Sind UV - Farben für den Druck von Lebensmittel - Direktverpackungen geeignet?
meine Antwort:
Wenn man die Sache theoretisch anschaut, sind sie sogar optimal für Lebensmittel geeignet. Sie sollten komplett und engmaschig vernetzen, hinterher praktisch inert sein (= chemisch tot, nicht mehr anlösbar oder reaktionsfähig mit bürgerlichen Mitteln, auch nicht migrationsfähig). Damit können sie weder geruchlich noch geschmacklich störende Stoffe ans Füllgut abgeben.
Tatsächlich funktioniert das nur unter zwei harten Bedingungen:
1. Die verwendeten Rohstoffe müssen so reinrassig das sein, was die Rezeptabsicht besagt, dass es kaum bezahlbar würde. Von gängigen UV-Lacken kennen wir den Wäschegeruch. So etwas muss also hundertprozentig ausgeschlossen werden.
2. Die Härtungsreaktion muss tatsächlich so gründlich verlaufen, dass von außen kein bewegliches Molekülschnipsel mehr erreichbar ist. Hierfür garantiert übrigens der Drucker und nicht der Lackhersteller. Er, der Drucker, kümmert sich ja um die Härtung. Und er hat bei den heutigen Produkthaftgesetzen keinen leichten Stand, falls einmal reihenweise Haare ausfallen...
Lebensmittel - Direktverpackungen sind übrigens solche, die außen bedruckt sind und ohne Innenbeutel direkt befüllt werden. Eine Innenbedruckung dann, also ein direkter Kontakt von Druck und Lebensmittel ist noch eine ganz andere Liga.