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  • Hallo Offsetfreaks :D ,


    Wer hat in diesem Bereich Erfahrungen gesamelt?


    Wir benötigen einen Antirutschlack der wirklich top ist.
    Er muss auf Dispersionsbasis sein und sollte eine Visko von 25 Sekunden haben. Nicht mehr da unsere Drucker sonst mit Wasser verdünnen und der Lack dann die Eigenschaften verliert.


    Gedruckt wird eine Gold-vollfläche. Material GT2 600-700 g/m²
    Unser derzeitiger Antirutschlack der Firma Weilburger ist leiter nicht so prikelnd. Die Verpackungen verkleben. Trotz langer Trocknungszeit.


    Wir brauchen einen Lack der einen TOP Antirutscheffekt bietet und wo uns die Verpackungen nicht verkleben.


    Vlt. gibt es auch eine Lösung warum diese verkleben.
    Sämtliches können wir jedoch ausschließen: Lackauftragsmenge / Infrarot Trocknung / Gebläse-Warmluft Trocknung/ kein Bündeln der Verpackungen./ Trocknungszeit nach drucken und Stanzen...... Alles sinnlos.


    Auf eure Antworten bin ich gespannt und bitte nur diejenigen die hier 1 zu 1 Erfahrungen gesammelt haben ;)


    Grüße

  • Es ist bei Antirutschlacken, nicht so einfach, einen guten Antirutschlack mit super guter Antirutschwirkung zu bekommen, der dann auch noch blockfest ist.
    Dies ist ein zweischneidiges Schwert, denke da müssen einige Dinge beachtet werden, besonders bei dieser Gramatur. Ganz wichtig ist, in der Weiterverarbeitung darauf zu achten, das die Faltschachteln nicht zu stark gepresst wierden, sonst tritt Dein genanntes Problem auf. Du kannst zwar dann nur selbst Glanzlack mit hoher Blockfestigkeit bei mischen, dann verlierst Du aber den Antirutsch Effekt. Denke das wird eine nicht so einfache Suche, bin damit schon auf die Fre..e gefallen, bin wieder zu dem Lacklieferanten meines Vertrauens zurück.
    Trocknung ist auch extrem wichtig, bekommt ihr die trocken feuchte Luft aus Eurer Auslage abgesaugt? Habt Ihr Heißluft Trockner, oder nur Infrarot?
    Habt Ihr Kammerrakel oder mit welcher Auftragsmenge lackiert ihr.
    Hattet Ihr schon mal ne Lackschulung, solltest mal klären ob Dein Lacklieferant sowas anbietet.

  • Hallo TripleXXX


    hast du es schon mal mit einem anderem Lack deines Herstellers versucht (weniger Antirutschwirkung)? Oder habt ihr für diesen Aufrag eine vorgegebene Gleit- und Haftreibung? Je höher die Antirutschwirkung des Lackes ist, desto niedriger ist normalerweise die Nassblockfestigkeit und die Oberflächenhärte des Lackes. Vereinfacht kann man sagen, die Antirutschwirkung wird über die "klebrigkeit" und die Auftragsmenge des Lackes gesteuert und von der Oberfläche des Substrates, der Restfeuchte im Substrat und der Luftfeuchtigkeit beeinflusst (hohe Luft- oder Restfeuchte=starker Antirutscheffeckt,klebrige Oberfläche, Neigung zum Verblocken stark erhöht). Wen dein Substrat sehr saugend ist (offene, poröse Oberfläche) muss der Lack eine höhere Antirutschwirkung haben und mit einer höheren Schichtstärke appliziert werden um eine hohe Antirutschwirkung zu erreichen. Sollte allerdings zuviel Restfeuchte im Substrat sein (Trocknung zu gering) sind Antirutschlacke mit hoher Antirutschwirkung immer schwierig im Handling.


    Eine Beidseitige Lackierung mit Antirutschlacken ist aus meiner Erfahrung von vornherein auszuschließen. Lacke mit hoher Antirutschwirkung wirken vergleichbar mit Kaltsiegelklebern wenn man sie fest genug zusammen presst. Daher sollte es vermieden werden das Lacke mit hoher Antirutschwirkung gegeneinander zum liegen kommen.


    Die Idee mit der Lackschulung von garndfather-p ist schon mal eine sehr gute Sache. Die meisten Hersteller bieten so etwas an (Weilburger glaub ich sogar regelmässig). Das Hilft dir einen Überblick über die Möglichkeiten von Antirtuschlacken zu bekommen. Den viele aus diesem Forum könnten sicherlich Seitenweise über Antirutschlacke und ihre Erfahrungen schreiben und es wäre noch nicht alles gesagt :)


    Die von dir erwähnte Stapeltemperatur klingt schon mal gut, aber wie von grandfather-p schon erwähnt, die Trocknung ist ein extrem wichtiger Faktor. Solltet ihr die Feuchtigkeit nicht aus dem Stapel herausbekommen, bleibt der Anitrutschlack immer exterm klebrig und besitz eine niedrige Blockfestigkeit. Die Restfeuchte im Substrat sollte nicht viel über 60% liegen. Mit einem Stechhygrometer könnt ihr diese leicht messen.

  • Ich finde die Visko von 25sec schlecht.


    Wir verarbeiten an unserer F&K 96S sämtliche Lacke nicht unter 18sec. Darüber sind sie zu dick für die Verarbeitung.
    Der Farbenlieferant kann dazu bestimmt auch mehr sagen. Wir haben noch keinen Lack gehabt, wo der Hersteller eine Empfehlung über 20sec ausgesprochen hat.


    Aus empirischen Erfharungen, verdrucke ich den Lack am liebsten mit 16sec. Da hat er die besten Eigenschaften.

  • Marvin, du bist aber vermutlich im "reinen" Flexodruck tätig? Dort und speziel beim Wellappendirektdruck sind mir solche niedrigen Auslaufzeiten bekannt. Bei Offset-Lackwerken bzw. Maschinen sind sie mir bis jetzt noch nicht geläufig.


    Laut TripleXXX besitzten sie ein zum Lackwerk umgebautes (Offset-)Druckwerk. Ich bin mir nicht sicher in wie weit dieses mit einem gängigen Lackwerk, wie es zb.: von manroland,KBA oder Heidelberg verbaut wird vergleichbar ist. Bei diesen Kammerrakel- oder 2-Walzenlackwerken ist für ein störungsfreies Arbeiten eine Auslaufzeit von ca. 35-55Sek. im DIN 4mm Becher @20°C gängig. Auslaufzeiten unter 30Sekunden verkraften diese Systeme nur bedingt, bis gar nicht.


    Ich kenne die von TripleXXX beschriebene Art des lackierens aus Osteuropa,China und Südamerika. Es gibt verschiedene Möglichkeiten ein Druckwerk so umzurüsten, dass mit diesem auch lackiert werden kann. Je nach Art der Umrüstung, arbeiten diese Systeme besser mit hoch oder niedrigviskosen Dispersionslacken.


    @TripleXXX , welchen Antirutschwinkel bzw. welche Gleit und Haftreibung benötigt ihr? Dies solltet ihr denke ich zuerst klären, denn danach richtet sich die Auswahl des Lacksystems und alle weiteren Schritte.


  • Hi Baddi, du scheinst dich hier gut auszukennen. In der tat könen wir nur einen Lack mit der Visko 22 - 28 Sek. verarbeiten. Sobald dieser über 33 Sekunden kommt spritzt es in der Maschine. Katastrophe aber unsere Druckmaschine ist auch sehr alt. Planeta Bj. 92 ! Meine weitere vorgehensweise wäre nun den Antirutschlack mit einem Antiblocklack ca. 20 % zu mischen. Da verliert ich zwar an Antirutscheigenschaften aber ich vermute es wird sich noch in Grenzen halten. An der Trocknung selbst kann ich sonst nicht mehr viel spielen. Ich würde nach dem Drucken ein Tag trocknen , dann Stanzen und nochmal einen Tag trocknen oder zwei??? Und dann kleben.


    Was meinst du klappt das, wie stehen die chacen :) ?? :) Leider weiß der Lackhersteller auch keinen Rat mehr....

  • Hallo TribleXXX,


    die von dir beschriebene Möglichkeit den Antirutschlack mit einem blockfesteren Dispersionslacksystem zu mischen ist schon einmal ein Schritt in die richtige Richtung. Blockfestere Lacksysteme sind normalerweise auch in ihren Trocknungseigenschaften schneller eingestellt. Ihr könnt euch auf diesem Weg auch an die für euch noch verarbeitbare Mischung herantasten. Daraus ergibt sich dann zwangsläufig die für euch höchstmöglich Antirutschwirkung. Testet am besten Abmischungen in 10% Schritten!
    Einen Trick den ich dir noch mit auf den Weg geben kann ist einen Trocknungsbeschleuniger für Dispersionslacke einzusetzen. Dieser besteht normalerweise aus einer 50:50 Mischung von Alkohol und Wasser. Eine Zugabe von maximal 5% verkraften Dispersionslacke in der Regel gut (im Zweifel den Hersteller kontaktieren). Dieser sorgt dafür, dass die Feuchtigkeit aus dem Substrat schneller entweichen kann. Aber Vorsicht, niemals den Alkohol pur zu dem Dispersionslack geben. Sonst kann der Lack einen "shock" bekommen und erzeugt gelartige Ausfällungen :P Desweiteren senkt euch dieser Trocknungsbeschleuniger die Auslaufzeit stark ab im Falle einer Überdosierung.


    Ich vermute, da ihr eine umgebaute Maschine besitzt, habt ihr nicht die an Offsetmaschinen mit Lackwerken üblichen Trocknungseinrichtungen installiert!? Daher müsst ihr euch eventuell mehr mit der Trocknung auseinander setzten als Betriebe mit modernen Maschinen. Dispersionslacke haben eine "Mindestfilmbildungstemperatur" sollte diese unterschritten werden, kommt es nicht zur notwendigen Grenzflächenverschmelzung der Polymerteilchen des Dispersionslackes. Dies bedeutet das Lacksystem bleibt klebrig, bildet einen niedrigen Glanz aus, schlechte Kratz- und Scheuerfestigkeit und vor allem eine noch niedrigere Blockfestigkeit... aber die Antirutschwirkung ist gut 8)
    Versucht daher das Lacksystem so gut wie möglich zu trocknen und eine Stapeltemperatur von ca. 35-38°C nicht zu überschreiten. Lüften der Stapel per Hand oder mit einem Stapelwender der Luft einblassen kann, hilft euch vermutlich auch nochmals Feuchtigkeit aus dem Stapel vor dem Stanzen zu bekommen. Falls möglich Restfeuchte messen mit einem Stechhygrometer!
    Nach dem Stanzen solltet ihr auf kleine Stapel bzw. wenig Druck im Stapel achten. Hochkantlagerung der fertigen Stanzlinge ist ebenfalls eine gute Sache um ein nachträgliches Verblocken zu vermeiden. Auf keinen Fall Paletten aufeinander stellen oder mit Zugbändern verschließen.


    Viel Erfolg :thumbup:

  • Danke Baddi für den Tipp mit dem Alk und Wasser zumischen. Das habe ich nur mal am Rande gehört das dies in einer anderen Fa. gemacht wird, konnte mir aber nicht vorstellen warum und weswegen und hielt das für dummes Geschwätz. Wieder was dazu gelernt :D