Als Schüler sah ich diese Frage einfach. Damals war Reflexion immer spiegelnd, Stichwort Einfallswinkel = Ausfallswinkel. Das andere, gestreute, hieß Remission und war theoretisch unzugänglich, also uninteressant. Inzwischen sehe ich klarer. Und die Fachwelt hat sich getrennt. Die Techniker kennen noch die gute, alte Remission. Die Physik spricht dagegen von einer diffusen Reflexion, die sich von der spiegelnden unterscheidet. Dabei ist die spiegelnde eigentlich die weniger interessante. Wegen der Einfalls - Ausfalls - Winkel - Geschichte ist alles einfach und klar. Im Idealfall kennen wir also die Richtungen. Und die Lichtmenge ist auch gleich, weil ja alles gespiegelt wird. Wollen wir sie messen oder vermeiden, ist das apparativ simpel. Z. B. in Densitometern können wir die Spiegelung ganz einfach ausblenden.
Bei der diffusen Reflexion liegt es ganz anders. Wir haben erstmal lauter Verluste, weil es uns nicht gelingen wird, einmal alles reflektierte Licht aufzufangen. Das reflektierte Licht geht in alle Richtungen - halbkreisförmig. Und es geht auch kugelförmig um den Einstrahlpunkt, wenn es gelassen wird. Wollen wir es messtechnisch erfassen, haben wir also keine Chance mit der eingestrahlten Lichtmenge. Wir müssen einen Standardkörper definieren, ihn genauso messen wie den Prüfkörper und dann beide vergleichen. Nur so kommen wir zu einer brauchbaren Messung.
Das interessanteste an der diffusen Reflexion ist aber der Einfallswinkel. Der ist praktisch egal für das Bild, das von den Reflexen gemacht wird, die Kugel. Mir war das lange nicht ganz zugänglich, bis ich bei Wikipedia diese Demonstration sah.
Physik kann doch Spaß machen, nicht wahr?
Übrigens, eine "Reflektion" gibt es nicht auf Deutsch, auch noch nicht auf Neudeutsch.