Prägezeit beim Heißfolienprägen

  • Hallo.
    Im Zuge meiner Diplomarbeit untersuche ich gerade die Möglichkeiten zur Verlängerung der Prägezeit beim Heißfolienprägen einer Stanzmaschine der Firma KAMA (ProCut 76 Foil).
    Als Folienlieferant wird bevorzugt die Firma Kurz gewählt.
    Mein Problem ist im Moment, dass ich zwar die Prägetemperaturen für die unterschiedlichen Verfahren/Folien herausbekomme, aber die Dauer, wie Lange der Stempel auf der Folie verweilen muss, nicht.
    Meine Frage ist nun, ob irgendjemand eventuell da Erfahrungen oder Richtwerte hat, wie das Verhältnis zwischen Prägezeit/-druck und der Temperatur ist, oder wo/wie ich soetwas herausbekomme.


    MfG Friedo

  • Hallo Friedo und herzlich Willkommen im Forum!
    Nach meiner Kenntnis lässt sich die Maschinengeschwindigkeit und die Presskraft regulieren, nicht aber die Verweildauer des Stempels.
    Wer Dir aber in jedem Fall weiterhelfen kann, ist einer der besten Stanzinstrukteure, die ich kenne: Jörg Dahnert von Kurz. Dieser
    kennt sich mit den KAMA-Maschinen gut aus und kann sicherlich helfen. Seine Nummer musst Du über die Zentrale erfragen.
    Viel Erfolg und beste Grüße, Olaf.

    Es heißt ja nur "guten Morgen" weil "halt die Fresse" gesellschaftlich nicht so akzeptiert ist. :rolleyes:

  • Hallo Olaf.


    Ich glaube, du hast mich ein wenig falsch verstanden. Die Verweildauer zu verlängern ist meine Aufgabe für die Diplomarbeit.
    Dazu müsste ich allerdings wissen, welche Verweildauer für die Folie von Nöten ist.


    Ziel ist es, bei höherer Maschinengeschwindigkeit (5400 Bogen/h) die gleiche Druckqualität erzielen zu können, wie bei der aktuellen Geschwindigkeit von 3000 Bogen/h.
    Dazu wäre es aber gut zu wissen, welche Prägezeit überhaupt notwendig ist, um ein optimales Druckergebnis zu erreichen.


    Ein Telefonat mit Hr. Niemann von der Fa. Kurz brachte leider keine Erfolge.

  • Immer diese Theoretiker...


    Diese Anfrage ist das Ergebnis, wenn eine praxisorientierte Aufgabenstellung versucht wird theoretisch zu bearbeiten.
    Dazu sag ich nur "Drucken lernt man nur durch drucken"...!
    Stell Dich doch ein Jahr im Mehrschichtsystem an eine KAMA und produziere allein und eigenverantwortlich Aufträge. Dann würde Dir klar werden, daß es für diesse Anfrage mit den gegebenen Informationen niemals eine qualifizierte Antwort geben kann.


    Sarkasmus aus, mußte aber mal sein.


    Um Dir konkret helfen zu können, solltest Du die Folienart (KURZ hat hunderte Sorten im Angebot)definieren, das Klischeematerial und natürlich das zu prägende Substrat hinsichtlich Material und Untergrund (Farbe, Lack usw.)


    Grüsse, Robert.


  • Kommt noch hinzu das die Verweildauer maximal 1,5 Sekunden sein darf um die 5400 Bg/Std (5400:3600 Sekunden) zu ermöglichen.
    Der Vergleich von spezielle Folienmaschinen und umgerüstete Tiegel und andere Maschinen hinkt auch, da bei umgerüstete Maschinen zumeist keine Verweildauer einzustellen ist.


    Von entnommen:
    Technische Daten ProCut 76 Foil
    Material Papier, Karton 100 bis 800 g/m², Karton, Plastik,
    Mikrowelle bis 1.500 g/m² bzw. 1,8 mm**
    Bogenformat max. 760 x 600 mm
    Bogenformat min. 279 x 210 mm
    Stanzformat max. 740 x 580 mm
    Greiferrand min. 10 mm
    Höhe der Schneidlinien 23,8 mm
    Maschinenleistung max.* 5.500 Bogen/h
    Stanzkraft max. 165 Tonnen
    Stapelhöhe Anleger max. 1.160 mm
    Stapelhöhe Auslage max. 985 mm
    Nettomasse 5.500 kg


    Also auch da sind die 1,5 Sekunden maximal.


    Wie Robert Kleist ganz richtig, obwohl sarkastisch gesagt hat, erfahre erstmal aus erster Hand ( die eigene ) worum es hier eigentlich geht!
    Viel Erfolg!

  • Die Verweildauer des Prägewerkzeugs ist direkt proportional zur Maschinengeschwindigkeit. Je schneller die Maschine läuft, desto kürzer ist logischerweise die Verweildauer. Da gibt es nichts einzustellen. Man könnte höchstens das Klischee ein paar Grad heißer machen um dem vielleicht löchrigen Prägeergebnis entgegenzusteuern, was aber wiederum nichts an der Verweildauer ändern würde.
    Die Lösung deines Problems, lieber Herr Friedoo, wäre, nach reichlicher und ernstgemeinter (!) Überlegung, ein auf Federn gelagertes Gegendruckblech, welche man in der Härte verstellen können sollte. Das jedoch zu konstruieren, und zwar praktikabel! - man beachte, KaMa steht für Kartonmaschine und diese ist nun mal in erster Linie für's Stanzen gedacht -, wäre ein Ding der Unmöglichkeit, wenn man berücksichtigen möchte, dass auch noch alle anderen Funktionen dieser Maschine erhalten bleiben sollen.
    Aber wenn du einmal dabei bist, kannst du gleich die gesamte Karre neu konzipieren. Ich hätte da auch schon eine Hand voll Verbesserungsvorschläge.


    Gruß, Exxon,
    der nach fast 4 Jahren KaMa-Erfahrung etliche Narben und Nervenzusammenbrüche erlitten hat.

  • Die Verweildauer des Prägewerkzeugs ist direkt proportional zur Maschinengeschwindigkeit. Je schneller die Maschine läuft, desto kürzer ist logischerweise die Verweildauer. Da gibt es nichts einzustellen. Man könnte höchstens das Klischee ein paar Grad heißer machen um dem vielleicht löchrigen Prägeergebnis entgegenzusteuern, was aber wiederum nichts an der Verweildauer ändern würde.
    Die Lösung deines Problems, lieber Herr Friedoo, wäre, nach reichlicher und ernstgemeinter (!) Überlegung, ein auf Federn gelagertes Gegendruckblech, welche man in der Härte verstellen können sollte. Das jedoch zu konstruieren, und zwar praktikabel! - man beachte, KaMa steht für Kartonmaschine und diese ist nun mal in erster Linie für's Stanzen gedacht -, wäre ein Ding der Unmöglichkeit, wenn man berücksichtigen möchte, dass auch noch alle anderen Funktionen dieser Maschine erhalten bleiben sollen.
    Aber wenn du einmal dabei bist, kannst du gleich die gesamte Karre neu konzipieren. Ich hätte da auch schon eine Hand voll Verbesserungsvorschläge.


    Gruß, Exxon,
    der nach fast 4 Jahren KaMa-Erfahrung etliche Narben und Nervenzusammenbrüche erlitten

    Natürlich bringt es ein bißchen was die Temperatur ein wenig zu erhöhen, das macht aber in der Regel keine Erhöhung von 2000 BG/h aus.
    Die Anpresszeit lässt sich mit der Maschine wohl nicht verlängern da solltest du besser bei einem anderen Maschinen Hersteller forschen denn es gibt Maschinen die das Regulierungen können.
    Wenn man nur die Geschwindigkeit in Betracht zieht gibt es viele Faktoren die man beachten sollte.
    1. das Ablöse verhalten der Folie
    2. die Dauer und Einstellung der Trennluft
    3. natürlich die Temperatur
    4. das Motiv (Flächen lassen sich nie bei hoher Geschwindigkeit sauber Prägen)
    5. ganz wichtig ist natürlich auch das Material auf dem geprägt wird!


    Und wenn man die Steuer Foiljet bedient kommen ein paar mehr Faktoren hinzu.


    Gruß
    Hanomag