Hallo in die Runde.
Früher wurden Buchumschläge - sagen wir mal bis in die 1980er Jahre - cellophaniert. Also nicht nur "laminiert mit einer Kunstofffolie", sondern "mit Cellophanfolie überzogen". (Cellophan im Sinne von Cellulose-Material, Handelsnahme Cellophan).
Leider finde ich keine Bezugsquelle für Cellophanfolie oder eine entsprechende Maschine dafür. Scheint wohl ausgestorben zu sein? 🤷♂️
Nachteil ist bekannt, nach 20 oder 30 Jahren löst sich die Folie gerne vom Einband. Spielt hier aber untergeordnete Rolle.
Vorteil wäre: "ökologischer" gegenüber einer Plastikfolie und außerdem die Durchlässigkeit für Wasserdampf. Ich habe mit den heutigen Kunststoff-Laminierfolien leider das Problem, dass die Bücher nach einiger Zeit unschön werden. Durch die Aufnahme von Luftfeuchtigkeit an der unlaminierten Seite kommt es zu Spannungen und die Einbände tendieren dazu sich nach oben einzurollen/aufzustellen. Wenn man frisch digital bedruckte Einbandbogen einlaminiert ist es besonders schlimm nach einiger Zeit. (Es gibt mittlerweile grausig hergestellte Bücher auf dem Markt und ignorante Online-Druckerein die das nicht anficht und die gar nicht wissen von was man redet, weil es ein heutiger 25jähriger nicht mehr anders kennt.)
Die älteren, wirklich "cellophanierten" Bücher sehen immer noch sehr gut aus und liegen immer plan. (Ja, ich weiß, die wurden auch nicht digital gedruckt.)
Leider wird heute von Unkundigen im Druck- und Buchbindefach "cellophanieren" mit "laminieren" synonym verwendet, was die Suche etwas erschwert. Gerade einige Online-Druckereien werben mit "Cellophanierung", man bekommt aber nur den üblichen Mist mit der Plastikfolie der dann zusehends unansehnlich wird nach einiger Lagerzeit.
Möglicherweise ist hier noch "altes Wissen" vorhanden und jemand hat eine Idee diesbezüglich. Ich befürchte aber, dass die entsprechenden Maschinen wahrscheinlich so groß wie ein Auto sind, stimmt's?