Frage 354, Funktionsdrucke 3, Wie werden Anti-Rutsch-Lacke gemacht?

  • Kartonagen auf Paletten können leicht verrutschen. Dagegen kann man sie mit einem Lack überziehen, der Gleitbewegungen bremst, einem "Anti-Rutsch-Lack" (Scheußliches Deutsch, aber Fachausdruck). Was bringt dem Lack diese Eigenschaften?

    Meine Antwort:

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    Man nimmt einen Universallack - ob Öldrucklack oder Dispersionslack - und dispergiert ganz wenig eines relativ groben Füllstoffes ein. Die Körner ragen nach dem Druck aus der Lackoberfläche heraus und sollten kratzig sein, nicht rund oder weich. Also z. B. Kalk oder Kieselsäure. Die Größe der Körner muss natürlich deutlich über 1 µm sein, das sie sonst im Lackfilm versacken. In Wirklichkeit müssen sie deutlich gröber sein, 15 bis 20 µm, denn auch die Bedruckstoffe mit ihren Unebenheiten verstecken sonst leicht die Bremskörner.

    Natürlich fühlt sich die Oberfläche mit der Hand leicht rau an; das ist ja gewünscht. Die Scheuerfestigkeit dagegen wird etwas schwächer sein, weil solche Körnchen auch schmirgeln. Man darf also nicht hoch dosieren.

  • Ist immer ein Graus wenn der bei uns inline an der Stanze verarbeitet wird.

    Offline von der Druckmaschinen mit 1 bis 3 Stunden Puffer ist das deutlich besser.

    5-6000 Bogen und schon baut sich der Lack am Einzugsschlitten auf und verkratzt den Rest 🙈

    Gott segne den Erfinder des Teflonklebebands 👌

    Wobei wir unseren AntiRutsch gemischt mit Glanzlack verarbeiten. Das erhöht die Scheuerfestigkeit und der Vorgeschriebene Rutschwinkel unserer Kunden wird trotzdem noch eingehalten.

    1.) Alles, was gut beginnt, endet schlecht.
    2.) Alles was schlecht beginnt, endet furchtbar.
    3.) Wenn etwas einfach aussieht, ist es schwierig.
    4.) Wenn etwas schwierig aussieht, ist es unmöglich.
    5.) Wenn etwas unmöglich aussah, wird sich im Nachhinein rausstellen, dass es ganz einfach gewesen wäre!

    Puders Erkenntnisse aus Murphys Gesetz