob es besser wird.

    Hallo zusammen,


    Fehlerquellen Platte:


    CTP Platten --> Belichtungskeil hat entweder Kreiselemente (Agfa) oder Dreieckelemente (Heidelberg). Der Hinterggrund und das Element müssen in der Mitte der Abstufung ineinander farblich übergehen. Zu weit rechts = zu wenig entwickelt oder Entwickler umgekippt. Zu weit links = zu viel Entwickelt


    Analog-Platten mit Küvette: Mindestentwicklungszeit 2 Minuten. UGRA-Keil von 1982 mitbelichten und Halbtonfelder in Augenschein nehmen. Die 4 muss weg entwickelt sein. 8-10 µ sollen sichtbar sein. 2%-Iges Rasterfeld muss auf der Platte stehen.




    Fehlerquellen Feuchtwasser:


    PH Wert soll 4,8 bis 5,2 betragen.


    Wasserhärte 8-10




    Die von Dir beschriebene Erscheinung könnte daran liegen, dass die Rotpigmente in Verbindung mit dem Feuchtmittelzusatz (einfach gesagt) "Kreide" aus dem Papier herausschwemmen. Diese "Kreide" setzt sich auf den Walzen ab. Diese Kreide ist außerdem wasserfreundlich. Auf den Walzen setzt sich ein feuchter Film ab - der verhindert, dass die farbe gespalten werden kann und es kommt zum Pelzen. Hast Du die Schwierigkeiten beim Anlaufen lassen? Hohe Anlaufmakulatur? Könnte es sein, dass es am Anfang, bei den ersten 1000 Bogen noch geht?


    Versuch doch mal die neue Heidelberger Skala "Exel" oder "Classic 100" --> habe gute Erfahrungen damit gemacht.

    Hallo Printoperator,


    gebe ex-azubi Recht...es könnte sein, dass Dein Feuchtmittelzusatz Strichteile aus dem Papier löst.


    Welches Papier hast Du gefahren?


    Wie hoch ist Dein ph-Wert?


    Wie hoch ist Dein Leitwert?


    Welchen Zusatz setzt du ein?


    Meistens ist so eine Erscheinung auf chemische Wechselwirkungen Farbe/Feuchtmittelzusatz/Papier zurück zu führen.


    Würde bei so einer Erscheinung, die im SD schon auftritt, einfach mal ein bisschen anderes Papier mitlaufen lassen (am Ende des SDs), um zu schauen, ob anderes Papier besserung bringt.


    Ansonsten würde ich mir so eine Erscheinung gerne mal anschauen....