XL senkt sich ab

  • Hallo,




    wir haben seit 2,5 Jahren eine XL-8+L stehen, nun wurde sie schon das zweite mal von HD nachgemessen und die Ergebnisse sind die dass die Maschine sich senkt.


    War jemand schon mal mit so einer Situation konfrontiert - und wie wurde reagiert.


    Schonmal was von ner "unabhängigen" Firma gehört die ebenfalls Maschinen ausmessen können??




    Danke schonmal!

  • Hallo,


    ja schon - der Boden senkt sich ab und die Maschine mit ihm.


    Der Statiker sagt wohl dass sich ein Boden immer um ein paar Millimeter senken kann....


    Die Meßergebnisse von HD leigen im hundertstel Bereich - für n Statiker also kein großes Ding, jedoch für einen Maschinenbauer schon!

  • Ist die Maschine denn noch gerade? Ich nehme an, die Fundamentdicke ist ausreichend? Sollte ja eigentlich...


    Von was für einem "Hundertstelbereich" sprichst Du denn eigentlich? Millimeter? :huh:

  • Normalerweise gibt es vor Montage einer Maschine einen Fundamentplan worin detailliert Größe und Art des Fundamentes erläutert ist. Daran gehalten gibt es normalerweise keine Probleme.


    Wie habt ihr das festgestellt??


    Grüße


    Martin


    PS : Habt ihr irgendwie Probleme mit der Maschine die Heidelberg nicht lösen Kann, vielleicht suchen die nur nach ner Ausrede?? ( nur ein Gedanke )

  • Hallo


    wir haben seit 3 Jahren eine XL 105-10 stehen. Die wurde nach dem ersten Jahr bis zur Wendung nochmal abgebaut und das Fundament neu Aufgegossen weil die Maschine sich einseitig abgesenkt hatte. Nach dem 2. Jahr mussten in den letzten 5 Werken alle Greiferbrücken getauscht werden weil sie durch hingen. Und letztens wurden die Transfer-Jackets nachgestellt weil das Spaltmaß nicht mehr stimmte und der Bogen abschmierte. Wir hatten am Anfang noch mehr solcher Probleme die mir schon gar nicht mehr einfalllen wollen. Immoment reißen im Wendebetrieb die Bogen auf der Bedienseite nach der Wendung ein. HD war schon 3 mal vor Ort sogar mit Instruktor und Konstrukteur der Maschine. Bis jetzt haben wir keine Lösung außer die Machine mit nur 12-13.000 Bg./h laufen zu lassen.


    Gru ß

  • Da der Aufbau des Fundaments vom Maschinenbauer vorgegeben ist und normalerweise mehr als ausreicht, fallen
    mir da spontan nur 2 Möglichkeiten ein.
    a) Fundament wurde net so gemacht wie gefordert.
    b) Die Erde unter dem Fundament is in Bewegung (z.B. durch Wasser).


    In beiden Fällen würd nur n neues Fundament helfen. Die Frage is dann halt nur, wer's bezahlt.
    Als Drucker an der Maschine kannst ja gegen die Fundament-Geschichte nix machen. Da bleibt dir nur,
    langsamer fahren (macht ihr ja auch) oder sich kleine Provisorien einfallen zu lassen (zB. die Greifer
    einseitig lockerer einstellen).....oder leg auf der durchhängenden Seiten n Zehntelblech unter die
    tragenden Teile :thumbup:

  • Also ich hab es nicht persönlich mitbekommen, aber in der Firma wo ich jetzt bin haben se ne 102CD 4+Lack komplett umstellen müssen, da ist wohl die Auslage weggesackt :P. Steht jetzt praktisch 90° versetzt zur vorhergen Position... . Aber der Hammer kommt jetzt ^^, da wo se die eine Abgebaut haben, haben se jetzt wieder ne 102er hingestellt (diesmal aber andersrum, wo bei der alten die Anlage war, ist jetzt die Auslage), haben se auch bissel mehr mittig auf die Platten gesetzt. Bei der Entabnahme haben se nochmal nachgemessen, und die Maschine ist ein wenig aus der Toleranz abgesagt auf der A.S.

  • Also ich hab es nicht persönlich mitbekommen, aber in der Firma wo ich jetzt bin haben se ne 102CD 4+Lack komplett umstellen müssen, da ist wohl die Auslage weggesackt :P. Steht jetzt praktisch 90° versetzt zur vorhergen Position... . Aber der Hammer kommt jetzt ^^, da wo se die eine Abgebaut haben, haben se jetzt wieder ne 102er hingestellt (diesmal aber andersrum, wo bei der alten die Anlage war, ist jetzt die Auslage), haben se auch bissel mehr mittig auf die Platten gesetzt. Bei der Entabnahme haben se nochmal nachgemessen, und die Maschine ist ein wenig aus der Toleranz abgesagt auf der A.S.


    Ja Leute,


    auch die besten Leute von Heidelberg sind nicht die allwissendsten.


    Jede Maschine hat Schwingungen. Diese Schwingungen setzen sich durch das Fundament in das darunterliegende Erdreich weiter. Je schneller die Maschine läuft, desto stärker die Schwingungen. Die sog. Maschinenunruhe befindet sich eigentlich immer im Plattenkanal, also im Druck eigentlich nicht sichtbar. Prüfmethode: Jedes Druckwerk zuerst einzeln vollflächig mit einem sehr feinen (möglichst konventionellen) Raster, mindestens 70%, max 80% abdrucken. Danach alle Werke übereinander laufen lassen. Durch das evtl. erscheinende Moiree erkennt man, welches DW am meisten schwingt. Die Kurzprüfun g, aber ganz grob: gefülltes Wasserglas auf den Druckturm stellen, dann seht ihr, ob sich da überhaupt was tut.


    Das ist jetzt mal ganz grob. HD schreibt vor, dass sich die Maschine um max. 5/100 mm bewegen darf. Das stellen die aber immer nur beim Aufstellen fest. Während des Produktionsvorgangs wird das im allgemeinen nicht nachgemessen.


    Eigentlich ist die Abhilfe ganz einfach, solange die Maschine noch nicht steht: Vor gießen des Fundament von einer Fachfirma das darunterliegende Erdreich verpressen lassen. Kostet ne Stange Geld aber wirkt .


    Steht die Maschine, hat sich noch nicht bewegt? Glück gehabt. Hat sich bewegt? Pech gehabt, dann kann man nur noch entweder seitliche Erdbohrungen vortreiben, die mit Stahbeton aufgefüllt werden (wirken als Stabilisator, wird li und re vom Fundament angebracht und sieht im Querschnitt dann wie ein V aus, welches bis unter das Fundament reicht) dürfte aber mindestens genauso teuer sein wie der erneute Aufbau nach Verpressung, zudem steht die Maschine dann immer noch nicht richtig.


    Es gibt die möglichkeit, sog. Airlockfüße drunter zu stellen, ich hab das aber bei einer XL noch nicht gesehen, schon gar nicht bei 145 oder 162.


    Wenn man aber bedenkt, dass eine KBA 162a mit ca. 60to solche probleme nicht kennt, dann ist das mit Sicherheit ein Problem der vorangegangen Aufbauplanung, die auf das notwendigste minimiert wurde.


    Wer also da den schwarzen Peter hat, ist immer schwierig zu beantworten. Auf jeden Fall ist der Drucker immer der Dumme, weil er damit arbeiten muß und nicht der GF :cursing:

  • Um es kurz zu machen und meine Vorredner nicht noch mal zu wiederholen:


    Senkungen sind meistens Planungsfehler. Sei es, weil man erst gar keine Statikanalyse macht, sei es weil die Analyse ergibt, dass ein neues Fundament nötig wäre und das eben ein paar Euronen kosten würde.


    Auch "aufschwingende" Böden sind schon gesehen worden, da gilt aber das gleiche: Erst analysieren, dann machen.


    Der Scahden durch nachträgliches Beheben oder gar Abbauen ist bedeutend größer. Und ja: Die Maschinen heute sind schwerer. ALLE.


    Beste Grüße
    m

  • Wenn man aber bedenkt, dass eine KBA 162a mit ca. 60to solche probleme nicht kennt, dann ist das mit Sicherheit ein Problem der vorangegangen Aufbauplanung, die auf das notwendigste minimiert wurde.

    Meines Wissens wiegt die 162 KBA 15 Tonnen pro Werk, 5 Farben mit Auslage also ca. 100 Tonnen, die Heidelberg 165 wiegt über 200 Tonnen.
    Es zählt eigentlich nicht das Gesamtgewicht, sondern das Gewicht je qm. Das Problem ist aber auch bei Großformatmaschinen aufgetreten.

    Wer also da den schwarzen Peter hat, ist immer schwierig zu beantworten. Auf jeden Fall ist der Drucker immer der Dumme, weil er damit arbeiten muß und nicht der GF :cursing:

    Ich gehe mal davon aus, daß das keine Absicht des GF war und deshalb ist das rumjammern, daß der Drucker der Dumme ist eigentlich sinnlos, da ein Umstellen locker 100.000 Euro kosten kann.


    Ich denke mal, daß in diesem Fall ein Fehler bei der Planung passiert ist. Da es sich um hohe Kosten handelt, übernimmt natürlich keiner gerne die Verantwortung. Das Problem bei den neuen
    Maschinen die 18.000 laufen ist, daß sich die Schwingungen über 15.000 potenzieren und auch die Maschinenhersteller sich am Anfang nicht wirklich bewusst waren, daß dies so starke
    Schwingungen erzeugt (Aussage eines Maschinenherstellers)

  • Zitat

    der Boden senkt sich ab und die Maschine mit ihm.

    Ich hätte aber mal ne dumm Frage. Woran erkenne ich als Drucker dass sich der Boden und mit ihm die Maschine absenkt bzw. woran kann ich das erkennen? ?(


    Denn dass sich der Boden absenkt wäre wohl das letzte das mir bei einem Problem einfallen würde.

  • Zitat



    der Boden senkt sich ab und die Maschine mit ihm.
    Ich hätte aber mal ne dumm Frage. Woran erkenne ich als Drucker dass sich der Boden und mit ihm die Maschine absenkt bzw. woran kann ich das erkennen? ?(

    Sofern die Maschine nicht in den Keller runterfällt, bemerkst du das eigentlich gar nicht. Du hast Probleme mit dublieren und suchst aber überall anders den Fehler.


    Denn dass sich der Boden absenkt wäre wohl das letzte das mir bei einem Problem einfallen würde.

    Die Maschinenhersteller können das messen, da geht es um 1/10 Millimeter.

  • @ LMQ: Natürlich gibt es unabhängige Firmen, Institute,.... die Maschinen vermessen. Maschinengeometrien werden bei Werkzeugmaschinenmontagen sehr oft von unabhängigen abgenommen, Laservermessen.


    Nun ist dies auch nur eine Frage des finanziellen Rahmens oder was im Lastenheft als obligatorisch verbrieft wurde. Und diese Maschinenfundamente sind mal architecktonische Wunder. Da senkt sich nix ab, denn sie sind schwimmend!


    Tut sich was im Erdreich hemmt, hindert,.... das Bett das absolute Abrutschen. Und wenn´s dann doch abgeht, geht das komplette Fundament. Und somit bleibt die Maschinengeometrie in sich erhalten. ( zur Verbildlichung: Man stelle sich eine Druckmaschine auf einem Boot bei Seegang vor.)