Extreme Farbschwankungen

  • Hallo Kollegen,


    seit geraumer Zeit haben wir an unserer Speedmaster 8 Farben extreme Schwierigkeiten die Farbe über die Auflagenproduktion stabil zu halten.
    Hier mal ein paar Fakten zu unserer Konfiguration: alkohollos mit Zusatz von Prisco Questar 162, 5 %, Farben von Sun Chemical Sunlit Exact PSO, Leitwert 1900. Farb- und Feuchtwalzen neu.
    Das Problem tritt hauptsächlich im Rot und Blau auf und macht sich während der Produktion mit horrenden Abweichungen mit teilweise Delta E von +7 bis zu - 7 bemerkbar (Imagecontrolmessung sowie Handensitometermessung).Das ganze über einen Druckzeitraum von vielleicht 1000 Bg. während der Produktion.
    Das seltsame an der Geschichte ist, das Phänomen tritt nicht jeden Tag auf obwohl sich an den Parametern nichts ändert. Auch an unserer HD CD 102/5 tritt tageweise das Problem auf. Wir sind leider mit unserem Latein ziemlich am Ende, da wir die Ursache so nicht wirklich eingrenzen können. Hat jemand eine Idee, was die Ursache für die Geschichte sein könnte? Von den Zulieferern kommt auch keine wirklich brauchbare Aussage, außer dass alle anderen problemlos damit drucken.


    Danke schon mal für eure Antworten!!

  • Hi,


    wir hatten genau dieses Problem an unserer Heidi 8 Werke auch, und mussten feststellen, das die Farbheberwellen im Eimer waren. Es kam dann nach und nach jedes Druckwerk. Haben ne ganze Weile gesucht, aber es hat sich gelohnt.

  • Da ihr das Problem auf ZWEI Maschinen habt, nach deiner Beschreibung,


    müssen die Probleme eher "von aussen" kommen. Also eher kein mechanischer Fehler.


    Eher schon Verkalkung. Oder, mein persönlicher Verdacht: Wasserversorgung. Wenn die bei euch zentral über eine Osmose läuft, dann dürft ihr euch in Feinarbeit üben.


    Denn was auffällt: Das Problem kommt und geht. Das deutet für mich darauf hin, dass es schlimmer wird, wennn die Maschine aus dem Kreislauf "frisches" Wasser nachgezogen hat.


    Entweder habt ihr Probleme mit Verkalkung, Verkeimung/Algen, Einstellung der Anlage (Damit passt der Zusatz vielleicht nicht mehr) oder ihr habt gar irgendwo ein Kupferverbindungsstück in der Leitung?



    Beobachtet mal genau wann was passiert und wenn es etwa in dieses Muster passt, dann steht euch leider viel Arbeit bevor.


    Beste Grüße
    m

  • Ich würde Wasserproben an denen Tagen nehmen wo es besonders probleme gibt, und die mit normalen Tagen vergleichen lassen.


    Wir hatten auch mal so ähnliches Problem, wo das unbehandelte Leitungswasser durch ein Leck in das aufbereitete Wassertank geriet.


    PH und leitwertmessonden evtl kalibrieren, schauen ob das Osmose zusatzmittel auch wirklich verbraucht wird also nicht verstopft oder so.

  • Wie sieht denn eigentlich die Farbe im Kasten aus wenn es zu den genannten Problemen kommt?
    Sieht die noch aus wie in der Büchse oder ist die (relativ) dunkle bzw. dreckig?

  • ist der leitwert nicht ein bisschen hoch? schalte doch mal den colorbooster aus oder überprüfe ob die zonen bei geringer verstellung auch nur geringfügig aufgehen. wir hatten mal probleme dass unsere zonen bei
    feinstellung total grob reagiert haben und farbe ohne ende abgenommen wurde. ansonsten tippe ich auf chemisches problem.

  • hallo,


    ich hatte auch mal nen problem mit farbschwankungen an der maschine.aber erst ab einer bestimmten geschwindigkeit.bis 14.000 alles bestens.aber alles was schneller war, ging garnicht mehr.die farbe ging hoch und runter.hab dann mal die werke durchgeschaut und es hat sich rausgestellt das es an dem heber lag,der war nicht mehr richtig justiert.seid dem guck ich alle 2 wochen mal nach dem heber.an der xl baureihe verstellt sich der heber nämlich sehr schnell.


    aber ich glaube nicht das dein problem am heber liegt.trotzdem viel erfolg.

  • Hallo zusammen,


    nach wochenlanger Suche haben wir nun die Ursache des Problems gefunden. Nach Einbau neuer Walzen in den betroffenen Werken, Justage etc. war das Problem immer noch da.Pendeln der Farbe im Messbereich von Dichte 1.40 bis 1.90.
    Haben dann gaudihalber in den betroffenen Werken den Duktorvorschub bereits beim Einrichten von 30 auf 60 erhöht und die Zonenöffnung dementsprechend reduziert. Siehe da das Problem war schlagartig beseitigt. Seitdem läuft es wieder ohne Probleme.
    Scheinbar ist die Ursache die Öffnung der Zonen!!


    Danke für eure Lösungsvorschläge!!!

  • Klingt komisch, ist aber so!


    Nach ewigem Hin und Her, Farbserie gewechselt( keine Besserung), Wischwasser neu (keine Besserung), Walzen neu (k.B), Kühlung etc. alles ok., Farbkastenunterfolien neu usw.
    Für einen großen Auftrag mussten wir dann an der 8P die Farbreihenfolge wechseln. Im besagten Rotwerk lief jetzt Gelb und die gleichen Probleme!


    Haben dann mal die Belegbogen die wir über eine Zeit gesammelt haben angeschaut und dabei festgestellt, dass immer dann wenn die Farbbelegung relativ hoch war in den besagten Werken das Phänomen auftrat. Ebenso an unserer 5 Farben.


    Daraufhin war der Versuch einfach den Duktorvorschub zu erhöhen und die Zonenöffnung zu reduzieren mehr aus der Not geboren aber letztendlich erfolgreich. Warum sich das ganze dann während der Auflage in solch groben Schwankungen auswirkt ist mir zwar ein Rätsel aber was solls.

  • es ist in den meisten fällen ratsam einen mittleren bis höheren vorschub zu wählen.50-60%. der grund ist daß ein langer aber dünner farbfilm schneller auf plus oder minuskorrekturen reagiert. zumal sich ein dünner farbfilm besser verreiben lässt und somit die farbspaltung besser funktioniert. ein ruhigerer ,streifenfreierer ausdruck ist ebenfalls
    als vorteil zu erwähnen.


    heinz