verreibeinsatz

  • Mann kann an kba Maschinen (kenne nur kba) den Einsatzpunkt der verreibung verändern um z.b. Auf das Bogenende mehr Farbe zu bekommen.


    Nun würde mich interessieren was da mechanisch passiert bzw wie das gesteuert wird.


    Kann mir das einer erklären?


    Gruß jumbo

  • Servus,


    ich werde es mal versuchen. Evtl. können es die anderen Cracks besser/verständlicher...aber naja...


    Da Du durch den Heber keine gleichmäßige Farbzuführung hast und durch den Plattenkanal auch keine Farbe abgenommen wird, kann es bei etwas dummen oder ungünstig angelegten Druckbildern wg. der ungünstigen Farbabnahme zu einer nicht ganz gleichenmäßigen Farbauftragsdicke in Umfangrichtung kommen. Gut, richtig gleichmäßig ist die sowieso niemals, nur bei den Formen siehste das halt richtig. Jetzt kannst Du mit dem Verreibereinsatz das seitliche Spiel einstellen, also den Beginn der Verreibung. Damit kannste dann den Farbüberschuss, den Du durch das "Loch" des Plattenkanals in den Walzen hast, nach vorne oder hinten schieben. Halt an die Stelle, wo es nicht so schlimm auffällt, da das Farbwerk ja durch die veränderte Dauer der Verreibung den Farbüberschuss mal früher oder später an der gleichen Stelle an die Platte abgibt und somit auch ans Gummituch/Papier.


    Ich hoffe das war jetzt einigermaßen verständlich, denke aber schon :) Ich habe den Kipphan digital auf einer CD rumfliegen. Falls interessiert kann ich Dir da ja mal das Kapitel raussuchen. Müsste da ja eigentlich was darüber drinstehen.


    Jetzt durch die Fernverstellung im prinect ist das schon ne feine Sache. Früher am Werk direkt war das echt manchmal eine kniffelige Sache.


    Gruß

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    ...Früher am Werk direkt war das echt manchmal eine kniffelige Sache.


    Wenn ich das richtig verstanden habe, meinte KBA Jumbo was da genau mechanisch in der Maschine abläuft wenn man am Leitstand den Verreibereinsatz verstellt.

  • Umpf...gut, in meinem Alter sollte man schon halbwegs lesen können :S


    Also, wo es die Fernverstellung noch nicht gab, musste man das ja am Werk machen. Bei HD haste da an der Antriebsseite eine Klappe aufgemacht.


    Dahinter war ein Metallrad, das eine aussermittig angebrachte Pleulstange bewegte. Ähnlich wie bei den Triebrädern einer früheren Lok. Jetzt konnte man die Kontermutter dieser Stange lösen und durch tippen der Maschine das Metallrad bewegen. Da gab es dann auf dem Rad ne weisse Seite und ne schwarze Seite. Dadurch konntest Du dann den Einsatz der Pleulstange positiv/negativ beeinflussen. Und diese Pleulstange trieb die Verreibung an. Und durch die aussermittige Anbringung war das dann auch ne exentrische Bewegung. Eine Umdrehung war dann genau eine Verreibung, wobei die eine Hälfte hin und die andere Hälfte zurück war. Und dadurch das die Pleulstange näher oder weiter aus der Mitte des Rades kam, war dann auch die Verreibungszeit länger oder kürzer. Danach die Kontermutter natürlich wieder festgemacht. War lustig wenn man es mal vergessen hat. Dann gab es halt keinerlei Verreibung.


    Ich denke heute wird dieses Metallrad quasi mit einem Stellmotor angetrieben, Und solange dieser Stellmotor nicht läuft, wird sich diese Pleulstange auch nicht von der Stelle bewegen. Also entfällt schon mal die Kontermutter von früher. Wird ein Sperrgetriebe zwischengeschaltet sein.


    Hoffe jetzt habe ich mein Fauxpas wieder etwas ausgebügelt, jedoch bin ich ja kein Monteur und das war jetzt alles aus der Erinnerung, ich denke jedoch da kommt von anderen auch noch was. Mechanisch denke ich mal war das so.

  • Genau so ist das. Und festziehen sollte man wirklich, sonst wundert man sich. :D:whistling: Dauert manchmal sogar ein Weilchen, bis sie sich in der Mitte "festsetzt". Gibt es diese Klappe an den neueren Maschinen nicht mehr? Ich muss da eh immer ran um das Register zu verstellen, weil sie in der Vorstufe alles anders montieren. :rolleyes: Und da wir relativ viel schon auf Endformat drucken (bzw. Briefbogen auf A4 und dann nur durchschneiden), muss ich immer wie wild verstellen. Ein Spaß...

  • Also wenn ich meinen Einsatzpunkt in Richtung Bogenende schiebe habe ich also weniger verreibung (seitliches Spiel). Habe ich das jetzt richtig verstanden?


    Ist das bei den Neueren Maschinen wo man den Einsatzpunkt am Leitstand verstellt auch so.


    Kann das jemand bestätigen?

  • Nein. Mit dem Verschieben in Umfangsrichtung veränderst Du den Einsatzpunkt. Und mit dem Verstellen zur Mitte oder von der Mitte nach außen verstellst Du den Weg der Reiberwalze. Also mehr oder weniger Verreibung.


    Edit: Mal schnell hingebastelt.


    [Blockierte Grafik: http://www.metallkatharsis.de/verreibung.jpg]


    Oben die normale Position auf 0 und volle Verreibung.


    Wenn man weniger Verreibung möchte, dann einfach in Richtung Mitte stellen. Hier würde sich die Reiberwalze ca. 10mm bewegen. (Bild 2)


    Wenn Du den Einsatzpunkt ändern willst, dann wie auf Bild 3. Die Walze bewegt sich immernoch 30mm.


    Der rote Kreis ist übrigens diese genannte Stange, welche die Walze bewegt.

  • ??? Was denn nun? Das raff ich jetzt nicht. Ich denke wenn ich dem einsatzpunkt verstelle veränder ich das seitliche Spiel.
    Mehr Spiel späterer Einsatzpunkt in Umfangrichtung.
    Weniger Spiel früherer Einsatzzeitpunkt weil die Farbe ja schneller auf der Platte ankommt.


    Mal jetzt wie furn Laien erklärt. So fühl ich mich auch gerade.

  • Ich habe mal eine Zeichnung ergänzt. Das dreht sich ja immerzu und so wirst Du sicherlich erkennen, dass die Verreibung genauso stark ist, wenn Du den Einsatzpunkt verrückst, aber eben nicht weiter in die Mitte stellst. Die Bewegung der Walze wird dann immernoch 30mm betragen.


    Die Stärke der Verreibung und der Einsatzpunkt haben also nichts mit einander zu tun und Du kannst das einzeln einstellen.

  • Also wir reden hier aneinander vorbei. Ich kann an meiner kba am leitstand ein Maß eingeben was meiner Bogenlange entspricht. Ich Messe mit einem Maßband die position aus auf die ich den meisten farbauftrag haben will und gebe das Maß dann in meinem leitstand ein. So !
    Was passiert jetzt in meiner Maschine.


    Ich muss keine Stangen verstellen deswegen kann ich mit deiner Erklärung leider Null anfangen.

  • Achja, verdammt, KBA, ich ging jetzt nur auf Gutenbergs Beitrag ein. Äh, Zeit fürs Bett. :huh: Aber an sich sollte in der KBA nichts groß anderes geschehen.

  • So wie ich das sehe, ist das etwas komfortabler wie bei HD. Das ist bei Dir nichts anderes, als wenn Du bei HD die Stange nach links oder rechts bewegst. Also nur den Einsatz der Verreibung veränderst. Dann haste den Farbüberschuss, der durch den Plattenkanal ja vorhanden ist, genau da wo du gemessen hast. Also den roten Punkt verstellst OHNE ihn in seinem Abstand zur Mitte hin zu verändern. Das ist softwaremäßig etwas besser gelöst als bei uns. Obwohl....ich habe bei der Fernverstellung im prinect ja auch ne Zahl....muss ja auch ne Bedeutung haben. Gleich morgen mal abchecken. Steht standardmäßig auf 400, konnte aber damals der Instruktor mir auch nicht erklären was dies bedeutet.

  • Genauso würde ich es meinen. Wie gesagt, meiner Meinung nach...klingt für mich plausibel. Aber warten wir da besser noch einen KBA´ler ab. Doch ich denke nicht, wie schon EHST, dass hier mechanisch was großartig anderes passiert.

  • Die Stärke der Verreibung und der Einsatzpunkt haben also nichts mit einander zu tun und Du kannst das einzeln einstellen.


    Lieber EHST,
    so ist es.Danke für die gute Darstellung.Seitliche Verreibung und Farbeinsatzpunkt sind zwei verschiedene Angelegenheiten.
    An der SM74 muß ich das auch per Hand über das "Servicefenster" an der Antriebsseite machen.
    Da gibt es für den Einsatzpunkt noch den "roten"/"weißen" Bereich.
    Werkseinstellung ist wenn die "weiße 1 ",bei abgesengten Pleul ganz unten steht-da vereibt das Farbwerk von "Bedinungsseite" zur Antriebsseite.
    Wenn der abgesengte Pleul auf der "roten 1 "steht-dann von Antriebsseite zur Bedinungsseite.
    Manchmal muß man bei ungüstiger Farbbelegung an diesen Verstellungen was machen-ansonst fahre ich immer mit Werkseinstellung.
    Aber gerade mit Fächenelementen im Druckbild kann man bessere Ergebnisse erzielen-durch Verstellungen.


    Aber bitte wieder nach Auflage auf Werkseinstellung gehen-denn sonst bekommt der Kollege nach Schichtwechsel die Krise-bei einem anderen Job.

  • Der Vorteil bei der KBA ist, das du die Verstellung sogar bei laufender Maschine machen kannst.
    (Das möcht ich mal bei den Kollegen von Heidelberg sehen ;) )
    Du solltes aber mindestens 60 Sekunden warten bevor du den nächsten Bogen ziehst um das Ergebnis zu beurteilen. Der Einsatzpunkt verstellt sich nämlich sehr langsam. Ist auch nötig. Denn es kommt nicht gut wenn die Walzen plötzlich von links nach rechts springen und das Ding läuft auf 13000 :S .