Option beim "geistern"

  • Hallo Kollegen ,
    da wir ne SM 102-5 haben und der Job noch lackiert werden muß und bei den Formen sowieso die Gefahr des " geistern " besteht habe ich mir überlegt den Job über Wendung zu lackieren.
    Ist lackieren über Wendung eine Option das das " geistern " erst garnicht entsteht ?


    Gruß Hein

    Es ist schwer im Tempel des Rechts logisch zu argumentieren, wenn der Hohepriester nicht ganz dicht ist.

  • In der Regel kann man Geistern nie 100%ig verhindern ... Ist halt ein "Geist" ... Kommt plötzlich und ungefragt ... Man kann lediglich alle möglichen Faktoren beachten um es den "Geist" so schwer wie möglich zu machen ... Die Tipps von Huber sind ganz gut!!! ... Ich hab mal irgendwo aufgeschnappt das Primern vorm Lackieren auch helfen soll. Habe ich aber in der Praxis noch nicht anwenden können/müssen

  • Hallo Hein,


    Geistererscheinungen waren ein paar Jahre mal mein Hobby. Es gibt viele Wege, auf denen das Bild der „falschen“ Bogenseite als irgendeine Markierung auftreten kann. Beteiligte können Sujet, Lackierung, Maschine, Farbe, einfach alles sein.


    Die Huber-Broschüre ist ein guter erster Angang, die Risiken zu verstehen.


    Druckerpapst hat für den klassischen Geistereffekt recht. Wenn eine Seite dicht ist, gibt es kaum noch ein Risiko für die Gegenseite. Der klassische Geistereffekt geht davon aus, dass konventionelle Offsetfarben und Offset-Drucklacke verwendet werden. Dann hast du 80 % der Risiken im Griff, wenn du eine Seite fertig druckst und in line lackierst, weil danach die ganze Fläche dicht ist. Dann kann bei Druck und Lackierung der Rückseite keine Ausgasung aus der oxdativen Verfilmung noch Glanz-Matt-Markierungen verursachen.


    Ein echter Quantensprung ist hier der Dispersionslack. Er verfilmt physikalisch, ohne Ausgasungen. Damit bleiben kaum noch Risiken. Trotzdem gilt, dass erst eine Seite verschlossen sein muss, und dass jede Seite am besten in line lackiert werden muss. Nachträgliche Lackierungen von Drucken haben jede Menge eigene Risiken.


    Bei Interesse können wir uns alle gerne auch mal über Geister unterhalten :) . Es ist weit mehr berechenbar, als oft suggeriert wird.


    Viele Grüße & ciao
    Inkman

  • @ Druckerpapst - danke für den Link


    Hallo inkman ,
    danke für deine Antwort. Ich werde das berücksichtigen .
    Vor drei Wochen hatten wir solch Geistererscheinung und nun steht wieder etwas ähnliches an . Damals haben wir
    solch Antigostlack verwendet - danach waren die Erscheinungen weg .
    Ich werde versuchen das wir nach der Vorderseite gleich dieselbe lackieren .

    Gruß Hein


    PS. . . . andere Geister sollte man möglichst nicht provozieren - da hilft kein Antigostlack .
    Grins

    Es ist schwer im Tempel des Rechts logisch zu argumentieren, wenn der Hohepriester nicht ganz dicht ist.

    Einmal editiert, zuletzt von Hein ()

  • Hallo Hein,

    das Wichtigste habe ich vergessen: Lüften :S . Die häufigsten Geistereffekte wachsen über die Dampfphase im Stapel. Da hilft Lüften mehr als alles andere, besonders nach dem Druck der zweiten Seite.

    Viele Grüße ciao
    Inkman

  • Danke Inkman ,
    Frage auch noch mal an alle anderen - wenn es "gegeistert " hat - wie habt ihr das weg bekommen ?
    Durch ständiges lüften wie Inkman geschrieben hat, oder habt ihr auch schon mal ne Auflage deshalb neu drucken müssen ?


    Gruß Hein

    Es ist schwer im Tempel des Rechts logisch zu argumentieren, wenn der Hohepriester nicht ganz dicht ist.

  • Hallo Hein,

    printer@work hat recht: Ausheilen durch Lüften ist - wenn überhaupt - nur ganz wenig wirksam. Das Lüften muss möglichst bald nach dem Druck mit dem Stapel durchgeführt werden. Die Ausgasungen, die zur Markierung der Bogenunterseite führen, bilden sich während der oxidativen Verfilmung in der Stapelluft. Sie schlagen auf beiden Bogenseiten nieder. Sie erzeugen auf den schon harten Druckflächen die matten Konturen.


    Meinen heftigsten Geistereffekt habe ich an einer Auflage gesehen, die am Tag nach Druck ohne vorheriges Lüften mit Bandeisen verschlossen und zum Veredeler gebracht wurde. Dort stand sie drei Wochen herum. Als die Bögen UV-lackiert wurden, perlte der Lack überall dort ab, wo auf der Rückseite Farbe gedruckt war.

    Viele Grüße & ciao
    Inkman

  • Dazu noch was ,
    ich hatte gestern bei einer kleinen Auflage nachträglich lackieren müssen . Und genau wie ich befürchtet habe - geistern . Ich habe die Stapel über den Stapelwender belüftet, mehrmals. Heute morgen war das geistern weg .
    Beim lackieren der Rückseite dann das gleiche, aber ein fast nicht zu sehen . Ebenfalls mehrmals gelüftet und danach war es weg.
    Fazit : nach 33 Jahren im Beruf noch nicht ausgelernt .
    Ich werde darauf bestehen wenn lackiert werden muss, dann entweder online oder vor dem bedrucken der Rückseite .
    Aber seltsam , dieses Problem hatte ich bisher nur einmal in 31 Jahren und dieses Jahr schon zwei mal.


    Gruß Hein

    Es ist schwer im Tempel des Rechts logisch zu argumentieren, wenn der Hohepriester nicht ganz dicht ist.

  • Hallo Hein, Optionen um entstandenes "Geistern" zu beseitigen wurden hier schon mehrere genannt.Wichtig ist vieleicht zu wissen das man schon im Vorfeld abklären kann/sollte ob die Beschaffenheit von Papier/Farbe zum "Geistern" neigt. Nachträgliches Lackieren hilft auch nicht immer. Meistens sind es ja sehr spezielle Jobs wo das Geistern auftritt und nicht gerade bei Standard-Jobs. Kann mich noch an ein Gespräch auf der letzten Drupa mit Fachleuten erinnern die zum Großteil dem Papier die Ursache für das Geistern zuschoben. Also mal mit den Papier und Farblieferanten reden.


    Grüßle
    Günter

    Alles Wahre ist so einfach, dass es eigentlich nur ein Dummkopf verstehen kann. Darum haben es ja die klugen Köpfe so schwer.