Was macht man eigentlich als Digitaldrucker?

  • Hallo an alle Digitaldrucker hier im Forum,


    Lese hier in letzter Zeit des öfteren mal Posts von Offsetdruckern, die Digitaldrucker werden wollen. Meine Frage nun: In wie weit unterscheidet sich die Arbeit im Digitaldruck von der im Offsetdruck? Könntet ihr vielleicht mal einen Druckdurchgang beschreiben? Was muss vorbereitet werden, was muss eingestellt werden, was muss nachbereitet oder gewartet werden? Ähnelt das Ganze eher einem Offsetdruck oder doch eher dem kleinen Tintenstrahl- oder Farblaserdrucker zu Hause (im Großformat versteht sich...)? :whistling: Welche Vorkenntnisse sind hilfreich?

  • also es ähnelt eigentlich weder dem einen noch dem anderen.... ;)


    als digitaldrucker liegt neben natürlich der wartung und pflege der maschine natürlich auch das bestücken mit tinte/toner und papier.


    das Farbe und Wasser panschen fällt weg
    im prinzip liegt der hauptaugenmerk auf dem drucknahen vosrtufen bereich;)


    so würd ich es am ehesten beschreiben


    ich hab auch mal die beschreibung gehört, dass eine digitaldruckmaschine ein besserer plattenbelichter ist ;)

    "Mehr als das Gold hat das Blei in der Welt verändert – und mehr als das Blei in der Flinte das im Setzkasten."


    (Georg Christoph Lichtenberg)

  • Hört sich irgendwie doch nach Kopierer an... Papier rein, Toner nachgeschaut, Datei geladen, Knöpfchen drücken und los... :P


    Danke dir erstmal für die Erklärung, hat mir schon einiges an Aufklärung verschaffen. Hatte bisher noch keine Gelegenheit, in eine Digitaldruckerei zu schauen oder mal mit einem dortigen Drucker zu schnacken...

  • Was mach ein Digitaldrucker ?


    Ich berichte mal ich mache das ja schon fast 4 Jahre
    Als erstes gibt es eigentlich 2 Stellen in der Produktion
    Der reinen Digitaldrucker der auch die Vorstufe mitmacht und den
    Druckoperator der sich um die Digitaldruckmaschine kümmert


    Wenn es ein großer Betrieb ist bis du meist Druckoperator bekommst deine Daten
    und man druckt halt den Auftrag das kann auch sehr Anspruchsvoll sein die Probleme sind halt andere.
    Ich sag immer
    Drucken kann jede Idiot auf einer Digitaldruckmaschine..................aber wenn die Probleme
    losgehen sollte man schon wissen was man macht meist Probleme mit dem RIP, oder Sensoren spinnen oder oder oder..

  • Verstehe. Man sollte also schon etwas technisch versiert sein.
    Schmidt68, wie du schreibst, uebernehmen die Drucker teilweise auch die Vorstufe... In wie weit unterscheidet sich die Vorstufe im Digitaldruck von der im Offsetdruck? Ausser dass es halt keine Platten zu belichten gibt? ?(

  • Eben das ist der wesentliche Unterschied. Es fällt halt nur das "Druckwerkzeug" weg. In einem Job kann jeder Durckbogen inhaltlich etwas anders aussehen. In der Vorstufe müssen die Ausschiesser/ Standbogen an das typische Hochformat angepasst werden. Sonderfarben gehen üblicherweise nicht.
    Im digitalen Druck erscheint Schwarz sehr dicht, man muß nicht eine zweite Prozessfarbe mit unterlegen.

  • Arbeite mittlerweile als D.Drucker an einer HP Indigo4500ws (Rollendruck) bin aber Offsetdrucker. Die Daten werden bei uns in der Vorstufe vorbereitet ( z.B. Ausschiessen, Farbprofil etc.) und dann auf dem Server hinterlegt. Vom Server werden die Jobs mit der entsprechenden Colorstrategie ( HKS, PANTONE), an die Maschine gerippt. Dort werden Parameter wie Stück/ Hubzahl, Drucklänge, Farbkanalwinkelung u .s. w. eingestellt. Dann wird die Papierbahn durchgesteuert und wie im Offsetdruck der Druck eingestellt. Anschliessend wird noch der Densi. auf Material abgestimmt und schon geht's los. Bei der Indigo handelt es sich, wie dem Offsetdruck auch, um ein Indirektes Druckverfahren. Das wars dann aber mit den Gemeinsamkeiten. Die Qualität und Auflösung (bis 2 Punkt) sind der Hammer. Du kannst z.B. in einem Abzug zweimal Vollfläche drucken, ohne das der Halbton gedoppelt wird (mit einem Farbwerk). Sonderfarben ohne einen hohen Transparentweissanteil lassen sich sehr gut immitieren. Vorraussetzung dafür sind eine Maschine die mit Violett und Orange zu CMYK ausgestattet ist. Um eine hohe Produktivität zu gewährleisten sind ein gutes Technisches Verständnis und Basisenglisch vorraussetzung. Troubleshooting ist im Digitaldruck das Gebot der Stunde trotz Wartungsvertrag ;)

  • Hallo,
    arbeite jetzt seit 6 Wochen als Digitaldrucker an ner Durst RHO 750 ....war davor 25Jahre Offesdrucker im Bogen von GTO bis 3B 6Farben....Kenne bisher nur diese Digitaldruckmaschine und kann daher sagen das es eher wie ein überdimensionaler Tintenstrahldrucker ist. Bei weitem nicht merh so aufwendig wie Offset...keine Platten einspannen, Passer machen, Farbe einregeln sowieso nicht mehr, kein Walzen justieren, kein Tonen in dem Sinne.....undundund....also eigentlich wesentlich weniger Aufwand, nur das Format ....naja was damals groß war 72x102 istjetzt klein. Standardformat 200x154 Vorher ohjeeee....400g Karton....jetzt bis 16mm Reabord Wabenplatten im Format 160x300cm.
    Nx mehr wie die Maschine läuft nur 8000Bg/h....gehts nicht mit 10000 oder mehr?.....jetzt naja, so 60-80 Bogen am Tag! Hinten dran steht noch ein Schneidplotter der parallel mitbedient wird, auf dem die ganzen Materialien dann geschnitten werden zu Kartons oder Aufsteller oder oder oder.....in dieser Hinsicht wieder interessanter, da man dann schon das Endergebnis auch noch zusammen bauen darf.
    Ein gutes technisches Verständnis vorausgesetzt kommt man recht schnell mit der Materie klar.....wobei mir der Offset schon etwas fehlt.....


    Gruß
    Ralph

  • Hier hat sich ja eine Menge getan, seitdem ich das Thema eroeffnet habe... Gibt ja doch die verschiedensten Richtungen im Digitaldruck.


    Will dann mal von mir selbst berichten. Ich bin jetzt auch seit ueber einem Jahr im Digitaldruck taetig. Naja, wenn man es denn als Digitaldruck bezeichnen darf. Arbeite in einem Copyshop, aber ausser normalen Kopien von Papier zu Papier drucken wir auch Dateien von den Kunden aus. Wie schon weiter oben beschrieben wurde, gilt der Ausdruck einer Datei ja schon als Digitaldruck. Wir haben im Shop insgesamt 4 Drucker, zwei grosse (eine Konica Minolta Bizhub C7000 und eine 1051) und zwei kleine (eine Konica Minolta Bizhub C224 und eine Ricoh MP7500) Maschinen, ausserdem noch ein kleines Standardrepertoire an Weiterverarbeitung wie Klebe- und Spiralbindung, Laminieren, Heften usw. Unsere Druckmaschinen sind also tatsaechlich grosse Kopierer.


    An Dateitypen drucken wir so ziemlich alles Moegliche aus. Viele Kunden kommen mit .DOC oder .PPT-Dateien an, manche haben .PDF, wiederum andere wollen Illustrator- oder Indesign-Dateien drucken. In unserem Betrieb haben wir leider kein Farbmanagement (schliesst mich das jetzt von den "richtigen" Digitaldruckern aus? ;( ), da mein Chef meint, dass die Preise hier in Taiwan schon genug im Keller sind und der Grossteil der Kunden sich herzlich wenig um die Richtigkeit der Farben kuemmert - womit er allerdings auch recht hat. Manche Kunden (ausschliesslich Designer/Mediengestalter) wundern sich zwar, warum die Farbe auf dem Papier so stark von ihren Vorstellungen abweicht, aber auf die Frage, ob sie ihren Monitor denn kalibriert haetten, kommt nur die Antwort: "Monitor kalibrieren? Wofuer braucht man das?" Andere Kunden kommen ausschliesslich zu uns, weil unsere C7000 ihren farblichen Vorstellungen am ehesten entspricht. Und wiederum andere Kunden gehen mit unseren Ausdrucken zur Offsetdruckerei, die dann die Farbe an unsere "Proofs" anpassen muss. :D


    Hab da aber auch noch mal eine kleine Umfrage: Unsere Firma hatte vor meiner Zeit eine andere Konica Minolta (glaube eine C6500) mit Fiery RIP. Unsere jetzige C7000 hat keinen RIP mehr, Chef meint, RIP sei zu umstaendlich. Habe jetzt schon mal Tante Google befragt und was ich so in Erfahrung bringen konnte, ist eine RIP-Software doch hauptsaechlich fuer das Farbmanagement dienlich, ausserdem speichert sie die Einstellungen fuer bereits gedruckte Dateien, so dass man eine Datei direkt aus dem RIP ein zweites oder drittes Mal drucken kann. Falls das wirklich schon alle Vorteile sein sollten, kann ich die Entscheidung meines Chefs verstehen. Wie seht Ihr das? Falls Ihr in der gleichen Konstellation wie wir waert, wuerdet Ihr Euch einen RIP anschaffen?


    Viele Gruesse und frohes Schaffen in der neuen Woche,


    Christian

  • Hallo Christian,


    Digitaldruck ist mit Sicherheit ein interessantes Thema - besonders wenn man nicht mal eben nur ein paar Word oder Powerpoint Dateien ausdrucken soll ;)
    Richtig spannend wird Digitaldruck erst, wenn es um wirklich großformatige Drucke geht - und damit meine ich wirklich RICHTIG GROß, wie z.B. sowas hier:
    - also Planen, Banner, Abdeckungen, etc. Da wirds dann erst richtig spannend im Digitaldruck!
    Ich persönlich habe solche Sachen zwar auch noch nicht gedruckt, aber ein Kollege macht sowas täglich für Werbebanner in Großstädten und LKW-Planen :)


    Macht ihr sowas auch in eurer Firma?