Elektrofotografie = „Laserdruck“
a, Laserdruck mit Trockentoner
Aus der alten Kopiertechnik von Xerox, auch Xerografie genannt, entwickelten sich Laserdrucker, wie wir sie am Computer kennen, indem sie nicht mit einer Vorlage, sondern direkt mit Daten gesteuert wurden. Die hier verwendeten Bildzylinder sind so gebaut, dass man sie mit Oberflächenladungen gleichmäßig aufladen kann. Bei punktweiser Belichtung werden sie punktweise entladen. Die noch geladenen Stellen ziehen den schwarzen Pudertoner elektrostatisch an und bildeten so die dunklen Stellen. Die Tonerschicht wird auf Papier aufgepresst und dort mit einer Art Bügelwalze festgeschweißt.
Der puderförmige Trockentoner enthält feine Teilchen, die aus Pigment (z. B. Ruß) und einer Art Hotmelt als Bindemittel aufgebaut sind. Mittlerweile sind nicht nur Vierfarbdrucker für Computer verfügbar, sondern ganze Familien von Druckmaschinen werden angeboten, die schon lange nicht mehr nur für Kleinauflagen gedacht sind. Teilweise wird schon Veredelungstechnik wie Lackieren mit eingeschlossen.
Das Verfahren wird im Handbuch der Printmedien sehr anschaulich beschrieben. Der Fachausdruck Elektrofotografie setzt sich zusammen aus Elektro- (elektrische Ladungen auf dem Druckzylinder) und Foto- (Licht bebildert den geladenen Zylinder) und Grafie, also hier Drucken.
b, Laserdruck mit Flüssigtoner
Eine Firma in Israel, Indigo, erfand eine Variante des elektrofotografischen Tonerdruckes mit einem flüssigen Toner. Man muss sich das so vorstellen, dass die Tonerteilchen, die aus Pigment und Hotmelt bestehen, hier nicht in Luft verteilt werden, sondern in einer inerten (völlig unpolaren, "fettigen") Flüssigkeit, einem sehr speziellen Mineralöl. Offensichtlich aus Werbegründen nannte man diesen flüssigen Toner „Elektroink“. Das soll aber nicht vortäuschen, dass es sich um eine pigmentierte Druckfarbe handelt mit Bindemittel und Verdünner wie eine Offsetfarbe. Bei diesem Druckverfahren wird dann nicht die ganze Farbe übertragen und verfestigt sich irgendwie bei etwas über 100° C auf dem Bedruckstoff. Erst wird der Toner aus der Aufschlämmung am geladenen Druckzylinder angezogen und danach über ein Gummituch auf den Bedruckstoff gepresst. Ein Großteil des Flüssigträgers kehrt in die Maschine zurück und wird zur Wiederverwendung aufgefangen.
Der Druck mit Flüssigtoner ist teurer als der mit Trockentoner. Er hat aber eine unglaublich hohe Druckqualität: Die Feinzeichnung von Druckelementen ist deutlich schärfer noch als beim wasserlose Offset, der bisher der Sieger war. Und Flüssigtoner lässt sich auch auf Folien drucken, weil für den keine 200 °C heiße Fixierwalze gebraucht wird wie beim Pulvertoner.
Indigo-Maschinen arbeiten im Rollendruckverfahren.
Inzwischen gibt es für beide Tonerverfahren eine Menge industrieller Anwendungen.