Beiträge von Boston Presse

    Hallo kartendruck,
    Lenticular ist schon ein Grenzbereich, den nur mit drucken alleine ist der Effekt nicht zu erzielen.
    Der Offsetdruck, ein indirekter Flachdruck, wurde erst um 1904 erfunden. Davor war der Steindruck (Lithographie) der sich aber bis heute in den
    künstlerischen Verfahren behaupten konnte.

    Hallo mac-steve,
    und dann gibt es noch den Druck mit beliebig vielen Schmuck-(oder Spot) Farben. Da dieses eben auch 4 seien können,
    ergibt sich diese sprachliche Differenz.
    Die Simulation nach 4-C wurde erst durch die Digitaltechnik massiv vorangetrieben.

    MfG. Boston Presse

    Hallo Norbert,
    genau da liegt das das Problem: 4-C steht heute für den Druck mit 3-Prozessfarben und Schwarz aus denen ein vielfarbiges Bild entsteht.
    Bei 4-farbigem Druck wird nicht durchgängig mit Prozessfarben gearbeitet. Durch übereinanderlegen von Farben können jedoch auch
    zusätzliche Farben gebildet werden.
    Bei 2-farbigem Druck weiß auch jeder was gemeint ist, dennoch habe ich schon Drucke gesehen wo dieses in 4-C realisiert wurde.

    Daher halte ich eine Unterscheidung durch eine gemeinsame Fachsprache für sehr wichtig. Dem Kunden ist es in den meisten Fällen
    egal wie seine Auflage produziert wurde - der Preis muß stimmen.

    Gruß Boston Presse

    Hallo kartendruck,

    solche Abkürzungen finde ich unmöglich. Um in die Materie Erkennung von Druckverfahren einzusteigen, empfehle ich, sich zunächst mit
    nur mit ein oder zwei Techniken zu befassen. Wenn historische Drucke bestimmt werden sollen, können die digitalen Techniken
    vernachlässigt werden. Tiefdruck ist gerade mit den vielen künstlerischen Verfahren das umfangreichste Gebiet. Auch die dazugehörenden
    Fachsprachen sind unterschiedlich. Der neu dazugekommene Digitaldruck hat seinen Ursprung in der Büro-Kopierer-Umgebung und kommt mit völlig neuen Begriffen für bestehende Ausdrücke. Z.B. randabfallend für angeschnitten, Übersetzungsfehler aus dem englischen oder auch die
    modernen, englischen Begriffe verwirren da zusätzlich.
    Seit über Fünfzig Jahren bin ich im Beruf, mein Schwerpunkt liegt im Hochdruckbereich und historischen Techniken. Selbst heute bin ich noch
    nicht in der Lage alle Druck-Erzeugnisse sofort zweifelsfrei zu bestimmen. Also nicht aufgeben.

    MfG. Boston Presse

    Hallo Inkmann,

    da ist mal wieder die Fachsprache die Wurzel des Übels. Den Ausdruck 4-C benutze ich erst seit ca. 25 Jahren, ich habe mich der Allgemeinheit angepaßt. Es ist ein kurzer Begriff für den 4-Farben Druck mit Prozessfarben und wird Bundesweit verstanden.
    Als ich vor sehr vielen Jahren als Buchdrucker meine Lehre absolviert habe, wurde von Skalen-Druck gesprochen, der bekanntlich
    durch 3-Skalenfarben(der Ausdruck Prozessfarben kam wesentlich später) plus Schwarz erzeugt wird. Außerdem lieferte die Klischeeanstalt eine Skala bzw. Andruck bestehend aus einzelnen Farbandrucken sowie einigen Zusammendrucken. Daher Skalenfarbe,Skalendruck? Alles echte Drucke, keine Simulationen von Laser-oder Tintendruckern, die heute Proof genannt werden. Auch über dieses Wort ließe sich streiten.
    Fachspache-Fachjargon die Grenze ist fließend.
    Übrigens: Der 4-Farbige Druck mit Prozessfarben wurde damals erst bei der Meisterprüfung verlangt.
    Ende der 1970er Jahre habe ich Flächennutzungspläne produziert, für die bis zu 14 Schmuckfarbnen gemischt und gedruckt wurden.Diese
    Pläne hätten auch im 4-Farbmodell gedruckt weden können aber die Behörde bestand auf "glatten" Flächen. Einige Pläne hatten auch
    nur 4 Farben (Schmuckfarben),also ein 4-Farb Druck oder 4-farbiger Druck - wie soll ich ( und die branchenfremden Kunden) das unterscheiden?

    Am Rande bemerkt: Wo in der heutigen Zeit im Offset überwiegend auf 4-Farbmaschinen 4-C produziert wird, ist es schon ein erheblicher Kostenfaktor wenn ein Kunde 4-farbigen Druck mit Schmuckfarben haben möchte.

    Inkmann,so sehe ich das auch. Einfach ausgedrückt unterliegt Farben drucken (nur das ist das Thema) der subtraktiven Farbmischung
    und Farbe durch Licht erzeugen, z.B. am Momitor, additive Farbmischung. Kennen wir alle aus dem Physikunterricht.
    Um die anfangs gestellte Frage zu beantworten, sollten auch die verschiedenen Rasterarten keine Berücksichtigung finden.

    Ein 4-Farbiger Druck besteht erst einmal aus 4-Farben. Werden dazu die 3 Prozessfarben C M Y und Schwarz verwendet ist, spricht mann von 4-C.
    Ziel ist es mit nur 4 Farben eine vielzahl von Farbönen zu erzeugen. Dazu kann selbstverständlich eine oder mehrere Schmuckfarben kommen,Gold, Silber oder auch ein leuchtendes Rot oder Orange, denn spezielle Farbtöne lassen sich durch die Farbmischung nicht bilden. Entstanden ist dann ein 4-C oder Skalendruck mit zusätzlichen Schmuckfarben.
    Zu einem Druck mit Schmuckfarben werden in der Regel eigens angemischte Farben benutzt. Wenn in diesem Fall der Druck zufällig aus 4-Farben besteht, ist es ein farbiger Druck mit 4-Farben aber noch lange kein 4-C .

    Soweit meine Meinung dazu, oder lassen sich diese verschiedenen Techniken anders besser unterscheiden?

    Hallo thomas.drucker,
    die ausführliche Erklärung ist vollkommen richtig, aber soweit wollte ich nicht in diese spezielle Materie eintauchen.
    Selbstverständlich stehen die Näpfchen immer im gleichen Abstand, habe mich da etwas falsch ausgedrückt.
    Meine Ausführungen habe ich bewußt allgemein gehalten, mein Ziel war den Unterschied zwischen 4-C und
    4-farbigen Druck mit Spotfarben bzw. daraus resultierenden Halbtönen zu erklären.

    Ich will versuchen etwas Licht ins Dunkle zu bringen. Grundsätzlich ist es in allen gängigen Druckverfahren möglich, farbige
    Abbildungen in 4-C zu drucken. Dazu muß jedoch das farbige Bild durch Filter und Raster in die Grundfarben ( Skalenfarben)
    zerlegt werden. Die Rasterwinkelung sorgt dann für einen Moire-freien Zusammendruck und Erzeugung der Farbenvielfalt.
    Das Beispiel Briefmarke zeigt einen Druck aus Spotfarben, hier wurden die Farben als "echte" Farben gedruckt und nicht in
    4-C simuliert. Das dieser Druck auch aus 4-Farben besteht oder im Tiefdruck erzeugt wurde, ist unerheblich. Also kein 4-C.
    Die Farbabstufungen innerhalb einer Farbe werden im Tiefdruck nur durch die Näpfchentiefe (ist auch ein Raster), also durch die
    Farbmenge erzeugt, bei den anderen Verfahren durch die unterschiedliche Größe der gedruckten Rasterpunkte.
    Es gibt Spot-Farben- (auch Schmuckfarbe genannt) Drucke die aus weniger aber auch aus weit mehr Farben bestehen können.

    Hallo Inkmann,
    gut erklährt. Für meine Vorstellung jedoch nur aus der Sicht der digitalen bzw. Massenproduktion. Besonders im künstlerischen Tiefdruck
    oder im immer selter werdenden Lichtdruck werden museumsreife,farbige Reproduktionen hergestellt. Natürlich handelt es sich um historische
    Techniken die einen enormen Aufwand erfordern- aber sie weden noch eingesetzt. Der digitale Prozess versucht schon lange( Velvet-Raster)
    hier anzusetzen. Mit LASER belichteten Filmen oder Platten wird versucht die unregelmäßige Kornstruktur einer gegerbten Chromgelantine zu simulieren. Tintenspritzer können FM-Raster auf Papier bringen, jedoch nur mit mäßigem Erfolg. Der liegt jedoch im Auge des Betrachters.

    Hallo Inkman,
    leider geht "unsere alte Fachsprache" zunehmends den Bach runter. Wie du es auch richtig bemerkt hast, macht die Sprachwandlung
    in den Medien auch auf mich keinen guten Eindruck. Ich nenne das "Kreative Fehlleistung" oder Misbrauch der Pressefreiheit.
    Es freut mich, daß wir einmal gleicher Meinung sind.

    Viele Grüße
    Boston Presse

    Dies ist wieder ein Fall von schlampiger Wortwahl im Fachjargon.
    Dazu möchte ich noch etwas anmerken:
    Jetzt ist spezielles Wissen aus der Repro-Technik gefordert. Als G. Meisenbach 1881 die Rastertechnik erfunden hat, dachte noch keiner an die Nachrichtentechnik. Schließlich war erst nach1913 möglich eine Funkwelle zu modulieren und die entsprechende Begriffe wurden bestimmt nicht bei den Druckern benutzt. Es ist schon vermessen, hier von "schlampiger Wortwahl" zu sprechen! Bis spät in die 1980er Jahre war unsere Fachsprache auch noch völlig in Ordnung. Jeder aus dem Graphischen Gewerbe wußte, daß eine Autotypie ein gerastertes Klischee oder Litho ist. Dieses konnte mit einem autotypistischen (heute AM) oder auch Kornraster (heute FM) erzeugt sein. Auf die technische Seite will ich nicht näher eingehen.
    Als jedoch die Digitaltechnik auf den Markt kam, wurde alles anders. Plötzlich wurden alte Begriffe mit neuen Bezeichnungen versehen, aus dem englischen übernommen usw. Ist das besser-oder nur anders?

    Hallo Monstermonster,
    das Angebot bei ebay kenne ich auch, steht schon sehr lange dort. Die Idee finde ich gut, ist auch einfach im Nachbau.
    Die Heizmatte würde ich nicht empfehlen, sie ist auch zu groß. Für Prägeflächen bis ca.10x10 cm gibt es flächige Heizelemente.
    Bei den größeren Fundamenten sind flache Stäbe oder die runden 8-10 mm dicken Heizpatronen besser. Die runden Elemente
    lassen sich gut in seitliche Bohrungen stecken. Das ist einfach beim Bau des Fundamentes und erhöht die Druckfestigkeit.

    Das ist richtig. Bei den meisten handbetriebenen Bosten Pressen wie z.B. der Hohner Tiegel kann die Druckstärke nur über den Aufzug
    und vier Justage-Schrauben der Tiegelplatte geregelt werden. Doch Vorsicht, das Kniehebel-Gelenk dieser Pressen, soll nicht überstreckt werden.
    Mein kleines Bildchen zeigt einen Degener und Weiler Tiegel, einen Boston der keinen Kniehebel besitzt, sondern mit Zugstangen arbeitet.

    Trettiegel oder motorbetriebene Pressen sind schon eine andere Klasse als der Hohner "Hobo", ein Zylinderfarbwerk ist wesentlich besser als ein Tellerfarbwerk. Der Viktoria, Kobold oder der Hohner-Tiegel sind deutsche Maschinen und unterstützen die Schrifthöhe von 23,56mm. Vorsicht bei unbekannten Maschinen aus dem Ausland. Wird die in Deutschland gebräuchliche Schrifthöhe unterstützt oder muß noch etwas "umgebaut" werden.
    Dieser Punkt sollte beider Kaufentscheidung auch berücksichtigt werden.

    Hallo,
    @Monstermonster da habe ich etwas nicht verstanden, wenn du den Druckzylinder nur als Walze bezeichnes ,kann so etwas vorkommen.
    Natürlich ist der Zylinder nicht inder Höhe verstellbar, die Materialstärken werden dann immer durch den Aufzug ausgeglichen.Das ist bei allen hochwertigen Zylinderpressen so.
    Das jemand versucht hat dieses durch eine flachere Druckform auszugleichen ist mir neu und unverständlich.

    @Melissa Die Walzen sind ein Verschleißteil und müssen in den meisten Fällen ersetzt werden, daher sollten sie immer mit eingerechnet
    werden, auch wenn sie noch gut aussehen. Der Gally Tiegel VICTORIA wurde von den Rockstroh Werke AG in Heidenau gebaut.
    Viele Informationen gibt es über Google.

    Der Gietz ist ein Gally-Tiegel. Wegen der Formatgröße einfach beim Händler anfragen. A3 Format ist zum Tiefprägen immer besser, hier wird
    wie beim Stanzen die größte Druckkraft benötigt. Die angebotene Maschine hat auch schon ein Zylinderfarbwerk. Sollte der Tiegel in deiner Nähe stehen,fahr hin und schau ihn genau an. Ein seriöser Händler wird alle Auskünfte geben, denn er ist zur Gewährleistung verpflichtet.
    @ Monstermonster:
    Welche Walze ist bei der Koex nicht verstellbar? Tiefes Fundament? Ich verstehe die Ausführungen nicht.
    Zurichten ist auf einem Bosten das gleiche wie mit einem Gally-Tiegel,die parallele Einstellung bei dem Boston wird duch messen
    ermittelt und ist keine Zurichte-Arbeit. Darüber habe ich schon einmal berichtet. Das Tempo, also die Bogenleistung per Stunde
    ist beim Handanlege-Tiegel stark vom Bediener abhängig, ich kann nicht bestätigen, daß mit dem Gally schneller gearbeitet werden kann.