Meine Antwort:
Kaschierfolien müssen irgendwie auf den Druck geklebt werden. Dazu werden Lösemittel-haltige (Nitro) oder Dispersionskleber eingesetzt. Da die Lösemittel sehr schnell verdunsten, wird der Kleber direkt vor dem Kontakt zwischen Druck und Folie auf die Folie aufgetragen und dann gleich in line weg-gelüftet. In beiden Fällen geschieht dies mit Heizung unter erhöhter Temperatur. Dispersion braucht mehr Wärme als organische Lösemittelkleber, weil Wasser eine hohe Verdunstungswärme aufweist.
Es werden auch Hotmelts als Kleber eingesetzt (Thermokaschieren), ein besonders trickreiches Verfahren. Den Kleber liefert der Folienlieferant gleich an seiner Folie mit. So braucht die Kaschieranlage nur die Folie heiß auf die Drucke zu pressen.
Dispersionskleber erfordern alkaliechte Drucke, Lösemittelkleber dagegen nitroechte. Vor vielen Jahren habe ich mal zusammen mit einem großen Kaschierbetrieb Tests gemacht. Dabei kam heraus, dass die damaligen Thermokaschierfolien keine Echtheitsangriffe ausübten, die Drucke also nicht verfärbten. Ich hoffe, das gilt noch immer. Negativbeweise sind immer so ein riskantes Geschäft.
Eine besondere Spezialität habe ich einmal kennengelernt: Eine kleine Firma in Düsseldorf hatte anstelle von Prägefolien Materialien entwickelt, die mit einem normal verdruckbaren Offsetfirnis als Kaschierkleber auf den frischen Firnis gepresst und dann wieder abgezogen wurden. Da blieben die Kleber-bedruckten Partien der Metallfolien kleben; an den freien Partien riss die Folie sauber ab und wickelte wieder mit der Rolle zurück. Ich hoffe, dass diese Technik bis heute deutlich weiter verbreitet wurde. Eine geniale Idee.