Beiträge von Buntpapier

    Um es ganz ehrlich zu sagen. Ich stelle mir diese Idee sehr kompliziert vor. Zuerst müssten die Rohetiketten exakt zum Stanzeisen passen. Das allein ist schon fast unmöglich. Einen Nutzen durchgehend mit einer Toleranz von +/- 01mm zu fertigen ist eine echte Herausforderung. Und ob diese Genauigkeit dann zum Stanzen ausreicht kann ich nicht einmal beurteilen.
    Hier wäre es günstig, wenn die Radien an den Ecken nicht genau auf die Flächen auslaufen müssten. Aber das sieht auch sehr schnell sehr bescheiden aus.


    Die nächste Schwierigkeit wird es sein die Rohetiketten so in eine Stanze einzulegen, dass sie alle ordentlich an der Anlage liegen.
    Danach müssen die Rohetiketten in der Stanze perfekt ausgerichtet werden. Die Polar-Stanze hat eine Anlage von vier Seiten, das ist ein Vorteil. Aber das Richten müsste ja nicht nur den eigentlichen Stapel, sondern auch das einzelne Blatt treffen. Um das zu gewährleisten müsste man die drei Anschläge (verstellbarer Anschlag, Niederhalter und Schieber) sehr genau winklig stellen. Beim Richten wäre dann etwas Luft zwischen den Rohetiketten (wie beim rütteln) hilfreich. Aber so eine Funktion gibt es in keiner Stanze. Es sei denn man nimmt die Bläser und fächert die Nutzen auf dem Stanzstempel auf. Dabei fliegen aber sehr leicht die oberen Nutzen weg. Alles hat zwei Seiten.


    Dann gibt es noch die Möglichkeit, dass das ungestrichene Papier in sich ziemlich weich ist oder viel Puder benutzt wurde.
    Wenn am Ende des Stanzhubes, also in dem Moment in dem der Stanzstempel beginnt zurück zu fahren, die Etiketten auch wieder zurück und aus dem Stanzeisen heraus laufen, werden sie beim nächsten Hub erneut gestanzt. In diesem Fall gibt es fast immer Flusen an den fertigen Nutzen. Wenn das der Fall ist müsste man ganz andere Versuche machen. Zuerst würde ich dann das Material unbedruckt und damit auch ohne Puder stanzen. Dann kann man versuchen dem Material mehr Platz zwischen dem Stanzstempel und dem Stanzeisen geben. Dadurch kann das Papier in diesem Bereich wie eine Feder arbeiten. Bevor ein Versuch sinnvoll ist, muss natürlich feststehen, dass die Etiketten zweimal gestanzt werden. Sind die Flusen auf den ganzen Stapel verteilt kann man besser gleich weiterlesen.


    Ich gehe davon aus, dass es sinnlos ist das ungestrichene Papier zum Beispiel durch lackieren glatter zu machen.


    Ungestrichene Papiere sind an der Oberfläche rauher als gestrichene Papiere. Ich könnte mir vorstellen, dass die einzelnen Blätter im Stapel nur schwer zu richten sind. Ungestrichene Papiere sind grundsätzlich nicht so steif wie gestrichene Papiere. Auch das wird negativ wirken.


    Sind die Probleme unterschiedlich was die Laufrichtung betrifft? Soll heißen, franzt das Material immer an zwei Seiten mehr aus?


    Habt Ihr probiert die Rohetiketten vor dem Einlegen zu runden? Ich meine damit eigentlich zu versteifen. Quer zur Laufrichtung kann man in einer Stanze nicht kräftig anlegen. Die Rohetiketten kollabieren sehr schnell und dann springen sie wie eine Feder. In Laufrichtung wird das Anlegen einfacher sein, denn das Material ist ja sowieso steifer. Also würde ich versuchen die Rohetiketten so zu runden das sie etwas (!) steifer sind. Das darf aber nicht zu viel sein. Wenn die Rohetiketten wirklich rund liegen werden sie erst in dem Moment in dem der Stanzstempel los fährt und die eigentliche Stanzung beginnt wieder glatt. In diesem Moment ist der Stapel aber schon festgepresst. Und dann beweglich kein einzelnes Blatt mehr.


    Vielleicht braucht Ihr auch etwas Glück. Manchmal sieht man plötzlich neue Dinge und .... aaahh


    Anhand meiner doch sehr wagen und eirigen Beschreibung kann man sehen, dass das hier auch etwas Neuland ist.


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    Werden alle 4 Ecken gestanzt oder nur 2?
    Ich frage, denn wenn man alle 4 Ecken stanzt müsste das Rohformat der Etiketten mit dem Maß des Stanzeisens (oder umgekehrt) abgestimmt sein.


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    Hallo Hannes!


    Das Zahnrad hat nur eine mechanische Funktion. Wenn das Zahnrad defekt ist kann man den Sattel nicht mehr mechanisch verstellen.


    Das vorher beschrieben Problem war rein elektrisch. Ich würde erst die Schalter probieren. Denn wenn die Schalter nicht defekt sind kann jede weitere Investition sehr schnell fragwürdig (weil teuer) sein. Ich weiß auch nicht ob man das Zahnrad so einfach bekommt. Da müsste ich wohl eine besondere Adresse beisteuern.


    Wir werden sehen


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    Hallo Hannes


    Na ja, natürlich kann man helfen.


    Die Maschine EMC (eigentlich EMC I) von 1981 ist etwas Spezielles. Zum einen war es das erste Modell mit einer Computer-Steuerung (deshalb die römische "EINS" hinter dem Maschinennamen) und zum anderen ist die Maschine gerademal 32 Jahre alt.


    Es gibt an diesen Maschinen sehr unterschiedliche Ursachen für das beschriebene Fehlerbild.


    Probieren wir zuerst das Naheliegende. Wenn man die Sattelposition mit dem Handrad verstellt kann man in der Anzeige (hinter der aktuellen Sattelposition) ein Plus- oder Minus-Zeichen sehen. In dem Moment in dem man das Handrad los lässt, muss das Plus- oder das Minus-Zeichen wieder aus der Anzeige verschwinden. Wenn das Plus- oder Minus-Zeichen noch flimmert, ist kein Schnitt möglich. Denn die Steuerung denkt der Sattel würde noch fahren.


    Unter dem Vordertisch ist eine Mechanik (Handrad / Handfeineinstellung) mit 4 Schaltern. Wahrscheinlich sind die Schalter nach all den Jahren der Produktion einfach kaputt. Es könnte auch an mangelnder Schmierung der Achse liegen. In diesem Fall schafft es die Feder nicht die Achse in ihre Grundstellung zurück zu bewegen. Manchmal wirkt ein Tropfen Öl Wunder. Aber wahrscheinlich wird der Öltropfen nicht ausreichen.


    Also zuerst die Anzeige beobachten. Wenn das Plus- oder das Minus-Zeichen nach dem Loslassen des Handrades noch flimmert, dann lohnt es sich die Schalter auszutauschen. Die Schalter sind nicht sehr teuer und die Reparatur ist relativ einfach zu erledigen. Die kleinen Muttern und Schrauben fallen leicht herunter. Vielleicht helfen einige Bogen weißes Papier auf dem Boden. Das erleichtert das Suchen nach dem Gravitationstest.


    Wenn man die Schalter selber wechseln möchte, sollte man sich zuerst genau merken in welchem Moment die Schalter arbeiten. Zum Beispiel den Kopf in der Mitte ganz langsam drücken und beobachten wann der Schalter S14 umschaltet. Der neue Schalter muss dann im gleichen Moment schalten.
    Ich würde mit dem Schalter 18b beginnen (er machte meistens Sorgen), dann 18a und dann die anderen beiden.


    Alles darüber hinaus wird teuer und komplizierter. Deshalb würde ich erst die Schalter prüfen.


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    Ja, das ist eine etwas in die Jahre gekommene Arbeit vom bvdm im Rahmen des Förderprogramms „Mediengestalter/in 2000plus“. Die Grundprinzipien dieser Information bleiben ja erhalten. Deshalb wird diese Anleitung wohl auch noch eine Weile auf der Seite von Polar zu finden sein. Einzelne Parameter ändern sich, jedoch schnell.


    Als diese Anleitung geschrieben wurde gab es den Trend, dass die Papiere immer härter wurden. Und zu diesem Zeitpunkt änderte man die Vorgaben für den Messerwinkel der bei Neumaschinen mitgelieferten Messer auf 24 Grad. Es mag sein, dass es daran lag, dass damals der Anteil von mittleren bis stark gestrichenen Papieren in Europa extrem anstieg.


    Ich denke es war etwa ein oder zwei Jahre nachdem diese Anleitung vom bvdm veröffentlicht wurde, da ging Polar von 24 Grad wieder zurück auf 23 Grad beim Messerwinkel. Der Grund waren häufige Fragen der Vertretungen (besonders aus Nord-Amerika) zum Schneiden von gering gestrichenen Papieren. Die damals gelieferten Standard-Messer HSS mit 24 Grad waren für harte Papiersorten wunderbar geeignet, aber weltweit eignete sich 23 Grad offenbar besser. Das betraf in erster Linie das Halbieren großer Nutzen. Seutdem werden die neuen Maschinen wieder mit 23 Grad-Messern ausgeliefert.



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    Hartmetall-Messer sind nicht grundsätzlich schärfer, sie schneiden anders. Durch den Schwingschnitt (die schräge Bewegung des Messers) in der Schneidemaschine entsteht bei Hartmetall-Messern ein stärkeres Sägen. Dadurch erscheinen die Messer schärfer. Tatsächlich ist durch diesen Effekt das Trennen vieler Materialien auch leichter. Man kann das auch an den unterschiedlichen Geräuschen beim Schnitt erkennen. Um so lauter der Schnitt umso größer ist das Drücken und umso kleiner ist das Schneiden und umgekehrt.


    Die Standzeit eines Messers hat auch wieder beschiedene Faktoren.
    Messertyp zum Material.
    Das Messer muss zum Schneidgut passen. Wenn man Graupappe schneidet ist ein HSS-Messer fast immer besser. Wenn man neue Papiersorten und reine recycelte Materialien schneidet, kann man ein Hartmetall-Messer versuchen.


    Messerschleifer
    Der Messerschleifer muss die notwendigen Geräte für das Schleifen der Hartmetall-Messer haben. Hier in Europa ist dass in der Regel kein Problem. Wobei die Unterschiede zwischen den Messerschleifern riesig sind.


    Messerwechsel
    Beim Messerwechsel ist darauf zuachten, dass ein Messer nur möglichst gering in die Schneidleiste eintaucht. Umso stärker in die Schneidleiste geschnitten wird, umso größer ist der Stress und die Belastung für das Messer.


    In der Regeln geht man bei Hartmetall-Messern von einer wesentlich höheren Standzeit aus. Das muss aber eigentlich immer wieder neu geprüft werden. Umso zu unterschiedliche die Materialpalette ist umso größer ist die Gefahr, dass die Standzeit kürzer wird. Umso einheitliche die Schneidmaterialien sind, umso einfacher ist es das Messer auf den Materialtyp einzustellen (Winkel, etc.).
    Also die Messerstandzeiten aufschreiben und dann prüfen welches Messer wie lange geschnitten hat lohnt sich.


    Beginnen wir mit der Theorie zum Messerwinkel. Kunstdruckpapier würde ich mit (HSS) 24 Grad versuchen. Der Messerwinkel für Naturpapier liegt grundsätzlich bei (HSS) 22 Grad. Es gibt aber so etwas wie Naturpapier nicht mehr. Heutzutage sind ALLE Papiersorten irgendwie gestrichen. Die Oberfläche wäre sonnst zu rau für die modernen Druckverfahren und die aktuellen Qualitätsansprüche. Außerdem besitzen die Papiere heute chemische Zusätze zur Verbesserung der Planlage, Bedruckbarkeit und der Herstellung. Dadurch werden die Papiere zäher und härter.


    In der wirklichen Welt der Schneidemaschine kommt dann alles zusammen. Füllstoffe, Strich, Laufrichtung, Fasern, etc. Realistisch betrachtet wird man dann bei den Standardwerten ALLER Schneidemaschinen-Hersteller herauskommen.



    Es gibt aber noch eine Schwierigkeit. Wenn man unterschiedliche Messerwinkel probieren möchte, sollte man nicht zu nervös sein. Ich würde den Winkel immer nur um ein Grad ändern und wenn man nicht gleich merkt, dass man total falsch liegt auch eine gewisse Zeit mit dem neuen Winkel schneiden. Für eine Änderung von einem Grad würde ich mir ein viertel Jahr geben.



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    Hier im Beitrag sind einige Sachen die kurz hinterfragen möchte:


    Mit der Vorphase ist das so eine Sache. Der Begriff Vorphase wird im Grunde nur für Messer verwendet die nicht zu den Hartmetallmessern gehören. Also HSS, Schwedenstahl, etc. Beim Abziehen eines dieser nicht Hartmetall-Messer (z.B. HSS) wird mit dem Stein eine sogenannte Mikrophase angeschliffen. Die ist aber so gering, dass man sie nicht sieht. Das hat andere Gründe und ist keine Vorphase.
    Jetzt zur Vorphase. Die Vorphase am Messer dient nicht zum Schneiden. Eine Vorphase am Messer ist zwischen 0,5 mm und 1 mm breit (abgesehen von Sonderfällen). Ein Blatt Papier (z. B. 80g/m²) ist ca. 0,08 mm dick. Das heißt die Vorphase wirkt erst nach dem man sagen wir grob 10 Blatt geschnitten hat. Der erste Winkel bestimmt den Schnitt.
    Eine Vorphase hat einen anderen Grund. Das durch den zweiten Winkel schlankere Messer dringt leichter in den Papierstapel ein. Die Vorphase hilft wenn man (im Verhältnis zur Schnittbreite der Maschine) große Bogen halbiert. Wenn sich also viel Papier vor dem Messer befindet. Umso geringer der Messerwinkel ist, umso weniger muss das Messer den Stapel vor dem Messer wegdrücken. Wenn jemand immer nur Rundumbeschnitte durchführt braucht er keine Vorphase. Der Abfall fällt ja einfach weg. Dann freut sich nur der Messerschleifer.
    Ein Hartmetall-Messer hat immer mindestens 2, meistens 3 Winkel. Der erste Winkel ist der Schnittwinkel (Beispiel 24°). Diese Phase kann recht kurz sein und dadurch nicht so einfach sichtbar sein. Dann folgt der Watenwinkel (Beispiel 22°). Das sieht meistens so aus wie ein Vorfase. Der dritte Winkel (oder die dritte geschliffene Fläche) ist der Messerträge. Der Messerträge wird mit einem anderen Stein geschliffen (geht leider nicht anders). Es muss kein dritter Winkel in der Schleifmaschine eingestellt werden. Manchmal sieht man direkt neben dem Hartmetall-Einsatz einen Absatz. Dann schleift man mit dem Watenwinkel auch den Messerträger und so spart sich der Messerschleifer das Wechseln des Schleifsteines für einige Male.


    Der Winkel der Messer zum richtigen Schnitt richtet sich nach verschiedenen Faktoren.
    Messerart - Ein Hartmetallmesser kann nicht so schlang geschliffen werden wie zum Beispiel ein HSS-Messer. Braucht man in der Regel auch nicht. Denn Hartmetallmesser sind in der Regel wesentlich schärfer. Mit anderen Worten ein HSS-Messer mit einem Winkel von 22° wird (im übertragenen Sinn) stumpfer sein als ein Hartmetall-Messer mit 23°.
    Schneidmaterial – Der Messertyp und der Winkel sollten dem Material welches geschnitten wird angepasst sein. Das weiß jeder – geht aber gar nicht. Der Bediener kann ja nicht für jeden Auftrag das Messer wechseln. Deswegen, wurde hier schon völlig richtig (!) beschrieben, laufen die Erfahrungen meistens auf einen mittleren Winkel mit dem man alles ordentlich schneiden kann hinaus. Die Firma Polar liefert die Maschinen (wenn nichts anderes gewünscht ist) mit HSS-Messer und mit 23° Grad aus. Die Empfehlungen aller Schneidemaschinenhersteller beziehen sich in erster Linie auf das Schneidgut. Da gibt es schöne lange Listen von A wie Aluminiumplatten bis Z wie Zementplatten (ist nicht wirklich ein Scherz). Diese Listen enthalten aber auch Empfehlungen zum Messertyp.


    Die hier beschriebene max. Toleranz von 0.01 mm ist bestimmt ein Schreibfehler.


    Der Pilzschnitt, ich denke hier ist gemeint, dass die oberen Bogen etwas länger sind ist ein physikalischer Grundsatz in allen Maschinen, die mit einem keilförmigen Messer schneiden (Planschneider, Stanzen, etc.). Die oberen Bogen sind immer etwas länger weil sie beim Eindringen des Messers in den Stapel erst nach unten weggedrückt werden. Es entsteht ein kleiner Radius. Man kann das ganz einfach simulieren in dem man einen Kugelschneider in einen Stapel Papiertaschentücher drückt. Zuerst geben die oberen Blätter unter dem Messer (oder Kuli) nur nach. Irgendwann bekommt man Widerstand und das Messer beginnt zu schneiden. Je härter das Papier, umso schnell bekommt das Messer Widerstand und umso geringer ist die Nase am fertigen Stapel. Schneidet man einen Schwamm (natürlich ohne Pressung) ist die Schnittfläche rund wie der Mond am Himmel.


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    Wenn es am Messer klebrig wird dann doch oft auch auf der sogenannten Rückseite. Ich hoffe dass da keinen einfach die Schutzverkleidung über dem Hintertisch abbaut und in die Ecke legt. Das wäre ein ziemlich heftiger Fehler.
    Das Problem mit dem Klebstoff ist auch, dass man diese Schwierigkeit nur manchmal zu meistern hat. Für Leute die täglich zum Beispiel selbstklebende Materialien schneidet gibt es Messer an denen nichts (wirklich nichts) haften bleibt. Die Realität sieht oft leider anders aus. Wer macht schon für einen Auftrag einen Messerwechsel und welcher Chef kauft teure Sondermesse? Das Silikon am Messer hilft da nur kurzfristig. Nach einigen Schnitten ist das Zeug abgewischt.
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    Hallo


    Die Tischpflege und der Abrieb der Bogen sind eigentlich zwei verschiedene Themen. Der Abrieb von Papier auf der Tischoberfläche hat dann auch verschiedene Faktoren.


    Art der Maschine. Der Tisch der Maschine sollte ein ordentliches Luftpolster ermöglichen. Früher hatten die Gebläse Filter, die man reinigen oder manipulieren musste. Die Tische als Transportoberfläche müssen aber auch gut zu einander ausgerichtet sein. Gibt es Stufen zwischen mehreren Tischen kann kein Luftpolster entstehen.
    Art der Tischoberfläche. Früher waren die Tische aus Grauguss. Man musste die Tische Putzen, sonst entstand Rost und erhöhter Abrieb der unteren Bogen. Die günstigste Oberfläche (aber zu weich) wäre wohl Pertinax (Hartpapier). Sind die Tischoberflächen veredelt, kann man mit der Veredelung die Rautiefe (also die Glätte oder Rauhigkeit der Oberfläche) der Oberfläche positiv beeinflussen. Vernickelte Flächen und Edelstahl sind da wohl am besten. Danach kommen weich und hart verchromen.
    Man kann die Rautiefe auch kurzfristig durch einen Putzmittelauftrag reduzieren. Es gibt verschieden Möglichkeiten den Tisch zu pflegen.
    Früher wurden die Tische immer freitags mit reinem Bohnerwachs (ohne Zusätze!!) abgerieben.
    Heute nimmt man eher Silikon haltige Putzmittel (zum Beispiel Easy Slide – früher Protektopur). Das Silikonspray mag ich persönlich nicht, denn es fliegt überallhin. Zum Beispiel in die Lunge, in die Elektrik / Elektronik der Maschine.


    Zustand des Papieres. Nur wenn Papier glatt liegt kann man ein Luftpolster aufbauen. Bei welligem Papier ist Abrieb unweigerlich vorhanden.
    Papier hat ein sehr unterschiedliches Verhalten. Manche Papiere haben viele Fasern an der Oberfläche und wenig Strich (meist Kreide). in diesen Fällen ist der Abrieb schon durch die Sorte des Papieres weniger. Ist ein Papier gestrichen wird der Abrieb automatisch höher. Je mehr Strich und so geringer die Bindung der Bestandteile in der Papieroberfläche umso größer ist natürlich der Abrieb.


    Wenn wirklich gar kein Abrieb erkennbar sein soll, wird der untere Bogen teils automatisch entfernt.


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    Hallo Martin
    Die Maschine ist eine 72 CE
    Die Bedienungsanleitung ist verfügbar. Dazu brauche ich eine Email-Adresse
    Zur Maschine gehören die Pläne: 1101b, 1102b, 1103b, 72CE-E-10.52


    Ich verstehe und akzeptiere Deine Position gegenüber Heidelberg Austria. Im Moment gibt es bei Heidelberg Austria keinen älteren Kollegen mehr. Die sind vor einigen Jahren in Ruhestand gegangen. In Wien gibt es den ehemalige Kollegen Schönberger. Die anderen kenne ich nicht so sehr. Ich weiß nur, dass es in Österreich auch schwarze Schafe gibt. Also immer schön aufpassen!


    Ersatzteile gibt es für die 72 CE über Heidelberg nur noch bedingt. Es gibt aber eine sehr gute alternative Adresse in Deutschland.


    Na, dann viel Glück mit der Maschine. Normalerweise hält sich noch viele Jahre.


    Buntpapier

    Hallo Martin!


    Heidelberg und Polar fühlen sich für diese Maschine selbstverständlich zuständig! Man muss nur bezahlen …… :) Und das will ja keiner. :(
    Man will lieber etwas verboten in einer Schneidemaschinenelektronik herumschrauben ohne zu wissen ob später alles gefährlich ist oder nicht. Und am Ende ist die Maschine SCHULD.


    Es gibt in der CE 72 kein EEprom. Dazu müsste es auch Schreib- Lesespannung geben. Und danach sucht man auch sehr lange. Ich würde nicht danach suchen.


    Aber beginnen wir vorn. Eine Schneidemaschine sollte nur von jemandem repariert werden der sich mit der Maschine auskennt. Besonders die alten Maschinen sind etwas sensibel. Ab 1982 sind die Maschinen so gebaut, dass es schwer ist sie von Unwissenden gefährlich zu machen. Also bitte nicht an den Karten herum machen.


    In der Betriebsanleitung, die es gibt (das ist kein Problem) steht nicht wie man verbotenerweise eine Schneidemaschine repariert. Dort steht nur wie man diese Maschine betreibt, also benutzt.
    Was ist die Maschinennummer?
    Und in welcher Region ist die Maschine? Denn die Anfahrt darf ja auch nichts kosten.


    Buntpapier

    Nur zur Klärung
    Die 55er wurde als Variante 55EM (mit Programm) oder 55 SD-P (ohne Programm nur Sattelpositionierung auf ein Maß) von 1984 bis 1989 gebaut.
    Danach folgte die 58er die bis 1996 gebaut wurde. Dann kam die 66er raus.
    Seit Drupa 2012 gibt es auch eine 56 ECO und eine 56 NET.
    Alle diese Maschinen werden von Polar gebaut und sind unter anderem (wie hier richtig beschrieben) bei Heidelberg zu haben.


    Der gute Schnitt und insbesondere die Schnittkante werden in erster Linie durch das Messer bestimmt. Natürlich ist auch die Maschine wichtig, aber das Messer wird oft unterschätzt!
    Wenn man nicht weiß ob eine Maschine für die eigene Arbeit ausreicht, nimmt man sein Material und schneidet es im Ausstellungraum des Maschinenherstellers. Wo ist das Problem? Im Ausstelungsraum kann man dann sogar auch größere Maschinen ausprobieren. Dabei kann man auch Varianten von Ausstattung testen. Schneidemaschinenmesser kann man bei einem kleinen Besuch nur sehr bedingt prüfen.


    Was man dann kauft steht auf einem anderen Blatt, oder?


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    @ Toni Schmieri
    Die Sichtweise vom Papier ist doch absolut korrekt. Ich wünschte mir, dass ich öfter so ein gutes Verständnis erleben könnte.


    Die Kommentare zu Ideal und EBA sind richtig weil diese Maschinen entsprechend ihres Preises auch konstruktive Grenzen haben.
    Wohlenberg gibt es als Schneidemaschinenhersteller nicht mehr. Jetzt gibt es blaue Perfecta. Die Ersatzeilverfügbarkeit zu älteren Wohlenberg sollten deren Besitzer und nicht ich beurteilen.
    Die Polar 66 ECO hat keinen Lufttisch, das ist richtig. Diese Maschine ist aber auch nicht dafür gebaut zweischichtig 50x70 zu halbieren. Da wäre eine 92er wohl das Minimum. Aber es gibt auch gute gebrauchte 76er oder 78er von Polar. Meist wird auf 66er Maschinen kleinformatiges Papier geschnitten und dann ist ein Lufttisch nicht wirklich wichtig.
    Die Qualität der chinesischen Maschine habe ich hier in Europa, in USA und selbst in China gesehen. Die Vertretungen versuchen immer wieder über den Preis scheinbar lukrative Angebote zu machen. Ich kenne aber keinen Kunden, der mit so einer Maschine wirklich zufrieden war.
    Die Gebrauchtmaschinenhändler sind teilweise auch mit Vorsicht zu genießen. Aber es gibt auch extrem gute und seriöse Firmen.


    So wären meine Kommentare zu den hier geschrieben Worten. Ich fand die Kommentare wirklich gut. Das war ehrlich gemeint. Wenn man hier schreibt sitzt man auch immer etwas in der Zwickmühle. Auf der einen Seite möchte man keine Werbung für ein Produkt oder eine bestimmte Firma machen. Auf der anderen Seite ist eine gute Hilfe aber das Ziel des Forums.


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    Wow …


    Die Kommentare hier sind schon toll. Wenn man 10 cm Papier bei 15°C oder 25°C misst wird es 0,1 mm größer oder kleiner. Mit relativer Luftfeuchte will ich gar nicht erst anfangen. Ich habe ein Messgerät mit dem ich 0,1 mm einfach messen kann, es kostet etwa 3000 Euro. mit einer ordentlichen Schieblehre und dem Wissen wie man Papier messen kann würde ich mir zutrauen Nutzen die kleiner 10 cm auch auf 02 mm sicher zu messen. Nutzen größer A4 kann beginnen sich beim Anlegen oder Anstoßen in der Schneidemaschine zu reduzieren. Beim Ausstreichen dieser Bogen auf einer glatten Tischfläche wachsen sie bereits. Wer lachen möchte sollte das Kleingedruckte der Papierlieferanten zu Maßtoleranzen lesen. Dort steht was Papier wirklich ist und wie es sich verhält.
    Was die Maschine betrifft würde ich nie einem Verkäufer trauen. Ich würde NUR den Benutzern trauen. Wer mit seiner Maschine zufrieden ist gibt sie nicht wieder her. Also steigt der Wiederverkaufswert. Wer seine Maschine nicht mag ist froh zumindest etwas für sein Unglück zubekommen. Der Gebrauchtmaschinenmarkt ist der einzige realistische Indikator für den wirklichen Wert einer Maschine. Und da gibt es nur eine Marke die heraus sticht, das ist Polar. Mit Abstand folgenden dann die anderen deutschen Hersteller (falls es sie noch gibt). Der Gebrauchtmaschinenpreis zeigt auch etwas ganz anderes. Wie gut ist die Ersatzteilversorgung! Wenn jemand 1982 eine Polar-EMC gekauft hat bekommt er bis 2020 (das sind nur 38 Jahre) Ersatzteile. Ich habe nicht gegen Chinesen. In allen modernen Maschinen werden Chips aus Asian eingesetzt. Aber ich würde mich fragen welche Schneidemaschinenhersteller kopiert werden und warum.
    Achso, ich würde den Kommentaren hier wirklich glauben. Echt gute Kommentare!
    Buntpapier

    Es gibt verschiedene Schmierstellen an einer Polar 92 mit dem Baujahr 1992. Das ist die Zeit der EMC II und der Monitor-Maschinen gewesen.
    Am Sattel befindet sich die Pumpe für die Schlitten- und Spindelschmierung. In der Bedienungsanweisung sind die richtigen Öle aufgeführt. Das Öl darf nicht zu dünn sein, damit es bei der Sattelbewegung nicht sofort von der Spindel herunter tropft.
    Am Ständer gibt es Schmierstellen für den Messerbalken- und die Pressbalkenführung. Nur die Schmierstelle hinten links (Betrachtungsweise bei einer Schneidemaschine immer aus der Bedienposition) sollte nicht überfettet werden. Dann wird wie hier schon richtig geschrieben wurde das Fett mit auf die Schnittfläche transportiert. Aber etwas Fett muss schon sein.
    Ja, die Zentralschmierung ist eine Option seit über 20 Jahren. Aber die normalen 92er Serienmaschinen haben so etwas nicht. Die Schmierstellen sind ja einfach erreichbar.


    @ neigbour - Hast Du eine Bedienungsanweisung und eine Ersatzteilkatalog?


    @ printer@work - die Beschreibung der Parallelschnitteinstellung ist wirklich gut, setzt aber voraus, das man ziemlich großes Papier zur Verfügung hat. Umso länger die Streifen sind, umso besser ist das Ergebnis. Wenn der Streifen für den zweiten Schnitt gedreht wird, kann man die Ecken zwischen den Rechenzähnen positionieren. Dadurch stören nicht gerade geschnittene Ecken beim Anlegen nicht. Aber für den normalen Bediener reicht Deine Beschreibung völlig aus!


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    Viele Buchbindereien benutzen deshalb eine im Rüttler integrierte Waage zur Wareneingangskontrolle. Diese Waagen sind wenn man sie korrekt bedient sehr genau (Tolleranz +/- 1-3/1000). Korrekt bedient, soll heißen, daß man mit diesen Waagen sehr leicht die unterschiedliche Feuchte und damit das unterschiedliches Gewicht der oberen Bogen zum Rest der Palette ermitteln kann. Wenn also Papier gewogen wird nicht die obersten oder untersten 2 cm als Referenzgewicht benutzen.
    Das Palettengewicht aufgrund des Flächengewichtes zu errechnen finde ich gewagt. Soweit mir bekannt ist, liegen die Tolleranzen bei der Papierherstellung weit über den hier beklagten Mengen. Ich würde beim Wiegen immer ein eigenes Referenzgewicht zugrunde legen.
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    Die Schneidemaschinenhersteller bieten nichts an. Die Bediener der Schneidemaschinen benutzen die Funktion "Pressen ohne Schnitt" um das Puder zwischen den Bogen zu zerstören. Das Auspressen der Bogen quer zur Laufrichtung wird bei Etikettenherstellen fast grundsätzlich durchgeführt.
    Es gibt gute Verkäufer die sagen, dass man mit einem Stapelwender Luft herausblasen kann. Das möchte ich dann aber im echten realistischen Einsatz sehen.
    Eine Bogenvereinzelung wie EHST schon schrieb wäre wohl das beste. Aber das ist teuer und und die Geschindigkeit ist auch nicht so berauschend. An einer Falzmaschine fahlt die entsprechende Auslage.
    Buntpapier