Guten Morgen Karsten1077, guten Morgen Dexter,
die Lebensdauer eines elastomeren Walzenbezuges (im Gegensatz zu der o.g. Chromwalze) hängt von vielen chemischen Faktoren ab.
Sicherlich kommt bei der Feuchtauftragswalzen (FAW) auch der mechanische hinzu, wenn mit "Vario" / "Delta" / "Differenzantrieb" gearbeitet wird, indem die FAW als Butzenfänger dient.
Bei "normalen" Gummiwalzen- oder auch DURAPRINT spielt natürlich auch die Justage eine Rolle. Hier kommen auch thermische Effekte, die dann zu mechanischen Auswirkungen führen, hinzu.
Eine zu stramm justierte Farbwalze wird durch "Wärmeeintrag" einer Dimensionsveränderung unterzogen (sie dehnt sich aus), was zu einer verstärkten mechanischen Beanspruchung durch "walken" führt.
Kommen hierzu noch häufige Belastungen durch "Walzenwaschen" (mit einem Reiniger, der ggf. leicht zum Quellen des Gummi führt), dann kann die "normale" Lebensdauer verkürzt werden.
Eine 4 über 4 Drucker an seiner Achtfarben-Maschine mit Wendung hat hier ganz andere Situationen im Alltag, als ein Hybrid-Drucker (der mal konventionelle-, mal UV Farben verdruckt, zzgl. der entsprechenden Waschmittel).
Hinzu kommt auch bei "normalen" Gummiwalzen die Pflege, die den selbigen mal mehr oder weniger zugedacht wird.
Natürlich spielt auch die Farbserie bei herkömmlichen Gummiwalzen eine Rolle... konventionelle Farben (Bio) können zu leichter Extraktion des Weichmachers führen, dies wiederum zu einer Zunahme der Shorehärte und Schrumpf.
Bei UV-Farben kann kann dies anders herum sein (Quellung und Shorehärte-Abnahme) wenn man mit sogenannten Mixwalzenwerkstoffen (modifizierter NBR) arbeitet.
Bei DURAPRINT gibt es die vorgenannte Phänomene größtenteils nicht. Lediglich die Wärmeeinwirkung führt auch hier zu Dimensionsveränderungen, daher ist eine exakte Justage auch wichtig.
Das "Problem", welches eher ein Luxusproblem ist, hat Karsten1077 im vorigen Post geschildert.
Da die DURAPRINT nicht härter und dünner werden, ist auch nach über 5 Jahren Einsatzdauer erstmal kein Grund erkennbar, warum diese getauscht werden müssten.
Neue Walzen sind vor Ort, der finanzielle Aufwand war also nicht der Grund, diese nicht zu nutzen.
Wenn "drucken noch geht", ist es also so, dass noch keine allzu große Not besteht, die Walzen zu erneuern.
Allerdings- und das ist auch mein Ansatz bei Karsten1077, liegt der Sinn ja auch nicht unbedingt darin, nunmehr häufiger nachwaschen zu müssen, oder nachzujustieren (daher rührt meine Meinung, dass die "schon lange mal getauscht gehören").
das Thema "Chromwalzen" kann man hier differenziert betrachten.
Zum einen ist es so, dass eine eingelaufene Chromwalze (Riefen im Chrom) auch die Tauchwalze schädigen kann und oftmals radial zu Farbaufbau führt, zum anderen führen vermehrt durchgeführte manuelle Reinigungsintervalle mit "schärferen Mitteln" nicht zu einer verlängerten Lebensdauer der Tauchwalzen.
Zudem muss man ja auch ehrlich sagen, nervt es schon gewaltig, wenn andauernd radiale Streifen auf der Chromwalze und Tauchwalze weggewischt werden müssen.
Die matte Chromwalze (Reiberwalze) in manchen Feuchtwerken muss auch irgendwann mal erneuert werden, hierzu haben wir allerdings bislang noch nie irgendwelche Anfragen von Kunden erhalten (mir jedenfalls nicht bekannt).
Fakt ist beim Thema Chromwalze, dass hier der sehr hohe Anschaffungspreis oftmals vor einem Austausch abschreckt, da solch eine Walze schon so viel kostet, wie das gesamte Farbwerk an Gummiwalzen (oder mehr).
Aber es wird sich irgendwann nicth mehr vermeiden lassen - so, wie bei Gummi- und Rilsanwalzen auch.
Thema Rilsanwalzen: ich habe schon Rilsanwalzen sehen "müssen", auf denen partiell gar kein Rilsan mehr drauf war- da konnte man schon das Metall des Kerns sehen... hier hört der Sinn zur Sparsamkeit dann aber echt auf
Soweit meine Montag-Morgen Ausführungen... ich wünsche Euch eine erfolgreiche und angenehme Woche und verbleibe
mit besten Grüßen,
DURAPRINZ