Buch / PDF ect. über Digitaldruckprobleme

  • Hallo Leute,


    für den Offsetdruck gibt es ja eine Reihe von Unterlagen zu den verschiedensten Druckproblemen, wie diese aussehen und was man dagegen tun kann um diese zu beheben.


    Aber wo finde ich vergleichbares für den Digitaldruck? :?:


    Ich bin schon am Verzweifeln :(

  • Guten Morgen,


    das bedeutet?


    Man kann die Digitaldruckverfahren grob in Tintenstrahl und Elektrophotographie unterscheiden.


    Dann gibt es Verfahren die direkt auf den Bedruckstoff drucken, aber auch welche die ein Blanket nutzen.


    Trockentoner, Flüssigtoner und weitere Unterschiede im Aufbau.


    Daher solltest du dich erst einmal mit dem Aufbau und der Technik der Maschine auseinander setzen.
    Dann ergeben sich evtl. Problematiken und Lösungsansätze von alleine.


    Gruß Sebastian

  • Hallo!


    So etwas würde mich auch interessieren.
    Mich interessiert in dem Zusammenhang (Verfahren unabhängig) die Veränderung von Papier während des Druckes und der durch den Toner entstehende Höhenunterschied und die damit verbundenen Schwierigkeiten.


    Buntpapier

  • Hallo Buntpapier,


    welchen Höhenunterschied durch Toner meinst du? Die Planlage im Stapel?
    Auch hier ist die Frage ob,Elektrophotographie mit Flüssigtoner, Elektrophotographie mit Trockentoner oder Tintenstrahler mit Toner zum Einsatz kommt.



    Verfahrens unabhängig wird man wohl kaum Papierveränderungen im Digitaldruck pauschalisieren können.
    Dazu sind die digitalen Druckverfahren, Farben bzw. Pigmente und Bedruckstoffe viel zu unterschiedlich und rufen entsprechend andere Veränderungen hervor.


    Gruß Sebastian

  • Hallo Sebastian!


    Meine Erfahrungen sagen, dass der Höhenunterschied durch Toner bis zu einige hundertstel Millimeter pro Bogen betragen kann. Ich habe zum Beispiel einen Stapel aus etwa 100 Bogen. Bei etwa 10 Millimeter Stapelhöhe trägt der Toner zusätzlich etwa 2 Millimeter auf. Da das Druckbild angeschnitten ist und der Toner einen Farbbalken direkt an der Schnittkante erzeugte, verrutschte der Stapel (wohlgemerkt bei nur 100 Bogen) immer unter dem Pressbalken. Ein gerader Schnitt war dann bei Verwendung einer Matrize und etwas Filz möglich. Der Aufwand für jeden Auftrag eine neue Matrize unter den Pressbalken (bzw. Abdeckblech) anzukleben ist schon hoch. Von welchem Verfahren das Material stammt kann ich nicht sagen, denn ich bekomme nur Hilferufe mit Fotos oder etwas Material. Aber gravierender Höhenunterschied tritt wohl oft auf.


    Was die Planlage betrifft sind meine Erfahrungen nicht so gravierend. Die Feuchtewanderung beim schmelzen des Toners machte zwar die Bogen wellig, aber bei den üblichen Formaten von A3 und A4 macht das nicht so viel aus. Zum Thema Feuchtwanderung (zum Beispiel in Kopierern) gibt es auch gute Lektüre von Xerox. Ich frage mich nur was passiert werden die Laserdrucker irgendwann A2 verarbeiten. Dann werden die Probleme entsprechend größer.


    Mit Tintenstrahldruckern habe ich wenig Erfahrung, denn die Auflagen sind zumindest bei mir immer extrem klein gewesen. Und dann ist für den Kunden eher der optische Eindruck wichtiger als das Format, oder die Planlage direkt nach dem Druck.


    Praktisch keine schlechten Erfahrungen habe ich zum Beispiel mit den HP-Indigo-Erzeugnissen. Scheinbar sind die Schwierigkeiten relativ gering. Ich habe schon einiges aus HP-Maschinen verarbeitet und es war immer „normal“. Vielleicht liegt das auch an den speziellen Papiersorten, die in HP-Maschinen verarbeitet werden. Die Materialien, die ich HP-Maschinen zuordnen konnte, wiesen immer einen relativ starken Strich auf. Das heißt man braucht auch weniger Farbe um einen brillanten Druck zu bekommen. Und weniger Farbe ist natürlich auch weniger Veränderung. Außerdem hilft der Strich (zumindest etwas) gegen das Eindringen von Flüssigkeiten in das Papier.


    Es ist mir schon klar, dass jedes Verfahren seine eigenen Grenzen und Reaktionen auf den Bedruckstoff hat. Das Dumme an der Sache ist, dass die Weiterverarbeiter von Drucksachen mit dem leben müssen, was sie angeliefert bekommen (oder ablehnen). Deshalb suche ich auch immer nach Neuem. Es wäre schön wenn man sagen könnte, bei dem Verfahren „A“ bitte auf dies und jenes achten. Bei dem Verfahren „B“ ist der und der Ausgleich notwendig. Usw…


    Buntpapier

  • Guten Morgen Buntpapier,


    danke für deine ausführliche Erfahrung, aus Sicht eines Buchbinders :thumbup: .


    Diese hilft sicherlich schon Einigen hier!


    Mir persönlich fehlen diese Erfahrungen leider.
    Ich habe bisher nur einige Kleinauflagen (bis ca. 250Bg. 80-170gm2 Bilderdruck matt in SAR3) geschnitten, die auf unserer Konica
    in 4C Vollfläche oder meinem privaten Dell bedruckt wurden (beide
    Laserdrucker mit Trockentoner) und noch keine Probleme feststellen
    können.


    Ich kann mir gut Vorstellen, dass das Wegrutschen an dem Fixierer liegt, der als letzter Schritt aufgetragen wird.


    Die HP Indigo nutzt Flüssigtoner und soweit ich weiß wesentlich kleinere Pigmente.
    Daher auch entsprechend niedrige Schichtdicken auf dem Druckbogen. Vergleichbar mit dem Offsetdruck. Des Weiteren werden häufig spezielle Papiersorten genutzt.


    Ich
    denke, die Großformatigen Laserdrucker werden an eine recht kleine
    Auswahl an Spezialpapieren gebunden sein. Die werden dann entsprechende
    Produkteigenschaften aufweisen.
    Mittelfristig wird es aber meiner Einschätzung nach bei Tintenstrahlsystemen im Großformatigen Digitaldruck bleiben.
    Vielleicht werden in Zukunft auch Digitaldruckeinheiten an Offsetdruckmaschinen angeschlossen? Dies würde die guten An- und Auslagen und bewährte Bogentransporte mit dem Digitaldruck vereinen und Veredelungen oder Personalisierungen vereinfachen.


    Grundsätzlich
    denke ich aber, man kann hier leider keine generellen Empfehlungen für
    die Weiterverarbeitung geben. Es ist wie im Akzidenzdruck. Unzählige
    Papier- und Farbkombinationen mit unterschiedlich ausgeschossenen Bögen fordern die Erfahrung der Drucker jeden Tag auf ein neues.


    Gruß Sebastian