Die Zukunft des Druckerberufes

    • Offizieller Beitrag

    Hallo zusammen!
    In einem anderen Medienforum gab es vor ein paar Monaten eine recht hitzige Diskussion,
    in der es neben anderen Punkten auch um die Zukunft des Druckerberufes ging.


    Unter anderem wurde die Vermutung geäussert, dass es den Beruf in ein paar Jahren nicht mehr in der Form
    wie wir ihn jetzt kennen geben wird.
    Bzw. dass der Aufgabenbereich des Druckers sich drastisch verändern wird.


    Wie seht ihr die Zukunft des Druckers?
    Werden Drucker in einigen Jahren nur noch zur Kontrolle der Qualität und der ungelernten Arbeiter an den vollautomatischen Druckmaschinen eingesetzt, oder wird es eurer Meinung nach keine großen Veränderungen geben?


    Ich persönlich denke schon das es in Zukunft eine Umverteilung oder auch Erweiterung der Aufgaben geben wird. Irgendwann wird es nicht mehr zwingend erforderlich sein an jeder Maschine gelernte Fachkräfte einzusetzen. 1-2 Drucker würden für Problemlösungen in einem Maschinenpark ausreichen.
    Der Drucker könnte dann auch für die Qualitätskontrolle o.ä. eingesetzt werden.


    Vielleicht ein etwas unangenehmes Thema - aber spannend wie ich finde. ;)

  • Nun ich habe selber mal einen Betrieb besichtigt, der auf kleinen Rollenmaschinen Etiketten fertigt. In diesem Betrieb sind nur noch sehr wenige gelernte Drucker beschäftigt. Es wird dort mit einem komplett anderen Konzept gearbeitet als wir es kennen. Diese Druckerei arbeitet mit verschiedenen Teams die je nach Aufgabe aus gelernten Druckern oder Hilfskräften bestehen.


    Dort gibt es ein "Einrichte Team" welches von Maschine zu Maschine wechselt um dort die Auflagen einzurichten. Jede Maschine hat einen Vorbereiter, der dafür sorgt das die Platten, das Material und die Farbe an der Maschine bereit stehen. Das Einrichte Team wird dann abgelöst vom Produktionsteam, welches die Auflage druckt und überwacht (zumeist ungelernte Hilfsarbeiter). Es gibt dort mehrere Qualitätskontolleure die nach dem Einrichten die Qualität kontrollieren ,die Abnahme machen und den Druck freigeben. Schließlich gibt es noch ein Pflege- und Wartunsteam, welches de Maschinen wäscht und abrüstet.


    Die Drucker finden sich in diesem Modell im Einrichteteam und in der Qualitätssicherung. Alle anderen Teammitglieder sind Hilfskräfte.


    Man muß dazu erwähnen, das in diesem Betrieb mehrere Baugleiche Produktionsanlagen nebeneinander stehen und das es sich um einen wirklich recht großen Betrieb handelt (den Namen des Unternehmens werde ich in diesem Zusammenhang lieber nicht nennen). Ich habe selber für eine Zweigstelle dieses Unternehmens gearbeitet. Dort wurde so wie wir es kennen mit festen Maschinenbesatzungen gearbeitet. Im Hauptwerk dieses Unternehmens war das oben genannte Schema zu finden.


    Dieses Prinzip kann ich mir durchaus auch im Bogenoffset Bereich vorstellen, allerdings nur bei grossen Druckereien. In kleinen Läden mit bis zu 10 Produktionsanlagen sehe ich da nicht wirklich die rentabilität dieser Unternehmensstruktur.

    Optimismus ist nur ein Mangel an Information
    (Heiner Müller)

  • Hallo,


    ich denke mal, mittelfristig wird es eine zentral Steuerung und Qualitätskontrolle geben und die Arbeit an den Maschinen übernehmen Hilfskräfte. Die Maschinenhersteller zielen darauf hin. Auch in Zukunft werden Drucker benötigt, nur gaube ich, daß Drucker nicht mehr eine sondern mehrere Maschinen überwachen werden. Daß dies erst in Betrieben ab 10 Maschinen passiert, glaub ich nicht, ich denke mal ab 3-4 Maschinen wird dies passieren.
    In Buchbindereien wird dies schon praktiziert, 10 Falzmaschinen, 30 Hilfskräfte die 3 Schichten für 900 Euro im Monat arbeiten und 3 Buchbinder die die Maschinen einstellen. Sollte eine der Hilfskräfte mit etwas nicht einverstanden sein, wird er ausgetauscht. Dies ist leider keine Theorie und wird in Westeuropa praktiziert.
    Hätte mal eine Frage, wieviele Leute arbeiten bei euch auf einer 3B Maschine?


    grüsse
    andreas

  • Zitat von "andreas"

    Hallo,


    ich denke mal, mittelfristig wird es eine zentral Steuerung und Qualitätskontrolle geben und die Arbeit an den Maschinen übernehmen Hilfskräfte. Die Maschinenhersteller zielen darauf hin. Auch in Zukunft werden Drucker benötigt, nur gaube ich, daß Drucker nicht mehr eine sondern mehrere Maschinen überwachen werden. Daß dies erst in Betrieben ab 10 Maschinen passiert, glaub ich nicht, ich denke mal ab 3-4 Maschinen wird dies passieren.
    In Buchbindereien wird dies schon praktiziert, 10 Falzmaschinen, 30 Hilfskräfte die 3 Schichten für 900 Euro im Monat arbeiten und 3 Buchbinder die die Maschinen einstellen. Sollte eine der Hilfskräfte mit etwas nicht einverstanden sein, wird er ausgetauscht. Dies ist leider keine Theorie und wird in Westeuropa praktiziert.
    Hätte mal eine Frage, wieviele Leute arbeiten bei euch auf einer 3B Maschine?


    grüsse
    andreas


    Also das mit den "ab 10 Maschinen" bezog sich eigentlich nur auf das von mir geschilderte Modell und war nicht generell gemeint. Da hab ich mich vielleicht ein wenig misverstädlich ausgedrückt.
    Interessant an diesem Thema finde ich vor allem die Tatsache, das wir in der Berufsschule damals (1996) schon das selbe Thema hatten und alle damals der Meinung waren das es in 10 Jahren so weit ist. Wenn ich dann mal so überschlage, wie häufig in der Regel eine Druckmaschine gegen eine neue Ausgetauscht wird (ich denke mal in der Regel frühestens nach 8 - 10 Jahren), dann denke ich mal das wir alle noch ein wenig Zeit haben bis zum Tag X ;)


    In unserer Buchbinderei arbeiten auch inzwischen nur noch ungelernte und keine gelernten Buchbinder mehr. Allerdings sehe ich da zumindest im moment noch einen Himmelweiten unterschied, ob ich einen Bogen bedrucke oder einen Knick reinmache :D

    Optimismus ist nur ein Mangel an Information
    (Heiner Müller)

  • Ich glaube auch dass der Druckberuf sich in der Zukunft sehr verändern wird und dass die meisten Aufgaben von den Maschinen durchgeführt werden. Alles muss schneller gemacht werden denn die Zeit kostet Geld. Je schneller es geht, desto größer ist die Produktion.Liebe Grüße!

  • Die Entwicklung wird nur von einigen Firmen derart durchgezogen, dass einem Angst und Bange werden muss. Viele Druckereien (gerade die kleineren) werden auch in ein paar Dekaden noch genauso (oder zumindest ähnlich) arbeiten wie heute. Das sollte man vielleicht nicht vergessen.

  • servus,


    nun ich denke mal das der druckerberuf sich in der hinsicht ändert das man sich um maschinendatenverwaltung kümmern muss, dem auftrag die richtigen maschinendaten zufügt, zurückliest und ständig verbessert.
    so können bei überlegter aufstellung der maschinen jedemenge mitarbeiter eingespart werden.
    selbst ich habe die erfahrung gemacht das ich bei einer bestimmten produktion, die daten zur maschine schicke und optimiert zurück speicher, das isch nach ca 3 monaten ( einmal die woche wir er gedruckt ), ich einfach start drücke auf 50000zyl. fahre und gute bogen mache. das einzige was ich machen muss ich wasser stellen.
    ich gehe mal davon aus das ab 48 seiten zwei drucker arbeiten kleinere seitenzahlen nur noch ein druckern.
    eine druckerei die ich kenne druckt an einer 16S. plano mit einem drucker. gehen wir davon aus der der roleur jetzt schon bis zu 8 rollenträger bedient.
    ich muss selbst sagen das ich meine anlage auch alleine fahren kann, ohne probleme, sofern alles standadisert ist.
    die standarts sind der knackpunkt. wenn es sie nicht gibt denke ich ist auf ddem drucker nicht zu verzichten wenn er eine anlage fahren soll. bei kleinsten abweichungen stelle ich mir vor das hilfspersonal große probleme haben wird.


    na ja mal sehen was sich da so entwickelt




    grüße


    70000cph

  • Zitat von "RamonaW"

    Hi!
    ich bin mir sicher, dass im Bereich des Druckens noch mehrere Innovationen stattfindet werden. Gibt es Forschung- und Entwicklungsabteilungen in diesem Bereich??


    Lg


    Ja.


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