Frage 338, Kann man jeden Duft in Mikrokapseln einarbeiten und als Duftlack drucken?

  • Meine Antwort:

  • Hallo Buchdruck,


    ich antworte etwas spät, weil ich den Text gerne etwas Zeit nach dem Schreiben überprüfe, ob er verständlich ist.

    Hier handelt es sich um eine Emulsionspolymerisation. Das bedeutet, man stellt sich eine Emulsion des späteren Wandmaterials her. Dazu müssen die Kunststoff-Vorläufer ölig sein und die kleinen Tröpfchen bilden. Die wässrige Flüssigkeit ist dann die ganze Suppe.

    Jetzt löst man das Duftöl in dem Emulgat. Dabei geht es in die öligen Tröpfchen hinein, weil die es lösen können. Die wässrige Phase bleibt draußen und bildet die flüssige Hauptphase der Suppe.

    Nun härtet man die Kunststofftröpfchen zu Kügelchen durch Erwärmen oder chemische Zusätze in die wässrige Phase (pH-Änderung o. a.) Dabei härten die Kügelchen von außen her und schließen das darin gelöste Duftöl ein.

    Anschließen kann man abfiltrieren, das entstandene Kunststoff-Pulver auswaschen und trocknen. Hier würde ein wassermischbarer Duftstoff mit weggewaschen.

    Diese Kapseln lassen sich wie jedes andere Pulver in Farben oder Lacke einmischen.

    Pfiffig, nicht wahr?


    Viele Grüße

    Inkman

  • Hallo Inkman.


    Keinen Stress - es war schliesslich Wochenende. ;) Vielen Dank für die schön verständliche Erklärung. Klar, damit sind natürlich auch weitere Lösungsmittel "raus", wenn der gewünschte Stoff in die ölige Hülle übergehen muss. Schade für die Kaffeeindustrie.


    Ist immer wieder faszinierend, was alles möglich ist, wenn der richtige Erfinder die passende Idee hat.


    Viele Grüsse, Buchdruck.