Frage 120, Rasterarten 3

  • Können alle Druckverfahren grundsätzlich außer AM- auch FM-Raster drucken?

    meine Antwort:

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    Wenn man die Frage wörtlich nimmt, kann man sie klar mit „ja“ beantworten. Sicher können alle Verfahren Rasterelemente drucken, die stochastisch (zufällig) angeordnet sind.

    Einige Verfahren können besonders kleine Bildelemente sauber wiedergeben, andere eher nicht. Wenn FM-Raster auch noch als Feinraster umgesetzt werden können, spielen sie ihre Vorteile erst richtig aus. Die anderen könnten höchstens zu künstlerischen Zwecken solche Raster einsetzen, etwa in einer Art Pointillismus wie in der Malerei (z. B. Paul Signac).

    Flachdruck: Der Offsetdruck ist prädestiniert für diese Art von Rastern, weil er eine wirtschaftliche Plattenherstellung mit einer äußerst hohen Detailfähigkeit verbindet.

    Hier sind sie auch gestartet und haben sich entwickelt. Auch die raffinierten neuen AM-Raster mit besonderen Punktformen (eckige und Defekt-Strukturen, Flügelräder und andere) können einen hohen Qualitätsgewinn bringen (Farbverläufe, Feinzeichnung). Besonders scharf sind die Zeichnungen im wasserlosen Offsetdruck, weil er keine oder eine äußerst geringe Tonwertzunahme besitzt.

    Im Tiefdruck könnte man sich eine spezielle Laser-gerasterte Druckform vorstellen. Die Elemente müssen aber immer relativ grob bleiben, weil das Füllen der Näpfchen und das Entleeren Unschärfen bringt. Ähnlich geht es dem Hochdruck. Und der Durchdruck hat eine ganz ungeeignete Technik für feine Raster und Strukturen.

    Und die Digitalen? Hier kenne ich mich in den aktuellen Formen nur oberflächlich aus. Man kann aber vom Ink Jet Potential für anspruchsvolle Raster erwarten, da inzwischen unglaublich keine Tröpfchen mit guter Präzision geschossen werden. Die Trockentoner liegen wegen des Aufpuderns ungünstig. Nasstoner (Indigo) dagegen kenne ich als äußerst zeichnungsscharf. Hier kann ich mir Feinraster vorstellen.

  • Die Frage möchte ich auch grundsätzlich mit ja beantworten, es kommt halt auf die Auflösung an. Die Bezeichnungen AM und FM Raster sind erst mit Einzug der Elektronik in die Druckvorstufe übernommen. Sie stammen aus der Rundfunktechnik (z.B. MW u.UKW). Höhrt sich auf jeden Fall intelligenter an als z.B.Runzelkonraster, denn dieser Rastertyp wird elektronisch simuliert.

    Den Siebdruck sollte mann keinesfalls unterschätzen, gerade die Unregelmäßigkeit der FM-Rasterung kommt den rechtwinkligen

    Fäden des Gewebes entgegen.