Dies ist nicht mal ein Thema fuer Volkswirtschafter oder Marktanalytiker...sondern fuer Philosophen.
Ungefährer Preis für einfache Offset-Drucksachen?
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Und dann werden eben nicht mehr 30 kopierte Aushänge für's Schützenfest gemacht, sondern 10.000 bunte Handzettel - kost' ja nix. 100 pro Besucher. Die liegen dann pflasterbedeckend in der Innenstadt. Aus der Presse in die Tonne. Kein Problem, ist ja marktwirtschaftlich einwandfrei, und das schöne Ökosiegel haben wir auch noch draufgedruckt, gelle. Da wird mir immer etwas taub im Hirn, falls das jemand versteht. Nicht alles was geht ist richtig.
achso, dann sind qualitativ hochwertige Produkte mit UV-Lack oder Dispresionslack, Sonderfarben und Dripoff für BMW oder Prospekte von Aldi zb. ökologischer oder wie?
Der Onliner ist da, und weder gut noch böse. Seine Auswirkungen können aber teilweise schlecht sein und nicht „gutgefaselt“ werden. Ein Mensch, der seinen erlernten und vielleicht gut ausgeübten Beruf verliert kann eben nicht beliebig oft seine Profession wechseln und dann auch noch gut im Neuen sein - aber das hatten wir alles schon mal.
Professionen wechseln? Die Onliner arbeiten auch mit Druckmaschinen
ZitatUnd natürlich können nicht alle Brotlosen beim Onliner arbeiten - hier gab es doch mal einen Einwurf mit „Schaffung von Arbeitsplätzen durch den Onliner“.
alle nicht, aber sehr viel.
Naja früher war es die Druckerei von nebenan, die Billiger gedruckt hat und heute sind es eben die Onliner! Bei allen wird gejammert. :wacko:
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Für uns Tätige in diesem Gewerbe kann eben die Entwicklung mal zu schnell sein, uns zurücklassen oder gar ausspucken. Marktwirtschaft hin oder her, als Betroffener muss man das nicht hinnehmen oder auch noch gut finden!Soll ja auch niemand. Man muss sich halt mehr anstrengen und Wege finden, wie man bestehen kann. (Da bietet die freie Marktwirtschaft die besten Chancen - entschukdige, aber das konnte ich mir nicht verkneifen)
ZitatDer Onliner ist da, und weder gut noch böse.
Das ist der Punkt.
ZitatSeine Auswirkungen können aber teilweise schlecht sein und nicht „gutgefaselt“ werden.
Durchaus. Aber wie will man das verhindern? Das geht nur über Macht und Zwang. Und das ist ja kein Weg. Also muss man den anderen nicht schlechter stellen, sondern sich selbst besser. Dass da welche auf der Strecke bleiben ist klar. Aber das sind Einzelschicksale. Natürlich ist das scheiße, und natürlich kann man dann fluchen und verdammen, aber es bringt nichts.
ZitatAm Ende lassen sich in diesem schrumpfenden, in Auflösung befindlichen Gewerbe keine Aussagen mehr machen, was denn welchen Wert habe. Es gibt keinen ungefähren Preis für Drucksachen mehr, es gibt nur noch aufgerufene.
Das geht aber nie lange gut. Und wenn die spitze Feder dann verrostet in der Ecke liegt, gibt es immer noch die gute alte Druckerei um die Ecke.
Zitat
Und dann werden eben nicht mehr 30 kopierte Aushänge für's Schützenfest gemacht, sondern 10.000 bunte Handzettel - kost' ja nix. 100 pro Besucher. Die liegen dann pflasterbedeckend in der Innenstadt. Aus der Presse in die Tonne. Kein Problem, ist ja marktwirtschaftlich einwandfrei, und das schöne Ökosiegel haben wir auch noch draufgedruckt, gelle. Da wird mir immer etwas taub im Hirn, falls das jemand versteht. Nicht alles was geht ist richtig.Ob es richtig oder falsch ist, sollte man nicht bewerten. Gut oder böse auch nicht. Persönlich kann man dies tun, allgemein nicht. Denn das endet nie gut.
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Nur mal zum Schluss, EHST, das Thema ist erschöpft. Sonst wird wieder eine Spielwiese für Wenige draus.
Wir haben ja keinen Widerspruch in der Analyse. Die Bewertung ist different. Mir war nur unklar, warum so grundsätzlich über Vorhandenes gestritten wird. „Die Welt ist wie sie ist. Du kannst keine Forderungen an sie stellen.“ J. Leibowitz
Der ungefähre Preis für Drucksachen ist weg, das ist eine Wahrheit. Die etwas ausweichende Antwort auf die Frage ist meiner Meinung nach: Frage den Drucker deines Vertrauens. Wenn Du noch keinen hast, suche einen vor Ort.
Diese Herangehensweise ist sicher teilweise dem Umstand geschuldet, dass ich ein „Drucker vor Ort“ bin. Aber ich kann eben nur aus meiner Erfahrung Antworten schöpfen.Deine Schlussfolgerungen (man muss sich halt mehr anstrengen etc.) sind der Standpunkt eines Kämpfers, der ohne große familiäre und institutionelle Verpflichtungen manövrieren und reagieren kann - interpretiere ich mal. Du bis ein Ruderboot.
Wenn Du aber selbst Leute beschäftigst, ein Gebäude unterhalten musst, Frau, Kind und viele andere „Verbindlichkeiten“ hast, dann wirst Du zum Dampfer. Ein kleiner Dampfer, aber immerhin. Und das verlängert Wendekreis und Anhaltewege ungemein. Je schneller sich jetzt die Bedingungen ändern, desto unabsehbarer werden „richtige“ Entscheidungen. Denn immer noch machen Andere das Wetter, nicht wir.Dein Rat wäre: Wenn Du scheiterst, dann warst Du nicht clever genug, schnell genug, klein genug, klug genug.
Sehr schön. Ruderbootperspektive - literaturgestützt. Dein Ruderboot kommt von mir, irgend jemand muss Leute beschäftigen, dazu braucht man eine gewisse Größe, um es verantwortlich zu tun muss man es langfristig anlegen. Das braucht noch etwas mehr Volumen. Ich scheitere aber nicht an mir, sondern daran, dass beispielsweise andere Kollegen ungestraft einem Vollzeitdrucker 1.250,- Euro brutto zahlen und ich das keinem Mitstreiter auch nur ohne Ekel anbieten könnte. Von der Arbeit leben können ist der Grund, warum ich morgens aufstehe. Das muss dann auch für Andere gelten, die mit mir arbeiten. Reich wird ohnehin niemand von uns Kleinen. Also bin ich nach deiner Interpretation vielleicht dumm. Wenn Du es so siehst, dann scheitere ich an mir.Das Ausbeuterische wiederlegt sich aber selbst - mit der Zeit, sagst Du? Irrtum. Wir werden ein Volk von sehr wenigen Hochqualifizierten und vielen Handlangern. Und ich möchte das „Handlangertum“ noch so weit wie möglich aufschieben, für mich und meine Mitarbeiter.
Ein Benennen der Fehlentwicklungen ist eine Art, sich dagegen zu wehren. Das musst Du mir schon lassen.Grüße
Spinetti :opa:
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Da ich selbst auch schon selbstständig war, spricht Spinetti mit einfach aus der Seele.
Uns ist klar, daß die Richtung sich schneller ändert, als wir reagieren können und es tut im Herzen weh.
Aber was will man tun, wenn man Frau, Kinder, Haus, zig Angestellte an der Backe hat?Sagst du dann (aufgrund Marktwirschaft is nunmal so) : "Ok, wir verkaufen unser Haus, meine Frau muß Arbeiten,
Kinder geben wir zu Pflegeeltern und die teuren Drucker ersetzen wir duch billige Zeitarbeitskräfte!" ?Für nen AG wie Spinetti und Co würd ich als AN so einiges an Überstunden für Lau machen. Als ZA-Mitarbeiter
in nem großen Unternehmen würd ich -50% Engangement mitbringen und Krank feiern, wo's nur geht.Fakt is doch: Was will ich im Leben? Ne Zukunftsperspektive, wo Frau, Haus und Kinder planbar sind, oder
n Hooboo-Leben als Drucker (heut hier - morgen da) und ne ungewisse Zukunft? Die freie Marktwirschaft will mich zu
letzterem zwingen ich jedoch verfolge ersteres Ziel und von daher is der Konflikt vorprogrammiert -.- -
Sagst du dann (aufgrund Marktwirschaft is nunmal so) : "Ok, wir verkaufen unser Haus, meine Frau muß Arbeiten,
Kinder geben wir zu Pflegeeltern und die teuren Drucker ersetzen wir duch billige Zeitarbeitskräfte!" ?Zitat
Fakt is doch: Was will ich im Leben? Ne Zukunftsperspektive, wo Frau, Haus und Kinder planbar sind, oder
n Hooboo-Leben als Drucker (heut hier - morgen da) und ne ungewisse Zukunft? Die freie Marktwirschaft will mich zu
letzterem zwingen ich jedoch verfolge ersteres Ziel und von daher is der Konflikt vorprogrammiert -.-Beides absoluter Schwachsinn. Die Konditionierung der Bevölkerung durch Sozialisten hat ganze Arbeit geleistet. Mehr schreibe ich diesbezüglich nicht mehr. Spinetti hat nämlich recht, das Thema ist durch.
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@Ehst
Die freie Marktwirtschaft frißt grad ihre Kinder.
Demokratie und freie Marktwirtschaft sind im Moment die besten Systeme die wir kennen, doch sicher nicht die optimalen Lösungen.
Es werde neue Systeme kommen, doch sicher nicht von eingefleischten Verfechtern der z.B. freien Marktwirtschaft wie du es bist.
So wie ich es bei dir rauslese sind Menschen ein Kostenfaktor, nicht Menschen.
Es läuft grad etwas gewaltig schief in unserer Gesellschaft und eine große Schuld daran hat deine heißgeliebte freie Marktwirtschaft, welche wir offensichtlich nicht imstande sind umzusetzen. -
Ich mache das Thema an dieser Stelle mal dicht.
Die Argumente wurden ja in einem früheren Thread schon ausführlich diskutiert.
Falls noch dringender Bedarf auf einen weiteren Beitrag besteht, bitte eine PN an mich.
***CLOSED***