Bindeproblem

  • Kurze Beschreibung:
    Auftrag: Klebebindung, A4, 4 Seiten Umschlag, 256 Seiten Inhalt, PUR-Klebebindung.
    Druck: Umschlag 4/4.-fbg. + Dispersionlack matt (vollflächig)
    Inhalt: 4/4.-fbg. + Dispersionslack matt (vollflächig)


    Papier: Umschlag: 250 g/qm Bilderdruck matt h`frei weiß, kein Vol.
    Inhalt: 135 g/qm Bilderdruck matt h`frei weiß, kein Vol.


    WV: schneiden, falzen, PUR-Klebebindung
    Vorgehensweise: Dummy auf Originalpapier erstellt, Rückenstärke anhand des Dummies berechnet,
    rechnerisch lt. Software & Taschenrechner in Ordnung.


    Im Rücken ist ein Zeilenverlauf der mittig plaziert sein soll, samt einem Logo
    Feststellung: Nach Bindung der Broschüre wurde festgestellt, das der Rücken um 1,3 mm zu schwach angelegt.
    da die Rückenzeile nicht mittig ist, und das Logo schon auf U4 blitzt.
    Uraschenmöglichkeit: Der Auftrag des Dispersionslacks betrug, o,o3 g/qm. auf dem Papier müßte der
    Rückenstärke vorab hinzugerechnet werden.


    Kollegen, gibt es sonst irgendwelche Einflußfaktoren, die man bei so einem Job noch hinzurechnen müßte?
    Danke schon mal für eure Infos!


    Gruß


    Duktor

  • Das wird wohl wirklich am Lack liegen. Wenn man 128 Seiten (innen) beidseitig lackiert, dann kommt eine Menge zusammen. Es reicht ja schon eine Lackdicke von 0,005 mm je Seite und Du kommst auf deine 1,3mm. Ich weiß aber gerade nicht,wie dick solch Lackschicht in der Regel ist.

  • Wir lackieren seit nunmehr 2 Jahren regelmäßig mit verschiedenen Dispersionslacken, aber ein solcher Fall ist uns in diesem Ausmaß noch nicht vorgekommen. :denk:
    Kann es denn sein, dass das Papier des Blindmusters vom Volumen etwas geringer ausfällt als das Auflagenpapier?
    Gewisse Toleranzen gibt es dort ja immer, welche mir eher für den Unterschied der Rückenstärke in Fragekommen als der Lackauftrag.
    Mich würde interessieren, welches Schöpfvolumen die eingesetze Rasterwalze besitzt?

  • Hallo Duktor,
    wurde der Dummy mit bedruckten Bogen oder Blanco Papier gemacht?


    Der Dispolack spielt eine untergeordnete Rolle. Es handelt sich um eine wässrige
    Lösung die stark verdunstet.


    Die normale Skalenfarbe misst bei einem Auftrag von ca. 1,3g/qm = ca. 0,0013 mm.
    Wenn dann pro Seite mit bis zu 300% Farbbelegung gedruckt wird, so sprechen wir
    schon 0,0039mm pro Seite.


    Bezogen auf 256 Seiten Inhalt entsteht schon eine Dickendifferenz. Zusätzlich wird beim Offset-
    druck von Papier sehr viel Wasser, in Abhängigkeit der Kapillarität*, gespeichert.
    Dadurch wird das Volumen des Papiers weiter beeinflusst.
    (*Kanäle, die im Papier bei der Herstellung entstehen)


    Vorschlag zur Kontrolle und damit ein Beitrag zur Qualitätssicherung:
    Nehme 100 Druckbogen unbedrucktes Papier von einer laufenden Auflage und 100 Bogen der Auflage,
    beidseitg bedruckt. Messe diese mit der Schieblehre und vergleiche die Maße. Es sollte schon ein messbarer Unterschied erkannbar sein.


    Wäre super wenn Du das Ergebniss im Forum veröffentlichs.


    Gruß wpodo :opa: