Passerprobleme

  • Hallo ihr Lieben.


    Wir haben heute einen neuen Auftrag angefangen zu Drucken auf 90g/m² und wir haben totale Passerprobleme oben Links.
    Das Papier haben wir vorher noch nicht benutzt.
    Format 45x32cm auf einer Speedmaster SM 52. Gummitücher und Unterlagen wurden am Freitag gewechselt.



    Oben Überschriften und unten Seitenzahlen in C/M/K
    Unten passt alles im Druckbild bis ca 2/3. Danach steht alles wie es will.
    Das Magenta sitzt Links zu weit Rechts und Rechts zu weit Links. Beim Cyan ist es eben genau Andersherum beim Vermittlungsversuch.
    Kurz: Es passt nix! Leider auch ohne Fadenzähler sichtbar aber eben nur oben Links!


    Dazu muss ich noch erwähnen da wir viel nach CI drucken sind Cyan(3 Werk) und Magenta(2 Werk) bei uns getauscht


    Die Palette steht seit gestern Mittag im Drucksaal um sich zu akklimatisieren. 23°C 31% Luftfeuchte.. ich weiß nicht ideal haben aber nix anderes
    Vorher stand sie unglücklicherweise in der Eingangshalle und war Randwellig wie sau. 8|


    Haben mal just for fun unser gewohntes 135g/m² durchgejagt. Da ist es nicht so.


    Was kann ich jetzt machen um das einigermaßen Ansehbar zu machen? ?(
    Palette länger stehen lassen? Streckgang wäre leider keine machbare alternative.
    Könnten da noch andere Parameter außer die Ausdehnung des Papiers.


    Lg Cat

  • Randwelligkeit ist natürlich denkbar schlecht. Zum testen würde ich das Papier zunächst drehen und schauen ob sich da was ändert (Vorderkante zur Hinterkanten, Oben nach unten, usw.). ... Feuchtmittelmenge in dem jeweilig kritischem Werk kann auch etwas verändern ... Wenn die Übergabe auch etwas "flattrig" ist könnte man die Umführzylinder 1+3 etwas enger zurichten ... Evtl. Ist auch der Satzspiegel ungünstug gestellt ... Vielleicht kann man das Druckbild drehen und somit eine Dehnung an einer gewissen Bogenposition verhindern.


    Das klingt schon recht komplex und ist aus der Ferne leider nur schwer ergründbar.

  • Die 31% Luftfeuchtigkeit sind natürlich nicht optimal, aber wenn das Papier eingepackt war dürfte das nichts machen. Ist die Laufrichtung BB oder SB? Wenn's bei dünnen Papieren Passerprobleme gibt, kann das auf Probleme mit den Greifern hindeuten. Wenn's vom 2. auf's 3. Werk nicht mehr passt, würde ich fast auf den Zangengreifer der Wendung tippen, der ist recht heikel.
    Ist der Fehlpasser denn bei allen Bogen gleich, oder gibt's da Unterschiede? Wenn's unterschiedlich ist, dann habt Ihr vermutlich auch noch Probleme mit Doublieren. Wenn's konstant ist, dann kannst Du ja die entsprechende Platte an der Hinterkante ziehen (steht im Handbuch, falls Du das noch nie gemacht hast).

  • Wieviel Druckwerke habt Ihr denn?
    Habe einen heiklen Auftrag wo ein fieser Beigeton durch schwarz Magenta Yellow erzeugt wird.
    Meine Reihenfolge ist auf ner 5 Farben. 1 Werk frei dann. B. C. M. Y
    Ausser bei eben diesem Auftrag .
    Bedingt durch Lack und verzogenes Papier neigt der Farbton zu wackeln im WDRUCK und ich wasche um auf erstes Werk frei mit Pressung und Vorfeuchten. Dann Cyan und dann die drei heiklen Farben Black. Magenta .Yellow.
    Passt dann wie ne 1.
    Die Bilder sind zum Glück nicht so anfällig, der Eyecatcher ist eben dieser Beigeton der mit Überläufer sich in grosse Flächen durchs ganze Heft zieht.

  • Das Papier ist Breitbahn.
    Heute beim Widerdruck ist mir aufgefallen das es vom 1. Werk bis zum 4. (haben nur 4) zur Mitte läuft und das in allen 4 Farben.
    Übertrieben so |||| |||| und als Treppe in der höhe als ob das Papier von Werk zu Werk schrumpft.
    Auch die Mitte wandert mal von rechts nach links.
    Das ist von Bogen zu Bogen unterschiedlich.. die ersten 10 passen einiger maßen dann wandert das lustig hin und her.
    Greifer habe ich gestern alle kontrolliert und gesäubert.
    Wir haben Autoplate.. ich glaube da ist nicht mehr viel mit Platte ziehen soweit ich weiß


    Ich soll es so laufen lassen und das Papier soll reklamiert werden.
    Glücklich bin ich damit natürlich nicht und der Auftrag kommt in 2 Monaten wieder

  • Doch, bei der SM52 mit Autoplate kannst Du die Platte an der Hinterkante auseinanderziehen. So kannst Du es vielleicht noch etwas verbessern.
    Schau mal ins Handbuch. Meine Zeit an der SM52 ist seit fast 10 Jahren vorbei, wie das genau geht weiß ich nicht mehr.


    Bei dünnem Papier in Breitbahn wird es hinten immer etwas auseinandergehen, da hilft oft nichts anderes als Platten ziehen. Wenn es keine Klebebindung, sondern "nur" eine Rüchstichheftung ist, würde ich bei 90g (vermutlich Bilderdruckpapier?) mit gutem Gewissen bei der Laufrichtung mogeln und das nächste mal Schmalbahn drucken.

  • Hallo Cat,
    eindeutig ein Papierproblem. Aber reklamieren-da macht ihr euch nur lächerlich, bei 31% Luftfeuchtigkeit ist das kein Wunder. Wenn das Papierformat auch noch derart ausgelasst ist das nicht viel Platz an den Rändern ist - keine Chance.
    Versucht es besser mit einer anderen Laufrichtung .


    Gruß Hein

    Es ist schwer im Tempel des Rechts logisch zu argumentieren, wenn der Hohepriester nicht ganz dicht ist.

  • Tippe auch auf das Papier als Hauptursache (sofern man an der Schmiergrenze druckt). Wir drucken im Großformat oft 70g/m² Offsetpapier als SB und BB. Je nach Laufrichtung verzieht sich das vom 1. -> 4. Werk entsprechend, ohne Plattenschienen drücken geht im Großformat zu 90% nichts, was das Bogenende angeht.
    Bei einfachen Aufträgen auf 60g/m² SB mit gleicher Farbverteilung von Schwarz bis Gelb hab ich nicht selten die Schwarze Platte mit einem Seidenpapier unterlegen müssen, da Schwarz mind. 2mm zu lang war.


    Hatte auch schon ähnliche Sujets auf 2 verschiedenen Papieren bei gleicher Laufrichtung. Bei einem Papier musste man im Format 125x176 hinten nichts drücken. Beim anderen Papier haste fast die Platte zerquetscht und gerissen durch die Plattenspannschiene....


    Wie gesagt, nach meiner Erfahrung ist das Papier (Grammatur/Laufrichtung) maßgebend, danach die Farbverteilung vom 1 bis in das letzte Werk (große Flächen dehnen das Papier quer zu Laufrichtung) und als Feineinstellung das Wasser, bei BB vorallem was die äußere Pressung der Dosierwalze angeht.

  • Hi Cat,


    Hein hat eigentlich schon alles gesagt, wenn vorne alles passt ist es auch kein Greiferproblem, bei BB ist nun mal die Dimmensionsfestigkeit dieses Materials(Format hinten) immer ein Thema.
    Lösungsansatz -> SB Papier versuchen, oder wenn nicht anders gewollt vom Kunden , einen Streckgang des Papiers BB über 2 Druckwerke mit Druck und Feuchtung an machen.
    Dann versuch normal zu drucken. Die Feuchte vom Papier sollte aber schon bei ca. 45% liegen nicht bei 31%, (auch Papierhersteller haben Toleranzen einzuhalten) das könnt ihr durchaus reklamieren!


    Gruss SachoPancho

  • Danke für die Antworten!


    Ich hatte jetzt 2 Wochen Urlaub. Ich glaube der Auftrag ist so rausgegangen.
    Mit den 31% Luftfeuchte weiß ich auch das es nicht das ideal ist aber eine Klima/Raumbefeuchter ist wohl seit Ewigkeiten geplant aber immer wieder im Sande verlaufen.
    Als Azubi liegt mir natürlich viel am Herzen daran festzustellen wenn ein Problem da ist woran es liegt. Danke für eure Tips und eure Hilfe.