Beiträge von Joshua

    @ rozei,
    das ist nicht hart, sondern eine Folge der umstellung auf aromatenfreie Druckfarben.
    In einem anderen Thread berichtete ich darüber, dass in unserer Fa, seit ein paar Wochen aus Gründen des Umweltschutzes mit aromatenfreien Farben gedruckt wird. Das Problem mit den Schmitzringfilzen tritt seither verstärkt auf.
    Die jetzt verwendeten Farben weisen durch den wegfall erdölbasierter Bindemittel eine veränderte Rheologie auf. Konnten mit den ehemal verwendeten Standartfarben Schmitzringfilzwechselintervalle von bis zu 2 Wochen ohne Probleme tolleriert werden, liegen sie heute, je nach Farbverteilung auch schon mal deutlich unter einer Woche. Das Wechselintervall von einer Woche wird eh eingehalten, nur manchmal ist eben selbst das zu lang.


    Gruß Josh

    @ Silent74
    Na, dann werden wir MAN mal mächtig auf die Finger klopfen. ;)
    In unserem Maschinenpark befinden sich 8 MAN Lithoman.


    1 x 32-Seiten MAN Lithoman III
    2 x 48-Seiten MAN Lithoman IV
    1 x 64-Seiten MAN Lithoman IV
    2 x 72-Seiten MAN Lithoman IV
    1 x 80-Seiten MAN Lithoman IV
    1 x 160-Seiten MAN Lithoman IV


    Allerdings haben nicht alle ein klassisches Einzugswerk in dem die Bahnspannung geregelt werden kann. Bei der 80 Seiten z.B. wird die Bahnspannung vermittels des Rw. geregelt.
    Alle Maschinen bei denen die Bahnspannung im EZW geregelt wird, verfügen über die beschriebene Walze mit der durchgängigen Wendelstruktur. Wiederum sind aber auch nicht alle Maschinen mit den Alu-Spindeln ausgerüstet, bei denen sich die Wendelstruktur in der Spindelmitte umkehrt. Die Spindeln sind dann glatt, also ohne Struktur.
    Dass sich MAN so einen Fehler erlaubt, kann ich mir nicht vorstellen.
    Nach Rücksprache mit Kollegen müsste die Shorehärte um die 70 liegen. Eine schlüssige Auskunft habe ich bisher leider nicht bekommen.


    Gruß Josh

    Hi Jocero,
    in so einem Fall würde ich das Problem als erstes mit meinem Feuchtmittelzusatzlieferanten /Hersteller besprechen.
    I.d.R. haben die immer ein paar Tips auf Lager die dir weiterhelfen. Sollte das Problem dort bekannt sein und die drei Feuchtmittelzusätze vom gleichen Hersteller stammen, könnte es daran liegen dass dort eine Mischung mißglückt ist. In dem Fall wird man dir sicher Ersatz anbieten.
    Gerne werde ich hier von dir lesen wie du das Problem gelöst hast.


    Viel Glück,
    gruß Josh.

    Wenn es denn mal so wäre...
    Das in die Walze im EZW eingescvhnittene Wendelprofil zieht sich in Laufrichtung der Bahn durchgängig von der A zur B-Seite.
    Da streckt sich nichts. Um die Bahn im EZW zu strecken kleben wir an der Bahnkante Frösche auf die weiteren, dann aber vollflächig ausgeführten Aluspindeln.
    Lediglich nach den Kühlwalzen, im Falzaufbau haben wir Aluspindeln, die ebenfalls ein Wendelprofil aufweisen. Das ist aber in der Mitte der Spindel unterbrochen und wechselt dort seine Richtung. In Bahnlaufrichtung gesehen tatsächlich so, dass sich die Wendel von der Mitte weg zur A und B-Seite hin bewegen. Da wird die Bahn nach außen gestreckt. Aber nicht mit der Anpresswalze im EZW, da wird sie, wenn überhaupt, von der A zur B-Seite hin verschoben.


    Gruß Josh

    Na toll, im Mom. haben wir keine Walze fürs EZW im Bestand.
    Sorry, aber ich bleib drann.
    Versuche mal irgendwie zumindest die Shorehärte zu ermitteln.
    Nebenbei... die Walzen die wir verwenden sind deutlich schmaler als die zu verdruckende mögliche Bahnbreite.
    Die Walzen sind auch nicht vollflächig ausgeführt sondern haben ein wendelartiges Profil.


    Gruß Josh

    Hi Martin,
    wie Morodin schon schrieb, haben beide Druckverfahren wenig bis gar nichts gemeinsam.
    Deine Frage pauschal zu beantworten ist so gut wie unmöglich.
    Abhängig von deinen kognitiven Fähigkeiten wird das Offsetdruckverfahren für dich sicher über kurz oder lang erlernbar sein. Als dritter Mann an der Maschine mitzulaufen erfordert einen geduldigen Chef, der deine Kosten erstmal tollerieren muß. Möglich, dass du fix in die Situation kommst ins kalte Wasser geworfen zu werden. Hoffe auf Kollegen, die dir dann zur Seite stehen.
    Ich will dir den Mut nicht nehmen, schließlich hat jeder der an der Rolle steht mal angefangen. Entweder als Azubi oder als Bogendrucker im Offset.
    Versichere dich im Einstellungsgespräch, dass deine Situation als Quereinsteiger entprechend beachtet wird. Vielleicht hilft dir dabei eine zeitliche und /oder leistungsabhängige Staffelung deines Verdienstes zu akzeptieren.
    Die Fähigkeiten kommen dann mit der Zeit.
    Lass dir nur eins gesagt sein, ich druck jetzt schon seit 30 Jahren an der Rolle und selbst heute gibt es noch Momente, da mein ich, ich wäre ein Anfänger. Ich kenn eine Menge hervorragender Rollenoffsetdrucker, aber niemanden, der den Beruf ausgelernt hätte.


    Ich drück dir die Daumen.
    Viel Glück,
    gruß Josh

    Der Einsatz von Bildreglern (bei uns Passerluft und Passerrollen genannt) kann sowohl mit Luft, mit Rollen oder beiden erfolgen. Rollen und Luft werden ab einer bestimmten Maschinengeschwindigkeit automatisch zugeschaltet. Die justierung der Rollen erfolgt durch eine Gewindespindel, die der Luft über Nadelventile. Die Positionen der Rollen und Luftdüsen sind der Bahnbreite durch seitliches verschieben anpassbar. Passerrollen werden bei uns so gut wie gar nicht verwendet. Korrekturen also nur über die Passerluft vorgenommen.
    Die Passermarken sind bei uns mittig angeordnet.
    Wie weit Passerluft zu Einsatz kommt ist abhängig davon, welches Papier verdruckt wird, mehr noch, wie hoch die Maschinengeschwindigkeit ist. Eine veränderung der Wasserführung hat bei höherer Maschinengeschwindigkeit praktisch keinen einfluß mehr auf die Veränderung der Bahnbreite (ich mag den Begriff "Fanout" nicht, weil er bei mir schon in einer anderen Disziplin belegt ist).
    Konkret: unter 40000 U/h ist es ehr müßig sich um einen perfekten Passer zu bemühen.
    Je nach Papier werden durch zu starkem Einsatz von Passerluft ehr Falten in die Bahn geblasen als ein vernünftiger Passer hergestellt. Ab 40000 + und man kommt recht schnell in einen Bereich in dem die Passerluft die gewollte Wirkung erzielt.
    Ein Problem tritt allerdings bei der Gummituchwäsche auf. Alle Vorgänge werden dabei automatisch ausgeführt. Die Maschine wird auf 20000 U/h heruntergefahren, die Passerluft abgeschaltet, die Gummis gewaschen und anschließend alles wider hochgefahren. Da bei wird die Passerluft zu früh wieder zugeschaltet. Das Ergebnis sind Falten in der Bahn. Während Naturpapiere die Falten noch tollerieren, quitieren gestrichene Papiere die Behandlung gerne mit reißen. Also bei jedem Waschvorgang die Passerluft von Hand aus- und nach dem die Maschine wieder hochgefahren ist, Passerluft wieder einschalten, andernfalls die Werke auspacken und einziehen. X(
    Der Zunahme der Bahnbreite durch anderes Belichten der Platten zu begegnen wird bei uns seltenst und nur dann ausgeführt, wenn die Möglichkeiten der Korrektur in der Maschine absolut ausgereizt sind. Dabei werden aber nicht, wie im Eingangspost beschrieben, die Folgeplatten kleiner, sondern lediglich die Platten des ersten Druckwerks kleiner belichtet, da ja die zuerst gedruckte Farbe mit der zunahme der Bahnbreite mitwächst. Die Platten nur des ersten Druckwerks kleiner zu belichten reicht auch aus, da die Bahnbreite beim durchgang durch die folgenden Druckwerke nicht mehr so sehr zu nimmt.


    Gruß Josh

    Heute morgen übergab mir die Nachtschicht die Maschine mit einem vergleichbaren Problem.
    16 gammelige Schmitzringfilze gegen Neue, Ölgetränkte ausgetauscht und das Problem war beseitigt.


    Gruß Josh

    Ob mit Bürsten oder Waschtuch ein besseres Waschergebnis erzielt wird kann ich nicht beurteilen, da wir ausschließlich mit Waschtuch arbeiten.
    Das wechseln der Waschtücher empfinde ich nicht als nervig, da der Waschtuchvorrat lange Beriebszeiten zulässt. Mit einem vollen Waschtuch sind etwa 40 Waschvorgänge möglich. Der Waschtuchwechsel dauert keine Minute. Fertig getränkte Waschtücher sind natürlich bevorratet.
    Was allerdings ein wirklicher Nachteil ist-, nach Waschtuchende muß die Maschine zum Waschtuchwechsel angehalten, für einen Wechsel bei den oberen Werken sogar die Bahn getrennt werden. Blöde, wenn sowas mitten in einer mehrere Millionen großen Auflage passiert. Wir versuchen die Fortdruckzeiten so zu kalkulieren, dass Plattenwechsel und Waschtuchwechsel zusammen fallen.
    Je nach Papier liegen die Waschintervalle zwischen 50000 und 80000 U.
    Bei dem meist verwendeten Waschprogramm (Druck ab) wird das Waschtuch 16 mal angestellt. Wasser wird dabei nicht verwendet. Der Makuanfall liegt bei einer Maschinengeschwindigkeit von 54000 U bei etwa 1700 ex. Nach dem Waschvorgang ist das Gummituch i.d.R. sauber. Wenn nicht, hat es entweder mechanische Ursachen die in erster Linie bei der Waschanlage zu suchen sind (Membrane gerissen, Pneumatik undicht, Steuerung fehlerhaft, etc.), oder die Waschintervalle sind zu lang. Beginnender Aufbau und /oder Papierstaub sind nicht wirklich das Problem. Die Waschanlage bewältigt sowas recht gut. Problematisch wird es allerdings, wenn sich Strich auf dem Gummi absetzt (vorwiegend im ersten Dw, die Folgenden sind davon weniger bis gar nicht betroffen). Das verwendete Waschmittel ist auch unter zuhilfenahme der mechanischen Arbeit des Waschtuchs kaum in der Lage diese Anhaftung zu beseitigen. Anstehende Plattenwechsel bedingt durch Plattenverschleiß bieten jedoch die Gelegenheit die Gummitücher von Hand zu waschen. Dem Strich dabei mit Wasser und Waschmittel beizukommen ist wenig erfolgreich, kostet nur Zeit und Kraft.
    TIP: Zur Walzenreinigung verwenden wir einen Deglacer, der sich auch hervorragend dazu eignet bei der Handwäsche den Strich vom Gummi zu waschen. Anschließend gut mit Wasser nachwaschen und das Gummi ist wieder top sauber und fit für die nächsten 500000 U.


    Gruß Josh

    Bei meiner Überlegung einmal die Wasserverteilung im Wasserkasten zu überprüfen, bezog ich mich auf die Aussage, dass der Aufbau vorwiegend auf der B-Seite des Gummituches statt findet. IPA ist der Stoff, dessen Konzentration beim durchgang durch die Maschine die größte u. schnellste Änderung erfährt. Vermehrt IPA zuzudosieren scheint das Problem ja zumindest kurzzeitig zu beseitigen
    Die IPAkonzentration kann ja auch im Wasserkasten geprüft werden. Wärend des Fortdrucks einfach mal auf A- u. B-Seite eine Probe ziehen, mit dem Aräometer ausspindeln und vergleichen.
    Wenn Frank (Thunderbot) das Problem in den Griff bekommen hat, würde ich mich freuen wenn er hier beschreibt, womit er den Erfolg erzielte.


    Gruß Josh

    Eigentlich kann ich mich Günters Ausführung nur anschließen. Wären die Baldwintechniker nicht schon drann gewesen hätte ich empfohlen einmal den Waschbalken ohne Waschtuch, aber mit leicht eingefetteter Membrane ins Werk zu bringen und bei stehender Maschine von Hand einen Abdruck der Membrane auf's Gummi zu erzeugen. Sofort sieht man, ob evtl. der Waschbalken dejustiert ist.
    Eine weitere Möglichkeit vermehrten Aufbau zu produzieren besteht in einer verstopften Feuchtwasserleitung im Wasserkasten. Dieses elendig dünne Röhrchen mit den Bohrungen setzt sich halt gerne zu. Wird das Wasser nicht gleichmäßig ausgetauscht besteht die Gefahr, dass Der Alkoholanteil auf der dem Zuflussanschluß entfernt liegenden B-Seite abmagert.
    Im Mom. fällt mir dazu aber auch nicht mehr ein. Naja, und so Ferndiagnosen sind halt auch immer etwas spekulativ.


    Gruß Josh

    Hallo Melly,


    seit einiger Zeit verwenden wir bei uns kein IPA mehr.
    Der Prozess zur umstellung auf IPA freises Feuchtwasser war nicht mal so eben.
    Nach wie vor beziehen wir unseren Zusatz vom gleichen Hersteller. Eine sehr gute Betreung wärend der Umstellung durch dessen Kundendienst führte letztendlich zum Erfolg.
    Mehrmals wurden der Feuchtwasserzusatz auf die speziellen, einzelnen Erfordernisse unserer Maschinen angepasst.
    Heute ist die Umstellung mit gutem Ergebnis abgeschlossen, allerdings gerät das Drucken durch den wegfall von IPA immer mehr zu einer Gratwanderung. IPA ermöglichte eine wesentliche größere Tolleranz bei der Wasserführung, ein schnelleres freilaufen der Platten nach Anlauf und nach waschen. Feuchtwassertemperatur und Dosierungspielraum sind enger gesetzt. Der Stoffeintrag ins Feuchtwasser ist deutlich größer geworden, die Filteranlagen arbeiten am Limit. Kurz, mit IPA war es leichter.


    Durch den Wegfall des IPA sind nicht unerhebliche Einsparungen bei den Produktionskosten möglich. Im Zuge des IPAverzichts wurde unser Betrieb auf entsprechende Umweltstandards zertifiziert. Vor ein paar Monaten haben wir auf aromatenfreie Farbe umgestellt. Ziel war die Zertifizierung mit dem Blauen Umweltengel. Ein weiterer Schritt, der uns gegenüber unserer Konkurenz Vorteile verschafft.
    Die Zahl der Kunden, denen umwelt- und resourcenschonende Produktiondbedingungen wichtig sind, steigt ständig.


    Alle diese Änderungen machen das Drucken nicht grade einfacher. Bewährte Wege werden verlassen und man hat erst mal so seinen täglichen Kampf an der Front. Allerdings zeigen die Ergebnisse, dass der eingeschlagene Weg richtig ist und nach der Einführungs- und Testphase mit spezialisierten Druckhilfsstoffen zu mindestens gleich guten Druckerzeugnissen führt.


    Einfach kann jeder.


    Würde mich freuen, wenn du ein paar der angerissenen Aspekte (vielleicht nach weitergehender Recherche) für deine Hausarbeit verwenden kannst.


    Gruß Josh

    Wir verwenden an allen Maschinen (MAN Lithoman™) Gummituchwaschanlagen der Fa. Baldwin™. Diese Waschanlagen erlauben die Auswahl verschiedener Waschprogramme. Lediglich bei den Programmen, die den Waschvorgang in "Druck ab" ausführen wird die Geschwindigkeit auf 20000 reduziert. Alle Programme bei denen mit "Druck an" gewaschen wird, werden in Produktionsgeschwindigkeit ausgeführt. Die Waschprogramme unterscheiden sich in der Anzahl der Anstellungen des mit Waschmittel getränkten Waschtuchs. Die dem Trockner zugeführte Waschmittelmenge ist daher von der Länge des verwendeten Waschprogramms abhängig.


    Gruß Josh