Müller Martini Grapha Druckwerk

  • Einen wunderschönen guten Abend,


    Bevor ich zur etwas längeren Problemliste komme, eine kleine Warnung vor ab. Weder meine beiden Leidensgenossen, noch ich haben vorher im Printbereich gearbeitet =)


    Zu den Eckdaten:


    Maschine:
    Müller Maritini Grapha Bj. 1984 Rolle zu Einzelbogen


    Farbe:
    Einfarbig Pantone 40X U von J&S


    Grammatur:
    70-100 g/m²


    Feuchtwasser:
    Ohne Kühlung
    IPA und Vita Down von Böttcher


    PH Wert 5,4%
    Härtegrad nicht Messbar, da Chemikalien im Set seid ca 2 Jahren abgelaufen sind xD


    Die Maschine wurde gebraucht gekauft, und wir haben immer wieder Probleme mit ihr.


    Problem 1:
    Wir haben an den Rändern vom Gummituch immer wieder Farbe drauf, genauso wie wir neben den beiden Schriftzügen auf dem Gummituch einen 2-3cm breiten Streifen Farbe haben.


    Problem 2:
    Die Druckplatte reißt am Rand des öfteren ein. Genauso wie an den Knickkanten (vermutlich durch unsauberes abschneiden und ungenaues umkanten?)


    Problem 3:
    Beim Anfahren haben wir immer eine Schicht Farbe auf der Druckplatte (rundrum).


    Problem 4:
    Je 3 Schieber am Farbkasten hochgestellt, auf der Breite des Schriftzugs. Schieber stehen auf 2. Druck Bedienseite stärker als Druck auf der Antriebsseite.


    Ich bin gespannt auf eure Antworten =)


    Da ich mich für das Thema Offset-Druck interessiere wäre ich für jegliche Art von Lektüre zum Thema sehr dankbar =)

  • hallo, mit der Maschine selber kenne ich mich nicht aus aber deiner Schilderung nach habt ihr ein konventionelles feuchtwerk. da gibt es die Möglichkeit das ihr auftrags und feuchtheber mit Plüsch bezogen habt.
    bei den Heidelberg gto gab es mal die möglichkeit die plüschbezogenen auftragswalzen gegen gummiwalzen zu tauschen, hatte aber bei uns nicht wirklich funktioniert und der kollege hatte wieder die plüschwalzen rein.
    falls ihr plüschwalzen habt , sind die bezüge noch in ordnung ? bei druckchemie gab es wischerblitz zum reinigen der walzen außerhalb der Maschine. eventuell walzen neu beziehen.
    bei bogenmaschinen gibt es die Möglichkeit die feuchtauftragswalzen vor druckbeginn anzustellen und eventuell mit einer spritzflasche mit wasser vorzufeuchten .
    ist euer feuchtmittelkreislauf für ipa vorgesehen ? glaube nicht wegen mangelnder kühlung , ihr werdet also beim ansetzen ipa zugeben und im Idealfall beim drucken kontrollieren ? das Problem ist, das ipa sehr schnell verdunstet und kontinuierlich kontrolliert und dosiert werden muss . ihr bekommt Probleme mit der feuchtmittelführung- zuviel wasser wenn noch ipa da, und schmieren wenn verdunstet ist. habe die Erfahrung an unseren gto s gemacht das wasser mit zusatz auch gut funktioniert .


    das wars erstmal , zu den anderen fragen fehlt mir der einblick. du kannst mal bitte schreiben was ihr für feuchtauftragswalzen habt.
    gut druck

  • Weder meine beiden Leidensgenossen, noch ich haben vorher im Printbereich gearbeitet =)


    ääähmm, vielleicht solltet Ihr euch mal einen Rollenoffsetdrucker für 1-2 Wochen ins Haus holen.


    Es muss ja nicht gleich ein Instruktor von MM sein, ich glaube einer vom Arbeitsamt tut es fürs erste mal auch.


    Deine Probleme können sehr viel Ursachen haben, und das Walzenjustieren kann man sehr schlecht übers Internet an einen
    Nichtfachmann vermitteln.


    Sorry, habe keinen besseren Vorschlag für Dich.

  • Auftragswalzen sind kein Plüsch ^^ Die Firma, wo die Maschine vorher in Betrieb war hatte den selben Feuchtmittelkreislauf und ebenfalls IPA benutz. Dosierer ist auch vorhanden und auf 10% eingestellt. Zusatz geben wir 4% bei. Der Vertreter von Böttcher ist gelernter Drucker und hatte sich das alles angesehen und die Zusätze dementsprechend für uns rausgesucht. Einzige Bemängelung seiner seits, war das kleine Feuchtmittelbecken, was wir haben. Wenn ich das richtig verstanden hab kannte er die Maschine sogar von der vorherigen Firma =)


    Danke, durch deinen Beitrag fällt mir auch wieder eine Frage ein. Und zwar haben wir im Feuchtmittelbecken starke Schaumbildung. Wodurch kommt diese zustande?



  • Wir hatten einen Maschienenführer von der Vorbesitzer Firma da. Hat einen Monat gedauert, bis die Firma, in der ich Arbeite überhaupt zugestimmt hat einen "Monteur" zu holen. Problem war, er kannte sich auch nur sporadisch mit der Maschine aus und es wurden einige Fehlinformationen weitergegeben. Bei uns herrscht eher die Einstellung, selber machen -.-

  • Meine Vorredern haben recht ... Is ein bischen schwierig aus der Ferne da was zu sagen.... kann ja sein dass ihr einfach etwas zu viel Wasser fahrt... und euch dann die Farbe emulgiert. (Dann sieht die Farbe auf den Walzen nicht mehr normal aus, sondern wird blasiger und rauscht auch mehr im Farbwerk)
    Da nützen auch alle perfekt eingestellten Zusätze nichts, wenn der Bediener es falsch macht.


    Schaum ist nicht gut im Feuchtwasser. Es gibt Entschäumer als Zusatz... und drauf achten dass Filter usw. gut sitzen und keine Luft ziehen um Schaum zu vermeiden.


    Wenn ihr es euch bei euren Aufträgen leisten könnt selber rum zu probieren.... na dann macht mal, die Probleme in den Griff zu bekommen kann selbst für einen gelernten Drucker zum Probem werden.

  • Sagen wir es so. Druck ist nur Eigenwerbung, die in den meisten Fällen eh nicht gesehen wird, da die Bögen vom Kunden zerknittert werden und Perfo benutzen wir nur, weil wir ohne keine gescheites Falten hinbekommen ^^ Nichts desto trotz soll der Druck gescheit aussehen =) Wir haben auch die "Gebrauchsanleitung" zu unserer Müller Martini, allerdings ist die nicht vollständig und stellenweise sehr dürftig beschrieben. Kein wunder bei 30 Jahren gebrauch.


    Trotzdem danke für eure Antworten =) Im moment wäre es mir wichtig zu wissen, warum die Druckplatten an den Rändern um die Walze einreißt. An den Knickkanten, kann ich mir ja noch erklären, aber das andere ist ein bisschen Merkwürdig. Genauso wie dir Farbe an den Rändern des Gummituchs. Da ist kein Bogen, kein Schieber nix einfach nur flüssige Farbe oO


    Thema Filter:
    Errrr ja im Moment zweckentfremden wir Staubfilter für Motoren und Schaltschränke als Feuchtwasserfilter...

  • Mist meinen ganzen Text nicht gesichert und nun ist alles weg,arrggg.
    Wer belichtet,entwickelt und gummiert euch die Druckplatten?evt stimmt da schon etwas nicht.
    Farbauftragswalzen bzw Feuchtauftragswalzen zu stark zur Platte gestellt? Gummituchunterlage viel zu dick. (die drei Sachen können eine Plattenriss auch hervorrufen)oder die Druckplatten sind einfach nur Scheisse.
    Farbwassergleichgewicht nicht gegeben? zuviel Wasser fordert zuviel Farbe und dann fangen die Probleme erst richtig an.
    Läuft die Platte mit wesentlich mehr Wasser überhaupt frei?evt erstmal nur wenig Farbe führen.
    Da gibt es noch einige Punkte die ich abarbeiten könnte.


    Wo steht diese Prachtmaschine?Vielleicht würde ein erfahrendes Forenmitglied sich das Problem vor Ort mal anschauen.Viele Drucker lieben solche Herausforderungen.

  • also ne gummituch unterlage haben wir nicht verbaut ^^


    stellung zur platte könnte ein problem sein, wenn ich nächste woche mal die gelegenheit habe werd ich mir das handbuch mal schnappen und schauen, ob ich da die grundeinstellungen finde =)


    Druckplatten kann ich leider auch nicht viel zu sagen, werde mal auf die firma achten, wenn wir die nächste ladung kriegen =) falls wir nicht schon wieder von einer anderen firma welche bekommen ^^ platten selbst waren glaube ich von fuji ^^ bin mir aber nicht sicher, ob ich da nicht die beiden chargen durch einander bringe.


    feuchtwerk läuft mit ca 40% geschwindigkeit. sind meiner meinung nach vorher mit 20-25% nur gefahren, und wenn ich mir den beitrag von mac-steve so durch lese, fahren wir mit zu viel wasser. =)


    die maschine steht in nordhessen. ich weiß nicht genau wie viel ich dazu schreiben darf, bin nur nen kleines licht mit befristeter anstellung ^^

  • Servus Grumbledore,
    ich glaube nicht , das das so wie ihr das in eurer " Endlosdruckerei" betreiben wollt auf Dauer funktioniert. Ich habe nach meiner Lehre als Drucker 10 Jahre auf einer MM Grapha Baureihe so wie ihr sie jetzt habt, gearbeitet, 3-Farben R-R und 4 Farben R-R und R-Falz
    war dann 10 Jahre an einer Goebl Optiforma und bin jetzt schon wieder fast 10 Jahre an einer MM Concepta, die ja die Nachfolgemaschine der Grapha Baureihe ( dazwischen hatten sie noch den Schrott!! Concept) ist. Ich glaube also das ich mich ein bisschen in der Materie Endlosmaschinen auskenne. Ich bin der Meinung das ihr ohne fachliche Hilfe und da meine ich einen Drucker der mit euch zusammen die Maschine mindestens 8 Wochen bedient und vor allem Grundwissen wie Aufzugstärke oder Walzenstuhl vermittelt nicht glücklich werdet. Ich bin wie gesagt seit 35 Jahren in dem Gewerbe Endlosdruck tätig, ich bin Schichtführer, ich bin stellvertretender Abteilungsleiter, aber ich bin mir selber nicht zu Schade, auch Kollegen zu fragen, wenn ich oder wir Probleme an Maschinen haben.Und das kommt doch immer wieder mal vor. Was ich toll finde ist dein Interesse Probleme zu lösen, auch wenn du nur einen befristeten Vertrag hast. Nur nochmal, 3-Jahre Lehrzeit sind nicht umsonnst. Ich könnte Dir jetzt Seitenweise Vorschläge zur Behebung eurer Probleme schreiben, nur muss ich dann eine Gewisse Vorkenntnis erwarten. Das haben aber meine Vorschreiber ja auch schon erwähnt.
    Nun Ja, ich glaube nicht das ihr eure Probleme an der wenn auch alten aber trotzdem meiner Meinung nach guten Baureihe MM Grapha in den Griff bekommt. Werde aber trotzdem euren Thread weiter verfolgen


    Gott Grüß die Kunst
    Endloser

  • Danke für den Beitrag Endloser =)


    Naja mechanische Schwierigkeiten kriegen wir in der Regel hin. Hatten anfangs viel zu viel Farbe auf den Walzen. Rätselslösung waren zu viele Farbreste im Farbkasten, die verhindert haben, dass die Schiebregler richtig funktionierten =) Freitag haben wir dann noch bemerkt, dass der Farbheber sich nicht mehr richtig bewegte. Die automatische Schmierung scheint seid längerem ausser Betrieb gewesen zu sein und dadurch wurde das Plastikritzel für die Farbwelze und den Heber zerstört =)


    Ich glaub ne Concept haben wir da auch noch rumstehen, ist die 2. Maschine. Müsste noch mal schauen ^^


    Natürlich können wir als nicht gelernte Drucker alles verstehen, dafür fehlt uns einfach die Erfahrung und das Lernmaterial =)

  • Ich bin zwar im Endlosdruck völlig unbewandert, jedoch kann ich aus Rollenoffset-Sicht vielleicht
    etwas dazu beitragen.


    Zu Problem 1: Die Ränder auf dem Gummituch sind eigentlich normal. Es wird ein technisches
    Raster auf die nicht druckenden Seitenränder der Platte belichtet, um das dortige Feucht/Farb-
    Gleichgewicht positiv zu beeinflussen.


    Zu Problem 2: Die Platten reißen meistens, wenn die Auftragswalzen zu stramm auf der Platte
    stehen oder Farbreste auf dem Plattenzylinder/im Spannkanal sind.


    Zu Problem 3: Ich verstehe das Problem nicht. Ist Farbe auf der Platte beim Anfahren nicht
    wünschenswert? Vielleicht würde hier ein Bild oder genauere Beschreibung des Problems helfen.


    Zu Problem 4: Evtl. stimmt die Grundeinstellung des Farbkasten nicht? Füll mal Gelb bzw. eine
    helle Farbe in den Kasten, stelle alle Zonen auf Null und schau dir dann den Duktor an. Es sollte
    gleichmäßig aussehen.


    Ich hoffe, ich konnte dir helfen ;)


    Gruß
    Silent