Welcher Leim ist der geeignete?

  • Liebes Forum

    Ich habe folgende Problematik zu lösen. Ich möchte ein dünnes japanisches Gampipapier (9-12 gm2) auf einen mit Blattgold beschichteten Träger kleben (320 gm2 Planinum Rag von Hahnemühle, säurefrei). Diese verklebte Kombination von Gampi-Papier, Blattgoldschicht und Träger wird danach mittels eines Pinsels mit einer lichtempfindlichen Emulsion beschichtet (enthält ätzendes Silbernitrat) und mit UV-Licht belichtet. Danach kommt alles in folgende Bäder: Entwicklerbad, Klärbad (Zitronensäure), Fixierbad, Wasserbad.

    Hier nun meine Frage zum geeigneten Leim: Er darf sich in all den chemischen Bädern nicht vom Träger lösen. Nach dem Verbinden mit dem Gampi-Papier muss ein Zeitfenster bleiben, wo man das Gampi-Papier noch ein wenig «schieben» kann, um mögliche Falten wegzukriegen. Während der Trocknung sollte eine Spannung entstehen, so dass auch noch letzte Falten «weggezogen» werden. Danach bzw. nach der Trocknung sollte die Kombination (Gampi-Papier, Platinum Rag) wasserfest sein, bzw. resistent gegen all die beschriebenen Bäder, der Leim sollte sich in den Bädern nicht ablösen. Ich dachte erst an Planatol, doch ist mir das zu unsicher, also dachte ich, ich frage mal die Profis in einem Forum. Was ratet Ihr mir? Auf jeden Fall schon mal jetzt ein liebes Dankeschön.

    Discovery

  • keine leichte Aufgabe. Mir kommt da lediglich in den Sinn, dass es bei Herstellern von Leim für Nassleimetiketten ggfs. eine Lösung gäbe. Sicherlich kein Standardprodukt für die Etikettierung, daher unbedingt mit den Laboren der Hersteller Kontakt aufnehmen. Als erstes fiele mir da die Firma Türmer Leim ein.

  • Hallo,

    bin der Beschreibung her denke ich, du willst Salzdrucke oder ähnliche fotografische Methoden machen?

    Bei diesem ganzen Techniken muss das Papier zum Schluss ja sehr lange gewässert werden um die Chemikalien restlos auszuwaschen, ich kann mir nicht vorstellen, das das Gampi das gut verträgt.

    So dünn wie das Gampi ist darf es ja auch nur eine hauchdünne Schicht Kleber sein, sonst suppt das ja direkt durch und du siehst nichts mehr vom Papier vor lauter Kleber.

    Von der Radierung her kenne ich es eher so, das das Japanpapier mit Stärkepuder bestäubt wird und dann gleichzeitig mit der Radierung auf das Trägerpapier gepresst wird.

    Vielleicht mal irgendeinen Sprühkleber ausprobieren?

    Mit Pinsel oder Rolle wird es wahrscheinlich schwer eine so dünne Schicht Kleber gleichmäßig aufzutragen.

  • Hallo Monstermonster

    Danke für die Antwort. Ich mache Kallitypien. Ich muss sagen, ich habe das Trägerpapier bis jetzt mit Sprühleim permanent besprüht und dann dieses auf das Gampi-Papier geklebt. Meist gab es keine Falten oder Wellen und es liess sich hernach mit einem Roller gut anpressen. Das Gampi-Papier ist zwar dünn, erträgt aber die Bäder erstaunlich gut, gibt da eigentlich keine Probleme. Das Problem ist, dass der Sprühleim sich teilweise auswäscht und es Falten und sogar Blasen gibt. Daher dachte ich, ein anderer Leim könnte die Lösung sein.

    Gruss

    Discovery

  • keine leichte Aufgabe. Mir kommt da lediglich in den Sinn, dass es bei Herstellern von Leim für Nassleimetiketten ggfs. eine Lösung gäbe. Sicherlich kein Standardprodukt für die Etikettierung, daher unbedingt mit den Laboren der Hersteller Kontakt aufnehmen. Als erstes fiele mir da die Firma Türmer Leim ein.

    Danke Rumo

    Das werde ich bestimmt tun.

    Gruss

    Discovery

  • Hallo Discovery,

    so wie die Arbeit sich anhört, scheint die Wirtschaftlichkeit nicht groß im Raum zu stehen. Daher fällt mir da noch folgende Methode ein. Beim Pressvergolden hat man früher Kolophoniumpuder genommen. Beim Erhitzen wird so das Metall mit dem Material, das veredelt wird verbunden. Vielleicht ist das eine Möglichkeit.

  • Hallo Discovery,

    so wie die Arbeit sich anhört, scheint die Wirtschaftlichkeit nicht groß im Raum zu stehen. Daher fällt mir da noch folgende Methode ein. Beim Pressvergolden hat man früher Kolophoniumpuder genommen. Beim Erhitzen wird so das Metall mit dem Material, das veredelt wird verbunden. Vielleicht ist das eine Möglichkeit.

    Hallo DVO

    Na, wenn das nicht die Lösung ist. Dein Tipp scheint mir genial zu sein: Mit diesem Kolophonium (ist ja ein Harz) bepudern und dann aufbügeln. Das wird auf jeden Fall probiert.

    Danke

    Discovery

  • Wie ich gerade gesehen habe schmilzt Kolophonium bei 80-120 Grad, versuche dann vielleicht das ganze mit einem Laminiergerät?

    Dann wird es auch gleichzeitig glatt zusammengepresst, gibt auf alle Fälle welche, die heiß genug werden.

    Zum aufstäuben wäre ein Staubkasten wie er für die Aquatintaradierung verwendet wird ganz gut.

    Ich habe mit so einem Teil problemlos Tonerpulver für Polyesterlithografie fixiert.


    Kallytipien wollte ich auch mal irgendwann ausprobieren, wo beziehst du die dafür benötigten Chemikalien wenn ich fragen darf?

    Druckst du die Negative selber aus?

    Ich habe bis jetzt nur Fotoradierungen mit Photopolymerplatten gemacht.


  • Hallo Monstermonster


    Danke für die Tipps, die kann ich gut gebrauchen.


    Die Chemie für die Kallitypien beziehe ich hier:


    https://www.moersch-photochemie.de/


    Mörsch ist der Meister in Sachen Edeldrucke. Es gibt dort ein Starterset für Kallitypien, ich tone diese im Moment gerne mit Gold, was den Drucken einen leicht bläulichen Touch verleiht (je nach Dauer der Tonung).

    Das Negativ drucke ich auf einem Inkjetdrucker ab meinen digitalen Fotos aus, eine eigene Kurve habe ich dazu erstellt, die Dichte reicht jedenfalls aus.

    Wenn du damit starten willst, kann ich dir gerne weitere Tipps geben.


    Fotoradierungen, das klingt spannend ... mich interessieren alle diese Verfahren, im Moment im speziellen das Kollodium-Verfahren.


    Das Foto (Bahnhof Stadelhofen Zürich) im Anhang ist eine Kallitypie auf Gampi, darunter Aluminium-Schlagmetall, Träger ist Platinum Rag von Hahnemühle.