Feuchtwasser im Farbkasten

  • Hallo zusammen,
    ich habe das offsetdrucker.net Forum gerade erst entdeckt und muss gleich mal eine Frage stellen.Ich hatte gestern mal Skala in der Machine (Skala ist bei uns selten,sonst nur Patone) und nach 5-10min Fortdruck hatte ich im 2.Werk (Cyan) nur noch Feuchtwasser auf dem Duktor. Dann habe ich die Farbe raus gemacht,runter gewaschen und die Farbe neu rein gemacht. Das Feuchtwasser habe ich dann noch etwas runter gestellt (35%). Nach 5-10min hatte ich wieder nur Feuchtwasser auf dem Duktor :shock: . Ich Arbeite an einer Heidelberg SM102 4-P3+L. Die Zwischenwalze und das Gebläse oben im Farbwerk sind aus. Wenn ich das Gebläse anstelle merkt man keinen unterschied, und wenn ich die Zwischenwalze anstelle müsste ja noch mehr Feuchtwasser in den Farbkasten gelangen,oder verstehe ich da was Falsch?


    Vielen dank

    Ein Drucker der nichts Säuft, ist wie eine Maschine die nicht läuft!! :)

  • Hallo Ice-T,


    ich kann mich Thomas Meinung anschliessen. Irgendwie wird zu viel Feuchtmittel gefahren und die Farb-Wasser-Balance stimmt nicht mehr. Hast du mal die Walzeneinstellungen geprüft? Ich kenne leider Heidelberger Maschinen nicht so gut. Bei einer Roland würde ich vermuten, dass die Dosierwalze nicht richtig justiert ist...
    Halte uns mal auf dem Laufenden.


    Gruße Seb.

  • Hallo,
    danke für die Antworten. Also das Werk wurde von mir und meinem Kollegen vor ca. 2 Monaten justiert. Und wenn ich mit dem Feuchtwasser noch weiter runter gehe fängt es an der Seite an zu Schmieren. Ich habe aber selbst die Vermutung das sich Papierstaub und Kalk auf den Walzen abgelagert hat und dadurch Wasser in den Farbkasten gelangt. Wir werden demnächst mal die Walzen gründlich (mit Walzentop) reinigen und dann werden wir sehen ob es funktioniert. Ich gebe dann dazu meinen bericht ab :)

    Ein Drucker der nichts Säuft, ist wie eine Maschine die nicht läuft!! :)

  • Justier neu. Habe das an der SM52 auch ab und an mal. Wenn Farbe und Wasser emulgieren, dann ist einfach zuviel Wasser vorhanden. Einfach die Maschine schön ordentlich justieren und dann läuft das wieder wie geschmiert ;) Dann kannste sogar unter 30% Feuchtwasser fahren. :mrgreen:

  • Kann evtl. auch an der Farbe liegen wenn sie schon zu alt ist und ständig rein und raus gespachtelt wurde und sie dadurch mit der Zeit extrem zum Emulgieren neigt. Hatte ein ähnliches Problem das mit einer neuen Büchse Farbe verschwunden ist.


    PS: Mal ne dumme Frage. Bin quasi noch Azubi und hoffe das ich im Juli mein FA-Zeugniss in der Hand halte ;) (hoffe das zählt als Ausrede für meine Unwissenheit *husthust*) . Aber was ist mit dem "Gebläse oben im Farbwerk" gemeint ?

  • Hallo zidane,


    schön, dass Du den Weg in dieses Forum gefunden hast!
    Ich drücke Dir die Daumen, dass die Prüfung klappt. Unser Lehrling steckt auch gerade mittendrin.
    Also hier sind alle Fragen willkommen. Dumme Fragen gibt es auf gar keinen Fall. Niemand kann alles kennen und wissen. Aus dem Grund wurde dieses Forum gegründet...


    Zur Beantwortung deiner Frage:
    Manche Maschinen haben anlegerseitig ein Ventilationssystem im Schutzgitter integriert. Ob diese nun Luft auf die Walzen blasen oder eher Farbnebel absaugen sollen, weiß ich auch nicht, um ehrlich zu sein. Vielleicht kann Ice-T das mal genauer erklären.

  • Hallo alle miteinander,
    zu der Frage mit dem Gebläse. Ich denke das das eine zusätzliche Hilfe ist um zu verhindern das die Farbe Emulgiert bzw. überhaupt Feuchtwasser in den Farbkasten gelangt. Genaueres weiß ich auch nicht, aber ich werde mich nochmal schlau machen.

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  • Also dann wollen wir mal Licht ins Dunkle bringen. Bei diesem Gebläse handelt es sich eigentlich um einen einfachen Radialventilator, der mit Schiebern versehen ist. Genau soviel und an den Stellen wo sich die Farbzonen befinden.


    Je enger man den Luftspalt stellt desto mehr Luft wird aufs Farbwerk geblasen. Praktisch gesehen, wenn man z.B. an einer 102er ein 63er oder kleineres Format bedruckt dann kennt man ja vielleicht wie der Duktor an den Rändern blank läuft, weil zuviel Wasser an den Rändern ist und keine Abnahme über den Bogen erfolgt.
    In diesem Fall die aüsseren Schieber öffnen und das Wasser leicht ablasen lassen.
    Funktioniert prima in den meisten Fällen man darf dann nur nicht vergessen beim Formatwechsel wieder zurückzustellen ;)


    Und noch ein Beispiel das bestimmt jeder schon hatte. Eine Hälfte des Bogens Vollfläche mit feiner negativer Schrift, die andere Hälfte fast nichts ausser ein paar kleinen Bildern oder einfach nur Schrift. Die Vollfläche braucht im Verhältnis viel Wasser, damit die Schrift offen bleibt. Die andere Seite hat dann schon zuviel. Und hier hilft es die Schieberegel auf der Seite mit der geringen Farbbelegung abwechselnd leicht zu öffnen.


    Und zum Schluss. Ich dachte, dass das so langsam Standard an Heidelbergern ist aber dem ist wohl nicht so.
    Jedenfalls sitzt dieses Gebläse direkt am Farbwerk auf der Feuchtwerkseite und bläst auf eine Rilsanwalze. Ist während des Fortdrucks bedingt bedienbar (Inbusschlüssel durchs Gitter :mrgreen: ) Und über das CPC komplett anwählbar.


    So ich hoff ich hab nix vergessen. Ist ja jetzt auch genug geschrieben. Falls noch Fragen, dann einfach fragen ;)

  • Ich kann es zwar nicht richtig nachvollziehen, aber ein Kollege stellte mal die Farbwerktemperierung an einem sehr heissen Sommertag von 29 auf unter 25 Grad. Wenig später hatte er auch Probleme mit Wasser im Kasten. Als er die Temperatur wieder erhöhte verschwand das Phänomen. Vielleicht versuchst du das mal. ;)

  • Hallo, also das steht bei uns in der Heidelberg Bedienungsanleitung:
    Anwendung
    In bestimmten Situationen (z.B. geringe Farbabnahme des Druckobjekts) kann im Farbwerk ein Feuchtmittelüberschuss entstehen. In der Blasleiste befindet sich ein Radialgebläse, das auf eine Farbwalze bläst und so einen Teil des überschüssigen Feuchtmittels verdunstet.
    Feuchtmittelüberschuss beseitigen
    Die Blasleiste insgesamt kann über die Maschinensteuerung an- und abgeschaltet werden. Bei Angeschalteter Blasleiste kann die Blasluft zonal gesteuert werden.


    Ich wollte es nur nochmal gesagt haben :D

    Ein Drucker der nichts Säuft, ist wie eine Maschine die nicht läuft!! :)

  • Zitat von "IceT"

    Hallo, also das steht bei uns in der Heidelberg Bedienungsanleitung:
    Anwendung
    In bestimmten Situationen (z.B. geringe Farbabnahme des Druckobjekts) kann im Farbwerk ein Feuchtmittelüberschuss entstehen. In der Blasleiste befindet sich ein Radialgebläse, das auf eine Farbwalze bläst und so einen Teil des überschüssigen Feuchtmittels verdunstet.
    Feuchtmittelüberschuss beseitigen
    Die Blasleiste insgesamt kann über die Maschinensteuerung an- und abgeschaltet werden. Bei Angeschalteter Blasleiste kann die Blasluft zonal gesteuert werden.


    Ich wollte es nur nochmal gesagt haben :D


    Was vermiss ich doch meine Heidelberger Schätzchen!!! Hatte vor meinem Urlaub auch so ein Problem: Zusatzfarbe GOLD, ein Bogenhälfte Vollfläche mit feiner Negativschrift, andere Hälfte nur wenig Positivschrift. Entweder war die Negativschrift zugeschmiert oder hat auf der anderen Seite das Wasser auf den Bogen gespritz, die dann natürlich ordentlich zusammengeklebt waren. Wieder ein paar graue Haare mehr.


    Andreas

  • bist du dir %100 sicher, das das wirklich Feuchtmittel ist? ich hatte das mal bei ner Alten Hartmanfrbe (glaube pantone 230c) da hatte sich irgendwie die Farbe zersetzt (hat man der Büchse aber nicht angesehen) da konnte man auch so ca. 3-5 minuten drucken und dann wurde es unheimlich^^... hat uns viel zum nachdenken gebracht, haben da an dem Auftrag (6000 A5 karten bei 4ntz auf dem Bogen) einen ganzen tag gebastelt und es wurde nichts... hatten dann von igepa ne neue Büchse bestellt und sihe da.... es ging

  • seid gegrüsst edele leutz,


    das problem mit der farbe im farbkasten... ist auf jedenfal zu viel wasser. das ist schon mal klar.
    wenn das wasser soweit aufsteigt kann die farbe die menge an wasser nicht mehr aufnehmen und verarbeiten.


    so musst du schauen das du weniger wasser fährst...... bei dem ausmaß muss es schon sehr sehr viel weniger werden.


    du könntest auch damit du nicht sofort ins farbwerk wasser transportierst die verbindung zwischen dem farb und feuchtwerk unterbrechen und die platte direckt befeuchten ohne die gewollte emulsion.


    stellt sich die frage wie alt deine maschine ist.
    falls sie älteren bj. ist könnte es auch ein walzen problem sein. aber auch nur wenn sie kupferreiber hat, die wurden früher mal verbaut..... der könnte dann auch abgelaufen sein.


    grüße


    70000cph

  • Hi, eine Möglichkeit könnte auch das Wischwasser selbst sein. Kontrolliere mal wie Dein Wischwasser zusammengesetzt ist. Wir hatten früher an der HD SR öffter Probleme mit Hartmann Farben die gegenüber K+E etwas basischer waren und dadurch den PH-Wert des Wischwassers veränderte, was zum emulgieren der Druckfarbe führte.


    Weitere mögliche Einflüsse: Wasserhärte, PH-Wert des Papiers, alter der Walzen und/oder Lager im Farbwerk, alter der Walzen und/oder Lager im Feuchtwerk, alter des Gummituchs, alter der Druckfarbe, Druckfarbzusätze usw. usw.
    Um alle Problemherde auszugrenzen muss man, wenn die Ursache nicht auf Anhieb erkannbar ist, halt experimentieren und nach der "try and error" Methode vorgehen.
    Weiterhin GUT DRUCK!


    Servus!

  • Prüfe zuerst einmal, ob es sich tatsächlich um Feuchtwasser im Farbkasten handelt und nicht um Schwitzwasser. Wenn es tatsächlich Feutwasser ist, mußt Du Dein Feuchtwerk sauber einstellen. Vielleicht hat ja der Kollege dran rumgefummelt und es dabei Verstellt. Wenn die Feuchtauftragswalze zum Verreiber und die Dosierwalze sauber eingestellt sind, dürfte kein Wasser in den Walzenstuhl reinkommen. Achte bei der Dosierwalze (Chromwalze) auf eine absolute Parallelität. (Diagonalverstellung auf Null beim Justieren).


    Hat die Druckform eine sehr geringe Farbabnahme oder tritt das Problem immer bei verschiedenen Aufträgen im gleichen Druckwerk auf?