Meine Antwort:
Der Vierfarbendruck gibt allgemein einen Farbenraum wieder, der sich aus der Lage der verwendeten drei Buntpigmente Cyan, Magenta und Yellow auf dem Auflagenpapier ergibt. Das schließt schon viele Farbtöne aus, die außerhalb dieses theoretisch möglichen Rahmens liegen.
Weiter fehlen uns viele Farbtöne, die im Zusammendruck erreicht werden, weil praktisch nie eine oben liegende Farbschicht zu ihrer vollen Stärke angenommen wird wie auf dem Papier (Trapping).
Ein Großteil der besonders reinen Farbtöne ist nicht darstellbar, weil wir flächenvariabel rastern müssen: Die Farbschicht ist immer auf Sollstärke, nur die Rasterflächen steuern die Intensität. Dabei werden die reinen Farbtöne dünner Farbschichten nicht erreicht, sondern die volle Verschwärzlichung beibehalten. Deshalb sprechen wir auch nur von einer Simulation der Halbtöne.
Sonderfarben erweitern den wiedergebbaren Farbenraum noch erheblich. Aber auch sie können mögliche Begrenzungen durch die Eigenfärbung und Topografie (Rauigkeit) des Bedruckstoffes nicht überwinden. In der praxisüblichen Schichtdicke von 1 µm gibt es gar keine Chance auf wirksame Abdeckung des Untergrundes.
Und weiterhin gibt es nicht für jeden denkbaren Farbton auch ein passendes Pigment - schon gar nicht, wenn noch weitere Anforderungen wie Echtheiten erfüllt werden sollen.
Und trotzdem lassen sich nicht nur Urlaubsbilder, sondern viele andere Dinge im Offset so gut wiedergeben, dass er lange den neuen, digitalen Drucktechniken als Vorbild vorgehalten wurde. s. a. Frage 99