Beiträge von Kielius

    Wir müssen für neue Aufträge häufig Sonderfarben mischen. Leider können wir z. B. Pantone-Farben nicht aus der Dose nehmen, da unsere Drucke noch laminiert werden und durch die Lamination ein Farbumschlag stattfinden kann. Dies muss vorher durch entsprechendes "Gegenmischen" ausgeglichen werden.
    Bisher ist es so, dass von Hand eine kleine Probe angemischt und ausgetupft wird. Wenn's einigermaßen passt, wird in der Maschine angedruckt und eine Probelaminat gemacht (Dauer für das Probelaminat ca. 30 Minuten). Während dieser gesamten Zeit (Anmischen, Austupfen, Probelaminat) steht natürlich die Maschine.


    Wenn die Farbe passt, wird die notwendige Menge gemischt und gedruckt. Wenn nicht, beginnt die ganze Prozedur von vorne, dann natürlich auch noch zusätzliches Waschen der Farbwerke. Dies ist leider häufig so, da auch durch Erfahrungswerte der Farbumschlag schlecht einzuschätzen ist. Dies kann manchmal eine ganze Schicht oder länger dauern.


    Jetzt soll das Finden der richtigen Farbe und das Andrucken verlagert werden, und zwar in eine separate "Farbküche". Kollegen sollen den richtigen Farbton finden, mit einer kleinen Testmaschine andrucken, Probelaminat machen und - wenn's passt, die erforderliche Menge für die Auflage mischen. Und zwar alles vor dem eigentlichen Druckbeginn, so dass die Drucker die fertig angemischte Farbe erhalten und ohne Wartezeit drucken können.


    Nun meine Fragen:

    • Wer hat Erfahrung mit solchen Anlagen?
      Was ist dazu nötig?
      Welche Hersteller bieten so etwas an?
      Komplette Systeme oder einzelne Komponenten?
      Was ist zu beachten?



    Wer kann mir helfen? Vielen Dank vorab.


    Kielius

    Hallo Marvin,


    wir verdrucken Iriodin ausschließlich im Siebdruck (wegen der Vermischung, immer schön durchrühren). anschließend kommt Offset oben drauf.


    Wir setzen das in erster Linie aber nicht als Sicherheitsfeature ein, sondern um den Druck dadurch hochwertiger erscheinen zu lassen.
    Sicherheitsmäßig kommen bei uns Pearleszentfarben zum Einsatz. Diese kosten das Kilo aber auch 1.600 US$ (kommen auch aus USA) und sind auch nur 6 Wochen haltbar . . .

    Die Fogra hat sich 2004 mit diesem Thema beschäftigt und einen Forschungsbericht dazu herausgegeben:


    Nr. 50.034
    Berücksichtigung der Materialeigenschaften und der Messmethodik bei der Vereinbarung von Farbtoleranzen für die Lieferung von Offsetdruckfarben


    Leider habe ich diesen nur in gedruckter Form. Aber vielleicht gibt es die Möglichkeit, diesen von der Homepage der Fogra herunterzuladen oder ihn ebenfalls als Druck zu bestellen.


    Kielius

    Messstreifen werden selbstverständlich mitgedruckt und gemessen, zumal noch 3 Sonderfarben mitlaufen.
    Das Graubalancefeld sollte nur zur schnellen visuellen Beurteilung sein.


    Bloß dieses Graubalancefeld kann kein Grau ergeben, da ja kein Gelb vorhanden ist und auch keine Gelbplatte mitläuft . . .
    Das Werk wird für eine der Sonderfarben gebraucht.

    Wir stehen im Moment etwas auf dem Schlauch und stellen uns die Sinnfrage zu folgendem Problem:


    Bei einem Artwork, das überwiegend nur aus Cyan und Magenta besteht und nur sehr wenig Schwarz, jedoch überhaupt kein Gelb, soll ein Graubalance-Feld mitgedruckt werden.


    Doch wie kann man dieses Feld aufbauen? Oder macht es gar keinen Sinn? Die Meinungen gehen da bei uns etwas auseinander. Das das kein Grau ergeben kann ist klar, aber welche Alternative gibt es?


    Über Eure Meinungen freut sich
    Kielius