Metallicetiketten lackieren

  • Ich habe letzte Woche Haftpapier Metallic in Silber und Gold mit Folienfarbe bedruckt.
    Hat alles gut geklappt, und die Etiketten sind nun auch trocken.


    Ich möchte nun, um die Scheuerfestigkeit zu erhöhen, das alles lackieren.


    Was würdet Ihr nehmen? Was wird am besten trocken?


    Ich habe leider keine so große Erfahrung beim lackieren.
    Wird höchstens 1-2 mal im Jahr gemacht, und dann auf normales Papier.


    Es ist Mattlack, Glanzlack, und Glanz-Dispolack fürs Farbwerk vorhanden.

  • Hallo Jocero,


    aus theoretischer Sicht empfehle ich hier keinen Mattlack, weil die Mattierungsmittel gewöhnlich die Scheuerfestigkeit verderben.
    Falls der Farbwerksdispersionslack gut angenommen wird, sollte er trocknungstechnisch vorteilhaft sein. Er kann aber auf Folienfarben wegen der Ausgasungen (Richtung Geistereffekt) Benetzungsprobleme haben. Dann geht nur ein Öldrucklack – bei allen Kleberisiken.


    Viele Grüße & ciao
    Inkman

  • Hallo Jocero,


    ich würde den Glanzlack (Öldrucklack) verwenden, kleine Stapel auf Hürden,
    gut pudern und nachdem er anzog, vorsichtig umsetzen und dabei lüften , sollte gut trocken werden



    viel Erfolg dabei :)


    Gruß, Norbert

  • Hallo Jocero,


    ein Dispersionslack ist immer eine top-Lösung – wenn er haftet. Öldrucklack trocknet wie typische Offsetfarben durch Wegschlagen, verfilmt dann aber oxidativ. Auf Folien ist das Wegschlagen unbrauchbar, weil die Poren fehlen. Also harrt der Lack aus wie auch die Offset-Folienfarbe, bis der Sauerstoff in der Stapelluft sie rettet. Das erfordert Zeit, niedrige Stapelhöhen und behutsames Vorgehen. Aber dann ist er fest. Dispersionslack hat polarere Bindemittel und kann abgestoßen werden. Deshalb darf man ihn nicht ungetestet aufdrucken. Was nützt ein Lack, der trocken ist, aber nicht haftet? Ein Haftungsrisiko hat der Öldrucklack nie. „Offsetfarbe und –lack haften auf jedem Dreck, selbst auf stark wachshaltigen und heiß verfilmten Folienfarben“.


    Wenn man Angst hat, dass die Stapelluft für die oxidative Verfilmung von Öldrucklacken oder Folienfarben nicht reicht, gibt man einen Durchtrockner hinzu wie den Grapho Drier Extra, der Perborate enthält (oder entsprechende Produkte anderer Hersteller). Der gibt Aktivsauerstoff genau dann im Stapel ab, wenn der Luftsauerstoff zu schwach ist. Das beschleunigt die Oxidation energisch. Allerdings steigt auch die Stapeltemperatur an, und die Ablege- und Klebegefahr steigen mit.


    Kernsatz wie oft:
    ==== Ohne das Feingefühl eines erfahrenen Offsetdruckers sind alle technischen Tricks Sprechblasen. Oder gutgemeinte Versuche. ===


    Viel Erfolg & ciao
    Inkman

  • Habe dann doch den Öldrucklack verwendet!


    Der Dispolack sah irgendwie komisch aus, traue dem nicht. Gammelt ja auch schon eine lange Zeit bei uns rum.
    Leider gibts die Gebinde erst ab 5kg aufwärts.


    Auf jeden Fall hats gut geklappt. Nach 12 Stunden gut trocken.


    Habe Werkdruckpapier eingeschossen und mitlackiert, um noch zusätzliche Luft in den Stapel zu bringen.