Beiträge von Platedoc

    Hallo zusammen,


    Castanio arbeitet mit einem Agfa Silberprozess. Hier kann man nicht ohne weiteres den Hersteller wechseln, da weder Kodak noch Fujifilm in diesem Segment Platten anbieten. Außerdem druckt Castanio an einer Zeitungsrotation, welche auch nicht mit jeder anderen Druckmaschine zu vergleichen ist.
    Es ist wichtig zu unterscheiden zwischen einem Positiv- (nicht benötigte Schicht wird beim Belichten zerstört und in der Entwicklungsmaschine ausgewaschen, die druckende Schicht bleibt auf der Platte erhalten) und einem Negativprozess (die druckende Schicht wird durchs Belichten gehärtet, nichtdruckende Stellen werden ausgewaschen). Die Lithostar LAP-V von Agfa basieren auf einem Positivprozess. Das heißt, für die Schichthaltbarkeit ist die Fixierung im Bad, oder aber die Parameter in und um den Druck verantwortlich. Zu schwacher Laser oder eine verdreckte Optik hätten in diesem Fall den Effekt, dass ein Hintergrundschleier oder ähnliches auf der Platte zurückbleiben könnte. Vielleicht wird die Schicht auch nicht 100% aktiviert. Hier muss ich allerdings passen, es entzieht sich meiner Kenntnis, wie viel Einfluss hier das ankommende Licht hat.
    Nicht unterschätzen sollte man dagegen die Parameter die sich permanent im Druck ändern, oder ändern können. So spielen das richtige Gummituch, die korrekten Unterlagen, verschiedene Pigmentierung der eingesetzten Farben und vieles mehr eine große Rolle. Auch wenn alle Drucker immer sagen: "Hier haben wir nix geändert, alles wie immer", lohnt hier doch der genaue Blick, ob nicht hier oder da mal ein Produkt getauscht wurde. In diesem Fall wieder den Urzustand herstellen, wie es sicher funktioniert hat und beobachten.
    Ein Chargenproblem halte ich in Castanios Fall für unwahrscheinlich, da er sein Problem bereits seit einigen Monaten hat. Somit hat er sicher diverse Chargen verarbeitet und in dieser Zeit auch den Prozess in der Vorstufe mehrmals erneuert.


    Ganz, ganz wichtig: Das Papier!!! Die Qualität aller Hersteller lässt in den letzten Wochen, Monaten, Jahren ständig nach. Schlechte Papierqualität schadet den Platten mehr als alles andere.


    Soweit so gut


    LG Platedoc

    Es ist ganz wichtig zu differenzieren!
    Es gibt sicherlich gute Onlinedruckereien (Flyeralarm zähle ich mal dazu, für mich die Mutter der OD´s) und schlechtere. Entscheidend ist aber auch, wie professionell kann ich meine Printjobs selbst vorbereiten und wie viel Arbeit müssen die noch für mich erledigen. Umso mehr ich selbst erledigen kann, umso günstiger ist die Geschichte dann für mich. Nicht jeder hat allerdings dieses Know-how oder die Zeit dafür. Umso mehr Leistung ich beim Onlineprinter zukaufen muss, umso näher komme ich in den Bereich es bei einer normalen Druckerei fertigen zu lassen.
    Flyeralarm druckt beispielsweise im Schnitt 5.000 Aufträge am Tag, alle auf Sammelformen. Deshalb kann man auch immer nur fest vorgegebene Auflagen bestellen, je nachdem sind dann mehr oder weniger Nutzen auf der Sammelform. Entscheidend ist definitiv die Logistik hinter dem Ganzen. Flyeralarm hat sich zum Ziel für die Zukunft gesetzt, binnen 24h weltweit liefern zu können. Das ist schon ein ehrgeiziges Ziel.


    Letztlich entscheidet der individuelle Qualitätsanspruch und der nötige Servicebedarf den ich an die Onlinedruckerei stelle, ob es für mich Sinn macht dort einen Job produzieren zu lassen, oder lieber zur Druckerei um die Ecke gehe.


    Soviel von mir!


    Platedoc

    Hallo, Platedoc da hast Du schon recht, Kratzer entstehen durchs Handling, ich bin kein Fan von den Fuji-Platten aber mit Kratzern gibts keine Probleme,
    im Gegensatz zur Schicht von den Pro-T2 Platten - grauselig - da bin ich nicht der einzige, wie so gern behauptet *g*


    Norbert

    Hallo Norbert,


    nein, sicher nicht. Meines Wissens nach kommen sie langsam aber wieder in ruhigeres Fahrwasser und haben bereits die meisten Baustellen geschlossen. Man muss auch sagen, dass diese Schwierigkeiten mit PRO-T2 sehr untypisch für Fujifilm sind. In der Vergangenheit war es stets so, dass Fuji wohl selten die ersten waren, die mit neuer Technologie in den Markt gegangen sind, aber wenn es soweit war, haben diese Produkte immer funktioniert. Während die anderen Hersteller eher die Devise verfolgt haben, oder immer noch verfolgen, erstmal das Produkt auf den Markt werfen und es dann langsam mit Hilfe des Kunden verbessern. Weiß nicht, was da aus Kundensicht besser ist.


    LG


    Platedoc

    Fuji hat derzeit qualitative Probleme...Kratzer, Kratzer, Kratzer....

    Das sehe ich etwas differenzierter! Es gibt wohl schon einen Unterschied zwischen den einzelnen Plattenherstellern, was die Kratzempfindlichkeit angeht. Dass Fujifilm hier anfälliger wäre, halte ich allerdings für ein Gerücht. Kratzer entstehen vorwiegend durchs Handling der Platten durch die verschiedenen Anwender in Vorstufe und Drucksaal. Wenn ich mich hier auf eine bestimmte, vorsichtige Arbeitsweise einstelle, habe ich mit keinem Plattentyp Probleme. Ich kenne große Betriebe, die seit Jahren mit Fujiplatten arbeiten und noch nie ein Problem mit Kratzern auf den Platten hatten. Ebenso kenne ich welche, die häufig über Probleme klagen, egal zu welcher Jahreszeit, egal mit welcher Plattencharge und egal ob der Hersteller gerade eine ausgelastete Produktion hat oder nicht. Ich würde sogar sagen, dass alle Plattenhersteller derzeit genügend Produktionszeit zur Verfügung haben sollten, um Topqualität zu liefern.
    Ich würde mich von solchen Aussagen nicht beeinflussen lassen, sondern meine eigenen Erfahrungen sammeln.


    Viele Grüße


    Platedoc

    Hallo Man(n)Roland,


    du solltest dir unbedingt einen Fuji-Techniker dazuholen, da die Verarbeitung der Platte schon recht speziell ist. Mit der richtigen technischen Vorgabe kommen mögliche Probleme die mit PRO-T2 auftreten können gar nicht erst zum Tragen. Von der Wasserführung her sollte die Fujiplatte eigentlich Vorteile gegenüber der Agfa haben, da die Oberflächenstruktur der Platte durch eine unterschiedliche Aufrauhung viel feiner ist. Dadurch ist in der Regel eine geringere Wasserführung möglich.


    Viele Grüße


    Platedoc

    Thermo muss nicht die bessere Lösung sein, aber ist die konstantere (muss nur selten linearisiert werden). Ich kenne Kunden die mit Violet hervorragende Ergebnisse erzielen (FM geht auch), außerdem kann man mit Violet schneller für weniger Geld produzieren. Die PRO-V ist insofern zu empfehlen, da sie nicht mehr mit reiner Entwicklerchemie arbeitet, die ständig kontrolliert werden muss, sondern mit einer Auswaschgummierung. Hier kannst du lt. Hersteller 20m²/Liter entwickeln und gleichzeitig gummieren. Hier ist der Plattendurchsatz nicht so entscheidend, weil keine Chemie regeneriert wird, sondern nur Wasser um das Volumen konstant zu halten. Ist noch nicht sehr verbreitet, ich denke aber das System wird sich gut durchsetzen.
    Die Linearisierung die shift_f7 angesprochen hat ist zwar notwendig, es reicht aber normal aus, wenn jede Charge neu linearisiert wird. Mehrmals täglich entspricht nicht dem, was ich von Anwendern kenne. Und da meine ich sicher nicht die breite Masse, sondern welche die auf Qualität wert legen und auch das Know-how haben.


    Viele Grüße


    Platedoc

    Hallo shift_f7,


    die Kosten für Chemie hängen nicht nur von der Art der Chemie ab, also ob man mit Stammansatz regeneriert, oder mit einem extra Regenerat (ist sparsamer, aber etwas teurer), sondern vor allem sehr stark vom Plattendurchsatz. Regelmäßiger, mittlerer bis hoher Plattendurchsatz reduziert den Verbrauch enorm. Entwickelst du dagegen sehr sporadisch und unregelmäßig verschiedene Mengen an Platten, so bist du gezwungen die Chemie zu regenerieren um sie halbwegs am Leben zu halten, der Verbrauch ist so höher. Bei Saphira wir eher mit Topup, also Stammansatz gearbeitet, da braucht man deutlich mehr Chemie. Die Entsorgungskosten sollte man nicht außer Acht lassen.
    Fuji LH-PJE mit Systemchemie (also Regenerat) hat dagegen einen recht geringen Verbrauch.


    Viele Grüße


    Platedoc