Beiträge von Hitchhiker1981

    Bei mir ist in der Früh immer eher weniger Farbe auf den Walzen und bis die Farbe eingelaufen ist, brauch ich vielleicht 200 Bogen, aber dann ist sie Konstant und steht. Da ich die Bogen immer mehrmals durchlaufen lass, brauch ich vielleicht insgesamt pro Auftrag 150 bis 200 Bogen und der Rest wird aufgehoben.. man weiß ja nie und der Chef freut sich, wenn er kein Papier bestellen muss :)

    Danke für eure "Anteilnahme" :)


    Habe das Problem gelöst, aber fragt mich bitte nicht wie :).


    Farbauftragswalzen und Feuchtwerk überprüft. Einstellungen passen 1a und es wurde nichts verändert. Hab dann anschließend die ganzen Walzen ausgebaut, um zu sehen, ob evtl eine Walze abgenutzt ist und deswegen keine Verbindung/Spiel mehr hat. Auch nichts gefunden. Vor lauter Enttäuschung und "keinen Bock mehr" hab ich dann nach dem Einbau der Walzen nochmal das Waschprogramm gestartet und siehe da.. es geht ohne etwas zu verändern. Natürlich gleich nach dem Waschen nochmal die Farbe einlaufen lassen.. alles Ok. Jetzt frag ich mich halt, warum es nicht ging? War eine Walze evtl nicht richtig "drin", obwohl ich mir das nicht vorstellen kann?

    Also ich hab keine Option gefunden, bei der man die Farbauftragswalzen beim Waschen an die Platte stellen kann (SM 52 BJ 2005). Auch hab ich schon sämtliche Waschprogramme durch. Testweise hab ich Walzenwaschmittel und Wasser auf nur 10 % laufen. Bei minimaler Gebung rakelt es trotzdem ziemlich bescheiden runter und das ganze Waschmittel bleibt auf den Walzen.


    Das Problem mit den Farbauftragswalzen auf Platte beim Waschen ist die, das dann die hälfte der Walzen nicht gewaschen werden. So muss man die FA-Walzen wieder wegstellen, damit die anderen Walzen auch ihre Reinigung bekommen :) Mit 2 oder 3 mal FA-Walzen anstellen und wieder abstellen bekommt man das Werk auch sauber, ist aber keine Lösung auf die Dauer.


    Was ich nicht verstehe.. was haben die Farbauftragswalzen mit dem abrakeln zu tun? Stell ich sie an, rakelt es besser (aber nicht optimal) runter, stell ich sie weg, geht garnichts runter, obwohl das Rakel fest auf die Walze drückt. Manchmal denk ich mir, in der Maschine sitzt irgendein Kobold, der mich ärgern will. weil manche Dinge simd für mich nicht zu erklären.

    Ich muss mal wieder dieses Thema aufgreifen, weil sich das Problem nicht gebessert hat, aber ich eine Lösung gefunden hab, wie ich es "überbrücke", bis mal wieder ein Monteur kommt, wenn etwas größeres ansteht.


    Ich glaube langsam, es hat nichts mit dem Rakel zu tun, weil die Lippe ziemlich fest auf der Walze aufliegt, aber es Rakelt keine Farbe runter. Das komische ist, sobald ich die Farbauftragswalzen beim manuellen runterwaschen auf die Platte setze, rakelt die Farbe ziemlich gut runter. Jetzt denke ich, eine Walze hat nicht den nötigen Kontakt, deswegen besteht dieses Problem. Da unsere Walzen eig ziemlich gut eingestellt sind und ich im Moment keine Zeit hab, wollte ich mal fragen, ob mein Gedankengang richtig ist?

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    OHT - einfach n geiles Teil. Robust wie n Amboss. Ok, ich bin 39, aaaber auch ich hab am Tiegel gedruckt
    (und perforiert, nummeriert, gestanzt und gerillt) :)


    Kann ich nur zustimmen. Hab an einem Tiegel gelernt und stanze nebenbei noch heute Auflagen im 5 stelligen Bereich pro Woche, vorwiegend Blisterverpackungen und ähnliches. Ist einfach die beste Maschine:)

    Da kann ich mal eine Geschichte erzählen:


    Als ich in meiner jetzigen Firma angefangen und an einem Tiegel gearbeitet habe, erfuhr ich beim Schmieren, dass der Tiegel seit ca 10 Jahren kein Öl mehr bekommen hat und jahrelang ohne lief. Schäden? Bis heute nichts (wird natürlich regelmäßig geschmiert von mir).


    Was ich damit sagen will? Die Tiegel sind für mich die besten Maschinen, die Heidelberg gebaut hat. Dermaßen robust, das du dir eig keine Gedanken machen musst, ob einer geliebt wurde oder weniger geliebt wurde. Ein Tiegel, der wieder fit gemacht wurde, läuft auch wieder seine Jahrzehnte.


    Einen Tiegel kaputt zu bekommen ist eine Kunst.. da musst du schon mit dem Hammer einschlagen :)

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    So alte Farben kann man auch mal gut im Schwarz untermischen, wenn man einen Auftrag mit ordentlich Farbverbrauch hat.


    Naja so uralte Farbe macht bei Aluplatten nichts aus, aber wir drucken mit Polyester und die sind halt schon ziemlich empfindlich. Ich weiß nicht, welche Auswirkungen alte Farbe hat, aber gut für die letzteren Platten wird es nicht sein.


    Manchmal, wenn man eine Auflage von 60.000 hat und einem die Polyesterplatten nach 10.000 kaputt gehen oder beim Stapelwechsel, wünscht man sich die guten alten Alus wieder :(

    Wir benutzen das 5te Werk fast nur als Lackwerk und haben auch regelmäßig Aufträge. Ich hab weder die Erfahrung gemacht, dass der Lack schmutzig wird oder ähnliches. Auch ist es egal, ob viel oder wenig Lack gefahren wird. Wir benutzen den Mattlack und Glanzlack von Epple, ist meiner Erfahrung nach der beste. Also ich seh da keine Probleme darin.

    Und so Farben sind ja nicht gerade billig. Aber wenns der Kunde bezahlt, ist es ja nicht so schlimm. Bei meiner ersten Druckerei, bei der ich auch gelernt hab, hatten wir ein Regal mit jeder (!) Pantonefarbe. Warum man so unsinnig Geld ausgegeben hat, weiß ich nicht. Nachdem die Firma Konkurs anmelden musste, wurde alles weggeschmissen und 80% waren noch unbenutzt.

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    Und wozu Drucktechnik studieren wenn der Beruf sowieso den Bach runter geht. DAS IST VERSCHWENDETE LEBENSZEIT!!!!


    Vom Inhalt her schon richtig, aber es wird auch in 20 oder 30 Jahren noch Druckmaschinen geben. Hab erst einen Artikel darüber gelesen. Werbung wird es immer geben. Wenn ich aber die Wahl hätte, würde ich keinen Beruf auswählen, der in der Zukunft immer weiter schrumpfen wird. Leider.

    Danke Druckerpapst.


    Ich denke, wenn die erste Reklamation kommen sollte wegen einer nicht 100% passenden Farbe, wird vielleicht in Zukunft auch anderst gedacht und die ein oder andere fertiggemische Dose bestellt.


    Ich verstehe jeden Kunden, der so penibel ist. Wenn man viel Geld bezahlt, erwartet man auch etwas. Die schlimmsten sind meistens die Leute, die mal in der Branche gearbeitet haben. Aber es gibt auch viele, die sagen, sie wollen eine Sonderfarbe und am Ende sind sie zufrieden, wenn hauptsache Farbe auf dem Papier ist:)


    Man kann sich das so vorstellen: Man mischt so pi mal Daumen einen Grundton zusammen, der wird dann aufgetupft, nach 2 oder 3 versuchen passt es dann so einigermaßen und beim Druck verfeinert. Am Anfang war ich auch erstaunt, als ich den ersten Auftrag hatte und fragte, wo denn die Waage sei. Als man zu hören bekam, es gibt keine, musste ich erstmal schlucken:)


    Ich hab vielleicht das Glück, das der Zeitplan so etwas erlaubt und wenn es mal paar Stunden länger wird nach meinen 8 Stunden, hab ich damit auch kein Problem. In einer großen Firma würde dieses Verfahren wohl nicht gehen.

    Jetzt wird man mich hier bestimmt steinigen, aber wir nehmen zb für Processblau ganz normales Cyan :)


    Bin hier echt verwundert, das es so negativ aufgenommen wird. Klar muss der Farbton 1:1 passen und das passt er auch, aber so penibel hab ich noch keinen Kunden erlebt und werd ich hoffentlich auch nie. Ich hab auch schon erlebt, dass es Farbabweichungen in den fertig gemischten Farben gab von 2 verschiedenen Herstellern (K+E und Huber). Wenn man das beste daraus macht und die Qualität stimmt (in 10 Jahren nur 1 Reklamation wegen Ablegen) und die Kunden zufrieden sind, macht man halt den günstigesten Weg mit der besten Qualität.

    Kommt auf den Farbton an.. meistens um die 15 bis 20 Min. Der Farbton wird ja schon beim Umrüsten (und man staune.. mit tupfen! :) ) soweit fertig gemischt, bis man nur noch kleine Änderungen beim Druck vornehmen muss. Ich war aber auch schon mal 2 Std an einem Farbton, war aber auch nur einmal. Es wird aber auch großzügig von den Chefs ein Zeitplan erstellt, so damit man nicht in Hektik verfallen muss. Das ist vielleicht das große Plus.


    Wegen den nachfolgenden Aufträgen: Ich mische meistens immer mehr. Die Farbe wird dann aufgehoben für das nächste mal. Falls mal die Farbe leer sein sollte, muss sie halt nachgemischt werden. Klar hätte ich es auch lieber gleich fertig, aber der "Chef ist der Chef" und wenn der sagt, es rentiert sich nicht für 20 Euro eine Dose zu bestellen, dann macht man halt das beste daraus.


    Zum Thema "dann doch gleich im Digitaldruck machen": Wir kommen ja schon teilweise an die Preise vom Digitaldruck ran und wenn ein Kunde die Wahl hätte, Visitenkarten entweder im Offset oder Digitaldruck machen zu lassen bei fast gleichen Preisen, weiß man, für was er sich entscheiden wird, wenn er ein wenig wert auf Qualität legt.

    Druckerpapst


    Das glaub ich dir auch. Aber wie gesagt..es liegt sehr viel am Bedrucksstoff und da bringt dir auch ein Fächer nichts, weil der Farbton immer, je nach Papier, einfach anderst wirken kann.


    Wir haben zwar Warm Grey usw sehr sehr selten, aber ganz hinten im Regal stehen paar Dosen :) Das sind natürlich dann diese heftigen Farbtöne. Ein paar Pantonefarben haben wir schon da von diversen Aufträgen, bei denen man etwas bestellen muss, weil man schlecht 4 oder 5 kg selber mischen kann.


    Ich kenn keinen Kunden, der mit einem Densitometer die Farbwerte misst und da wird es auch keinen geben. Falls es so jemanden gibt, dann wünsche ich mir so jemanden nicht als Kunden :) Wir drucken auch zb Bücherumschläge für eine große Druckerei, die zum Teil auch Sonderfarben wollen. Da gehen die Leute mitm Fächer ran und sagen: "passt".

    Könnte man auch machen, aber wie gesagt... unsere gemischten Farbtöne kommen wirklich zum Teil zu 99% an den Fächer ran. Beim nächsten mal mach ich ein Foto :)


    Angenommen ein Kunde bestellt einen Visitenkarton, der gelblich ist und möchte zb einen roten Farbton. Du kommst ja mit einer bestellten Farbe nie an den Farbton hin, weil das gelbliche den Farbton verändert. Hatte ich auch schon alles.. mischt ihr dann noch etwas in die Farbe rein, so damit es 1:1 zum Fächer passt oder verkauft ihr es dem Kunden mit der Begründung, weil das Papier gelblich ist? Wir mischen halt 1:1 zum Fächer, egal welche Farbabweichungen das Papier hat.


    Wenn einer seine Farbtöne immer mit einer Waage und den verschiedenen Pantomefarben mischt, kann es sich vielleicht nicht vorstellen, dass es mit den Grundfarben auch geht. Wir hatten auch schon Argenturen, die sehr empfindlich waren bzw sind. Die wollen dann zb einen Briefbogen mit 3 Sonderfarben und die Geschäftsbedingungen in Silber. Die kommen bis heute zu uns und sind sehr zufrieden. In den 10 Jahren hatte ich auch noch nie eine Reklamation bzgl des Farbtons und wir haben viel Laufkundschaften. Ich kann nur aus meiner Erfahrung sprechen, dass man die meisten Pantonefarben auch mit den Grundfarben hinbekommt. Nicht immer 100%, aber zu 99 :)