Beiträge von ADP

    Wie sieht denn dein Rechenweg aus um auf 254.000 Bogen zu kommen?

    a) Halbformatmaschine = 4 Seiten DIN A4 je Bogenseite = 8 Seiten je Druckbogen

    b) eine 8-seitige Broschur passt auf einen Druckbogen, also 60.000 Bogen netto für die Auflage

    60.000 + 6% Zuschuss = 63.600 Bogen brutto für Auflage incl. Zuschuss

    Schon die Fotozellen geprüft, die den Bogenlauf überwachen? Vielleicht ist eine Fotozelle verschmutzt oder so verdreht, dass sie beispielsweise ein Auslageband sieht. Dann wird der Bogenlauf nicht freigegeben, da die Maschine noch Papierreste interpretiert.

    Glasoberflächen sind sehr glatt. Legt man zwei Platten aufeinander "kleben" diese Platten durch Adhäsion zusammen, auch ohne zusätzlich aufgetragenen Klebstoff. Die Platten bekommt man nur wieder durch erhöhten Kraftaufwand oder Änderung der Belastungsrichtung (seitliches verschieben der Platten) getrennt.

    Ähnlich verhalten sich glänzende Papiere, die ebenfalls relativ glatt sind, auch hier haften die Bogen stark zusammen. Ungepuderte Papiere brauchen viel Blas- und Saugluft für die Bogentrennung. Die Rauigkeit der Farbe, aber insbesondere Bestäubungspuder, sorgen für genügend Abstand und verringern die Adhäsionskräfte schlagartig.

    Daher bauen einige Maschinenhersteller auch bei UV-Maschinen Puderapparate ein.

    OT: Vielleicht sollte die Sprachwahl wieder eine Stufe runter geregelt werden. Lächerlich ist doch gar nichts. Ich dachte ein Forum ist dazu da um solche durchaus anspruchsvolle Fragen aus der Praxis zu diskutieren. Und das mehrere Fachleute unterschiedliche Erfahrungen haben ist doch in jedem Beruf zu finden (2 Juristen = 3 Meinungen).

    Zum Thema mal meine Einschätzung: beim falzen kommt wahrscheinlich der klassische 3-Bruch Signaturfalz zum Einsatz. Der erste Bruch ist quer zur Laufrichtung und somit der Einlauf bei einer nachgelagerten Messerwelle u.U. nicht 100% gerade. Außerdem ist die Bundperforation im letzten Bruch auch quer zur Laufrichtung und damit steigt die Gefahr, das Ecken einknicken. Gerade bei schnelllaufenden Taschenfalzmaschinen hat der Falzer diese Kombi nicht gern, aber das sollte beherrschbar sein. Leider wurde nichts zur Bindung gesagt, aber bei der genannten Auflage gehe ich von PUR aus. Bei PUR ist der Trocknungsprozess langsamer als bei billiger Hotmelt, es wird mehr Feuchtigkeit in die Papierfaser gebracht. Wellenbildung wird demnach stärker sein als bei LR parallel zum Bund. Es werden Qualitätsunterschiede sichtbar sein. Aber das alles wird bei der Kombination mit 115g Inhalt und 250/300g Umschlag m.E. nur zu wenig sichtbaren Mängeln führen. Und bei einer Hauswurfsendung sollte dann auch mal gelten "good enough quality". Aber wenn Brandeilig befürchtet, der Auftraggeber sucht Reklamationsgründe zur eigenen Gewinnoptimierung, dann sollte man im Vorfeld solche Dinge absprechen/bemustern.

    Bin gespannt, was Brandeilig demnächst erzählen wird wenn die Vergleichsmuster produziert worden sind. Vielleicht reden wir ja wirklich von akademischen Unterschieden. Unsere Produkte aus Naturmaterialien sind da schon sehr speziell.

    PS: Wie macht der Buchbinder eigentlich die Muster? Ich habe doch richtig verstanden, dass aus einer normal in Schmalband produzierten Auflage die Muster gemacht werden. Dann müssten ja ohne auf das Druckbild zu achten einige Bögen einfach zerschnitten werden. Aber dann würde ja das Sujet komplett falsch im Bund liegen. Bin mir nicht sicher, ob so ein realistischer Test gemacht werden kann.

    Der Motor läuft beim Tiegel nur mit einer Geschwindigkeit. Das Tempo wird über ein Reibradgetriebe mit Kegelscheiben eingestellt. Mit der Kurbel wird der Abstand der Kegelräder und damit das Übersetzungsverhältnis verändert. Für eine andere Grundgeschwindigkeit müsste also die Geometrie der Kegelscheiben geändert werden. Also ein massiver Eingriff in die Mechanik der Maschine. Ob das sinnvoll ist?:/