Hallo, also an sich klingt das ja interessant, doch Dir ist schon klar, daß dieser Beruf schön langsam ausstirbt? Ich meine zumindest in Österreich ist es so: Lehrlinge werden von den Druckereien schon noch gesucht, doch was passiert mit denen? Sie werden zu den hochmodernen, computerisierten Maschinen gestellt, machen spätestens im 2. Lehrjahr die Arbeit des Facharbeiters um das halbe Geld. Nach bestandener Abschlußprüfung werden sie spätestens nach der Behaltefrist gekündigt und können sehen wie sie weiterkommen und sind Stammgäste am AMS. Dort wird ihnen nahegelegt sofort was anderes zu lernen und so leid es mir tut, diese AMS Berater haben recht. Natürlich findet man hin und wieder Jobs in Druckereien, doch für wie lange? Wenn die Auftragspitze erledigt ist, kommt sofort die Kündigung und den Kollektivvertraglohn zahlt sowieso kein Mensch mehr. Ich selbst habe ein Angebot bekommen von einer Druckerei die nur noch 32 Stunden in der Woche arbeitet, es ist zuwenig Arbeit da. Normalerweise gibt es bei uns die 37 Stunden Woche. Was soll ich mit diesem Angebot? Jeder Hilfsarbeiter in einer anderen Branche verdient da besser. Ich muß ein Haus und Kind erhalten.
Die zweite Möglichkeit ist, daß der Lehrling in einer kleinen Druckerei auf völlig veralterten Maschinen lernt und nach eventuell bestandener Prüfung ebenso keine Chance auf einen langfristigen Job hat. Und man merkt es in den Firmen auch wie demotiviert die Lehrlinge sind. Die sind ja auch nicht blöd und merken worauf das Ganze hinausläuft. Mich wundert es nicht, daß die Lehrlinge mehr "krank" sind und sich eigentlich für die Firma und ihren Beruf nicht mehr interessieren.
Über all dies würde ich gern mit einem Berufschullehrer sprechen, in meiner Zeit, als ich in der Berufschule war hat der Fachlehrer noch jeden hoffnungsvollen Lehrling eingeredet er solle doch eine Druckerei gründen, sich selbstständig machen, "Ewig wirst ja sicher nicht bei der Maschine stehen wollen,..." usw.
Zu jener Zeit war es noch halbwegs möglich erfolgreich ein Unternehmen zu gründen und zu führen, doch was ist daraus geworden? In einem Bezirk hier in Wien gab es ungefähr 15 kleinerei Druckereien. Heute nur noch 2 und die sperren bald zu.
Jeder soll jetzt für sich selber beurteilen ob es sich lohnt diesen Beruf zu erlernen oder zu lehren.
Beiträge von kevin41
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Tagchen! Aber wieso arbeitest Du noch dort?! Ich bin selber jetzt wieder arbeitslos, ich finde als Drucker ist das normal, und vom AMS in Österreich bekomme ich wenigstens pünktlich mein Geld und brauche niemand nachzulaufen. Habe das auch alles schon erlebt, die fahdenscheinigen Ausreden, Lügen und Gschichterln,...vergiss es, ich rate Dir so schnell wie möglich zu kündigen und suche Dir was Anständiges, denn diese Firma riecht sehr nach Konkurs...
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Blöde Sache die da läuft aber es gibt sicherlich sowas !Manche meinen auch es wäre noch Arbeitsplatzsicherung dem anderen eins auszuwischen und wenn der Chef dann mal guckt warum habt ihr immer technische Störungen und so und eure Vorschicht nicht ! Ist wirklich schlimm was in einigen Druckereien läuft gerade wenn man neu rein kommt oder als Lehrling da versuchen die Altgedienten sich immer durch zu setzen ! Hab das auch schon das ein oder andere Mal gehabt !
Kleine Geschichte am Rande ich war in einem laut Unternehmer mitarbeiterfreundlichem Betrieb nun ja hab mir den Betrieb erstmal anschauen dürfen und die Arbeitsabläufe im Betrieb zu dem Zeitpunkt an einer SM-52-L nun ja dann sollte ich an die 74-5-L und einen Tag nach meiner ersten Schicht durfte ich sofort zum Betriebsleiter weil der Drucker der nach mir kam sich sofort über mich beim Betriebsleiter beschwert hat ich hätte nicht gut sauber gemacht und so ! Soviel zu Mitarbeiterfreundlich ! Das nächste Ding beim Einstellungsgespräch sagte man mir wenn sie Probleme haben sagen sie es ich hatte leider bei der ein oder anderen Auflage zu wenig Papier sagte dies und bums der kommt immer ins Lager und bracht noch Papier ! Bumms nächtes Superding ! Dann der nächste Klopper ich übernehme eine Broschüre von einem Drucker der schon länger in der Firma ist habe Farbunterschiede zu alten Muster gesehen aber er hatte schon 2 Bogen so gedruckt um die Broschüre dann gleichmäßig zu fahren habe ich die ganze Broschüre dann so gefahren Ende vom Lied war ich war Schuld ! Also was sagt uns das wir können machen was wir wollen wenn Scheiße ist dann ist Scheiße und wenn dann noch das mit den Kollegen dazu kommt dann ist alles AUS !!!
So langsam aber sicher verliere ich die Lust an einem eigentlich tollen Beruf der aber heutzutage nicht mehr das ist was er mal war !
Hallo, ja, das kenne ich auch, ich selbst habe bis vor kurzem in einer kleinen Druckerei in Österreich gearbeitet, der Chef von dort hat mich 5 mal angerufen, ich habe aus Desinteresse gar nicht mehr abgehoben weil ich ja weiß wie Sch.... dieser Beruf jetzt ist. Habe mich aber doch nach langem Hin und Her dazu überreden lassen den Job anzunehmen. Es war sehr viel Arbeit und Stress. Noch dazu war ein Drucker erkrankt und somit Feuer am Dach.
Doch der erkrankte "Kollege" war schnell wieder gesund, kam zurück, nur mußte er jetzt auf der kleinen, zertrümmerten 2Farben GTO arbeiten, während ich auf der noch halbwegs intakten 4Farben SM 52 stand, die normalerweise seine Maschine war.
Das interessante Resultat: Seit der Kollege wieder in der Firma war gab es immer mehr Reklamationen von Kunden sie hätten bei Aufträgen die ich gedruckt habe zwei oder drei falsch gedruckte Bogen entdeckt und somit müsste natürlich auch die komplette Auflage kaputt sein und nochmal produziert werden. Doch ich kann versichern, daß ich nicht so schlampig bin und falsch bedruckte Bogen in der Auflage lasse, noch dazu mehrmals. Die übrige Auflage war bis auf den letzten Bogen richtig, auch in der Firma wurden bei den Makkulaturen keine falschen Bogen gefunden.
Was soll ich sagen, die für mich naheliegenste Erklärung ist, daß sich der alteingesessene "Kollege" übergangen und zurückgesetzt fühlte, auf den von mir gedruckten Stapeln falsche Bogen legte und schon waren die dabei und der Kunde hat sie gefunden, in dieser kleinen Firma gab es noch dazu keine Endkontrolle, die Bogen wurden wie sie aus der Maschine kamen geschnitten und weiterverarbeitet. Ich meine ich kann ja jetzt nicht in der Firma übernachten und meine Arbeiten bewachen, es gab Schichtdienst und ich kam meist in der zweiten Schicht, somit hatte der Kollege alle Zeit der Welt mir auf diese Weise zu schaden.
Er hat sein Ziel erreicht, da ich nicht beweisen konnte, daß ich nicht den Fehler begangen hatte bekam ich die Kündigung und bin somit wieder ohne Arbeit.
Jetzt soll sich jeder ein Bild davon machen wie es in diesem Beruf aussieht.
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Hallo, Kollege, also Nummerieren ist sehr einfach, man braucht nur ein bißchen Übung und Routiene, und SAUBERE, GEPFLEGTE Nummerierwerke. Doch da es leider zumindest hier in Österreich so ist, daß die "sauberen, sorgfältigen" Drucker mit den Nummerierwerken Fußballspielen, die Farbe darauf im Jahr maximal einmal im Jahr abwischen, das Zusatzfarbwerk wird sowieso nie gerakelt und wenn ein Druckbogen sich draufgewickelt hat, naja, Pech gehabt, der Nächste wird ihn schon runterklezeln; nun, dann kann es schon leichte Probleme geben und die Nummerierwerke springen nicht. Dann kommt natürlich die Hektik, Probleme ohne Ende und ein Drucker nach dem Anderen wird gekündigt...
Dass man sich das Alles jedoch ersparen könnte mit der richtigen Pflege gerade bei solch empfindlichen und teuren (habe mal irgendwo gelesen ein Nummerierwerk kostet an die 1000 Euro - scheint der Geschäftsleitung aber egal zu sein, der Lohn des Druckers ist aber zu teuer...) Präzisionsgeräten, das scheint sich noch nicht rumgesprochen zu haben.
Ich selbst habe schon Tonnen von Papier durchnummeriert, hauptsächlich auf GTO. Ich habe immer meine Geräte sorgfältigst gereinigt und in Ordnung gehalten, es gab nie Probleme. Doch nun bin ich zur Auffassung gekommen, wenn es Schwierigkeiten beim Nummerieren gibt und der Grund dafür ist die mangelhafte Pflege der Werke durch den Vorgänger und meine Vorschläge werden in den Wind geschlagen, so trage ich mein Anliegen der Chefetage vor, sage bitteschön die sollen sich hinstellen und mit kaputten Werkzeug arbeiten und sehen wie sie weiterkommen. Mir reichts, sollen sie mich kündigen, ich setze mich in meinen Garten und höre den Vögeln zu beim zwitschern, ist irgendwie interessanter.
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Keine Panik vor der Abschlussprüfung, die bestehst Du schon. Ich würde mir mehr Sorgen über die Zeit danach machen...da wirst nämlich gekündigt, so schnell kannst nicht schauen und bist Stammgast beim Arbeitsamt. Denn den Lohn als Facharbeiter zahlt Dir kein Mensch mehr. Zumindest ist es in Österreich so. Ausserdem sind die Druckmaschinen so einfach und automatisiert, daß einfach keine "Fachkräfte" mehr benötigt werden. Wozu denn auch, die gleiche Arbeit macht fürs halbe Geld der Lehrling spätestens im 2. Lehrjahr.
Also viel Spass dann bei der Jobsuche und dann bei der Auswahl eines anderen Berufes...!