Strichaufbau auf den Gegendruckzylindern

  • Hallo kollegen,
    seid einiger Zeit beobachten wir einen starken Strichaufbau im druckfreien Raum auf den Gegendruckzylindern. An den Parametern wie Farbe, Wasser; Zusätze usw. wurde nichts geändert. Der Strich lässt sich nur sehr schlecht vor allem von den Perfektjacket entfernen und geht nur mit Wasser. Vor allem wenn man von kleinerem auf größeres Format wechselt ergeben sich im Schöndruck bei Rasterflächen regelrecht Abstufungen wenn die Bogen über die Gegendruckzylinder nach der Wendung laufen.
    Wer kann was dazu sagen?


    Gruß Günter


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    Alles Wahre ist so einfach, dass es eigentlich nur ein Dummkopf verstehen kann. Darum haben es ja die klugen Köpfe so schwer.

    Einmal editiert, zuletzt von Guenter1961 () aus folgendem Grund: Bilder einfügen

  • Habt ihr auf die Zylinder vielleicht vorher irgendeine Paste, Quick Print oder dergleichen, aufgetragen damit die Farbe nicht so schnell/stark auf den Gegendruckzylindern aufbaut? Die tragen wir nämlich auf wenn wir Telefonbücher drucken und dann sieht der Gegendruck außerhalb des Bogenformats ziemlich genauso aus wie auf dem unteren Bild.
    Außerdem sieht der Bereich zwischen dem Zylinder und dem Messring schon so aus als hätte man dort diese Paste aufgetragen, bei uns sieht der danach nämlich auch so aus. ;)


    Baut der Strich eigentlich bei allen Papieren auf oder nur bei einem Papier bzw. Auftrag?


    Hier ist eine Beschreibung der betreffenden Paste die ich Internet gefunden habe:
    Quick Print (200ml Tube) verhindert den Farbaufbau auf dem Gegendruckzylinder, auf Übertragungswalzen und anderen Metallteilen. / Senkt Wartezeiten zwischen Schön- und Widerdruck, häufige Reinigung des Gegendruckzylinders beim Fortdruck entfällt, schnelle Reinigung. / Weniger Ausschuss - Makulatur da Beschädigungen des Druckbildes und Doubliererscheinungen vermieden werden,Qualitätsverbesserungen.

  • hallo Phii,
    vielen Dank für Deine Antwort. Die von dir bezeichnete Paste hatten wir tatsächlich schon im Einsatz. Liegt aber schon längere Zeit zurück ohne das in Folge die Probleme mit dem Strichaufbau zu verzeichnen waren. Wir drucken überwiegen mattgestrichene Papiere. Ich denke schon das es einen Zusammenhang mit diesen Papieren gibt. die Frage ist nur warum dies erst in letzter Zeit so massiv auftritt. bisher hatten wir die Probleme nicht. Wie schon geschrieben wurde an Farbe und Zusätzen nichts geändert. Der Strich ausserhalb des Druckbogens ist wie gesagt nur mit Wasser zu entfernen. Eine wirklich schmierige Pampe die da auf den Gegendruckzylindern regelrecht die Poren zusetzt. Ein größeres Format ist ohne gründliche und zeitraubende Reinigung gar zu drucken. Ich denke das wohl das Papier die Hauptursache ist aber dazu gibt/geben dir die Papierlieferanten kaum eine vernünftige Aussage.


    Gruß
    günter

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  • Was ist denn daran zeitraubend? Nasser Lappen und rüber damit. Dann noch schön mit Reinigungsmittel nachwischen. fertig. Sache von einer Minute. Mache ich eigentlich fast nach jedem Auftrag.

  • Ich nehme seit über 20 Jahren Reinigungs und Polier Paste der Firma Becka.Ja , die reparieren auch defekte Zylinder.
    Es gibt nicht besseres !! Die Paste heißt Printmaster,man reibt den Zylinder damit ein
    und dann heißt es polieren, bis der Lappen sauber bleibt.
    Das Zeuch ist nicht billig, aber hammer geil !


    PS: Auch sehr gut für Alufelgen usw.... :D

  • hallo morodin,
    unsere Gegendruckwaschanlage sind zwei gesunde Hände.
    Quick Print gibt es als Paste und auch in flüssiger Form speziell für Perfekt und Transferjacket.Bisher hatten wir auch absolut keine Probleme damit.
    Es wird auch sehr sehr selten eingesetzt. wie geschrieben ich denke das es ein Papierproblem ist. Es trat nur relativ plötzlich auch. So einen extremen strich nicht nur auf den Perfektjacket hate ich noch nie. Wir mussten neulich 4 Stunden putzen bis die klebrige Pampe die nur wasserlöslich ist von den Zylindern runter hatten. Naja dachte halt das eventuell jemand gleiche Erfahrungen hat und was zur Papierproblematik sagen kann.


    Gruß
    Günter

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  • Zitat

    Wir mussten neulich 4 Stunden putzen bis die klebrige Pampe die nur
    wasserlöslich ist von den Zylindern runter hatten.

    Wenn es eine klebrige Pampe war sollte es doch eigentlich nicht vom Papier kommen. So wär mir zumindest neu und wir drucken eigentlich auf jedes Papier. Soweit ich mich erinnere würde klebrige Pampe eher zum Quick Print, vor allem wenn es das in flüssiger Form gibt, passen.
    Ich will jetzt nicht dumm daher reden, aber kann es sein dass das Quick Print nach dem letzten Einsatz nicht richtig entfernt wurde? Damit könnte man vielleicht auch die
    Abstufungen auf den Bildern erklären.

  • hallo Zusammen,
    quick print kann wirklich nicht die Ursache sein. Der Strichaufbau ist ja nicht nur in den Werken nach der Wendung sondern auf allen 8 Gegendruckzylindern immer außerhalb des Bogenformates. Mit Waschmittel egal welcher Sorte und Klasse geht der Strich nicht weg nur mit Wasser. Auf den Perfektjacket baut der Strich mit zunehmender druckzahl immer mehr auf und setzt sich regelrecht in den Poren fest. Dort ist die Reinigung dann am intensivsten. Ich drucke jetzt über 10 Jahre auf der Maschine und Strichaufbau hat es immer gegeben das ist nicht das Problem. Es fällt halt auf das es intensiver wird und vor allem bei höheren Auflagen zum Problem wird wenn man dann beim Formatwechsel lange Reinigungszeiten hat. Ich denke immer noch das es an der Papierqualität liegt. Mein Anliegen war Drucker zu finden die ähnliche Erfahrungen haben um den Papierlieferanten mal etwas auf die Finger zu hauen.


    Gruß
    Günter

    Alles Wahre ist so einfach, dass es eigentlich nur ein Dummkopf verstehen kann. Darum haben es ja die klugen Köpfe so schwer.

  • Hallo Günther


    ich vermute auch das es das Papier ist. Aber da wirst Du nix ändern können. Guck Dir mal Dein Feuchtmittel an. Gesamthärte sollte nicht unter 10°dh liegen. pH Wert solltest Du zwischen 5,0 und 5,5 einstellen. Wasserführung so niedrig wie möglich.


    Was bei der Faktenaufnahme noch interessant wäre ist wie dreckig der Wasserfilter ist und wie verschmutzt das Feuctmittel.


    So long


    stanpatore

    Auch wenn es mancher noch nicht gemerkt hat, wir sind eine Industrie. Wer die Standardisierung nicht umsetzt, muss ein Künstler sein.

  • hallo stampatore,
    unsere Einstellungen des Feuchtwassers werden regelmäßig kontrolliert und da stimmt auch alles. In der Regel wird bei uns das Feuchtmittel monatlich gewechselt. Wasserführung bei jedem Auftrag bis Schmiergrenze und dann bis die Platten freilaufen. Also von dieser Seite ist alles ok. Natürlich muss es nicht unbedingt das Papier oder nur das Papier sein. Mann kennt ja auch die Probleme der Farbhersteller bzw. die Methoden das jede Lieferung anders sein kann(Pigmente,Füllstoffe usw). Also für die Farbenhersteller lege ich meine Hand auch nicht ins Feuer. Ich bin aber der Meinung das sich in letzter Zeit (Zeitraum 2 Jahre) die Papierqualität enorm verschlechtert hat und somit auch viele Druckprobleme hervorgerufen werden. Wir hatten neulich LuxoArt Samt in der Maschine. Vor allem im widerdruck hatten wir enorme Butzenprobleme. Anderes Papier rein auch mattgestrichenes und die Butzenbildung war weg. Das kann doch alles nicht mehr sein. Ich vermisse stark eine Zusammenarbeit von Druckereien und Papier/Farbelieferanten um Probleme zu lösen. Jeder schiebt es auf den anderen und keiner lässt sich in die Karten schauen. Die Branche schaufelt sich ihr eigenes Grab wenn Sie so weiter macht.


    Gruß Günter

    Alles Wahre ist so einfach, dass es eigentlich nur ein Dummkopf verstehen kann. Darum haben es ja die klugen Köpfe so schwer.

  • Ich vermisse stark eine Zusammenarbeit von Druckereien und Papier/Farbelieferanten um Probleme zu lösen. Jeder schiebt es auf den anderen und keiner lässt sich in die Karten schauen. Die Branche schaufelt sich ihr eigenes Grab wenn Sie so weiter macht.

    Die Papierqualität hat definitiv nachgelassen. Ich denke/fürchte jedoch, dass aufgrund von Kostenersparnissen geringere Qualität durchaus in Kauf genommen wird. Nach dem Motto: Der Drucker wird's schon richten X(

  • Wundert mich nicht, dass Du das gefühl hast, dass sich keiner in die Karten schauen lässt....


    Also Strichaufbau auf dem Gegendruck bzw. Perfect Jacket hängt meines Wissen immer damit zusammen:


    - das der eingesetzte FMZ verträgt sich nicht mit dem Papierstrich


    Wir hatten einmal das gleiche Problem und haben den FMZ gewechselt - siehe da, Problem weg.


    Allerdings muss man sagen, dass die Papiere so schnell in ihrer Rezeptur verändert werden, dass ein FMZ welches per Wasseranalyse ausgewählt wurde, irgendwann einmal mit einem speziellen Papier nicht zusammen passt....ist also alles nicht so einfach...am besten bei bestimmten Papiersorten bleiben....wenn das geht.


    Gerne kaufen die Einkäufer ja auch das Papier nach dem Preiskriterium ein, manche sind aber auch so klug, dass sie sich vorher überlgen, ob sie wieder ein Papier kaufen, dessen Zusammensetzung sich mit dem eingesetzten FMZ nicht harmoniert.



    Wenn das, was ich jetzt ier runtergeschrieben habe stimmt, müsset man Folgendermaßen vorgehen:
    Sich vom Farbhersteller einen FMZ geben lassen, der zufällig passt.-....nach der Methode Try an Error
    Nicht aller farbhersteller, stellen auch ein eigenes FMZ her.
    Meines Wissen sind das: Sun, Huber/Hostmann und Flint


    Entscheidend ist, dass man nicht einfach so ein FMZ ausprobiert, sondern dass der eingesetzte FMZ zum Wasser aus der Leitung passt ...und zusätzlich eben zum eingesetzten Papier...


    Falls jetzt jemand der Meinung ist, dass das viel zu kompliziert ist, wünsche ich ihm viel Geduld ;-).Vielleicht ändert der Hersteller des Papiers ja mal seine Rezeptur und dann passt es wieder ;)



    Noch etwas:
    Wichtige Werte einer Wasseranalyse sind
    1) die Gesamthärte (°dH...der sollte zwischen 8 und 10 liegen. Ist er weicher, emuligiert die farbe zu schnell, weil das Wasser zu schnell in die farbe geht, ist es zu hart, kann es zu Oxidationspunkten auf der Platte bei kurzem Stillstand kommen.)
    2) die Karbonhärte (°KH...diesen Wert mal 22 nehmen und man hat den Hydrogencarbonatanteil in mg pro Liter im Wasser.)
    Beide Werte sind Ausschlaggebend für die Auswahl des FMZs...die Karbonhärte (Hydrogencarbonatanteil) noch viel mehr.


    PH sollte zwischen 4,8 und 5,2 liegen.
    Bei 4,8 läuft die Platte schneller frei...Feuchtmittelmenge kann reduziert werden
    Saurer als 4,8 kann man Trocknungsprobleme bekommen.
    Bei 5,2 hat man einen Vorteil in der Trocknung
    Ist man neutraler als 5,2 kann er auf Dauer zu Korrosionsproblemen an den Greifern kommen...keine Gute Sache

  • hallo praktiker, Danke für deinen interessanten Beitrag. Sicher spielt der Feuchtmittelzusatz eine entscheidende Rolle. Die Werte für Wasser/Zusätze sind bei uns in Ordnung und werden auch regelmäßig kontrolliert. Wir haben Farben von Flint (Novastar® F 908 BIO) und auch den Zusatz(Hydrofast® GH 325) beziehen wir von dort. Techniker von Flint sind regelmäßig im Hause und kontrollieren das FM. Wir drucken hauptsächlich auf Mattgestrichenen Papieren gleicher Sorte. Die Probleme treten aber nicht immer auf aber immer häufiger. Also kann es doch nicht angehen ständig je nach Papierqualität die Zusätze zu wechseln. Ich bin der Meinung das hier die Papierhersteller gefordert sind. Letztendlich sind wir Drucker doch die Dummen bei der Sache und das sollten wir uns nicht gefallen lassen. Werde mal anregen hier ein Thema "Papierbezogene Druckprobleme" einzurichten und den Erfahrungsaustausch anzuregen. Kann natürlich auch ausgedehnt werden auf Farben/Zusätze usw.


    Gruß Günter

    Alles Wahre ist so einfach, dass es eigentlich nur ein Dummkopf verstehen kann. Darum haben es ja die klugen Köpfe so schwer.

  • Hallo Günter,


    den Zusatz den Du verwendest enthält Trockenstoff und die Skala die Du jetzt verwendets unterliegt einer neuen Rezeptur....BIO...Früher war es die Globalstandard.


    Seit wann habt Ihr die Probleme?


    Grüße aus NRW