Beitrag 255, Fachsprache Streckungsmittel, Extender, Füllstoff

  • Im Ausdruck "Streckungsmittel" steckt schon drin, welche Funktion es hat - verbilligen. Extender ist nur die neudeutsche Variante. Sie klingt für uns nicht ganz so billig. Hier werden Füllstoffe eingesetzt, also mikrokristalline Pulver, die keine eigene Funktion haben sollen, außer Volumen zu schaffen. In einigen Fällen sollen sie teure Zusätze, z. B. Pigmente, so verdünnen, dass sie deren Wirkung verstärken, obwohl sie gar nicht selbst farblich wirken. Wenn man feinkristallines Aluminium-Hydroxid z. B. zum Titandioxyd hinzusetzt, gibt es Mischungen, in denen der billige Partner den teuren tatsächlich durch bessere Verteilung mehr zur Geltung kommen lässt und ihn damit teilweise ersetzt.


    Ein Füllstoff ist in den entsprechenden Normen unter den feinteiligen Feststoffen dadurch vom Pigment abgegrenzt, dass er nicht färbt. In das Färben wird hier auch die Deckkraft eingeschlossen: Titandioxid, Bariumsulfat usw. Es gibt ganz raffiniert arbeitende Füllstoffe, die durchaus eine eigene, hochwertige Funktion bringen. Aluminium-Hydroxid ist in unterschiedlichsten Kornklassen als halogenfreier Flammschutz unterwegs. Es gibt auch Hohlkügelchen aus glasartigem Quarz, die Kunststoff - Gießteile sehr weiß und schaumig aufgeplustert machen. In der Papierindustrie wird ein fluffiges, organisch-chemisches Material eingesetzt, dass Volumen und Opazität schafft, alles mehr als nur Verbilligung.


    Wollten wir eine Druckfarbe nur mit Pigment und Bindemittel auf die norwendige Viskosität einstellen, wäre sie so farbstark, dass die endgültige Farbschicht viel zu dünn wäre für die Anforderungen unserer modernen Maschinen. In Druckfarben finden wir Füllstoffe daher zum Erhöhen der Viskosität ohne Pigmentwirkung. Im Papier bringen sie Opazität in die Masse und in den Strich (Kalziumkarbonat, China Clay, Kaolin, Bentonite, Siliziumdioxid, Aluminium-Hydroxid...).

  • Kann ich so bestätigen.

    Wir verwenden Füllstoffhaltigen Verschnitt für ungestrichene Substrate bei hohem Rasterwalzen Schöpfvolumen um den Pigmentverbrauch reduzieren zu können.

    1.) Alles, was gut beginnt, endet schlecht.
    2.) Alles was schlecht beginnt, endet furchtbar.
    3.) Wenn etwas einfach aussieht, ist es schwierig.
    4.) Wenn etwas schwierig aussieht, ist es unmöglich.
    5.) Wenn etwas unmöglich aussah, wird sich im Nachhinein rausstellen, dass es ganz einfach gewesen wäre!


    Puders Erkenntnisse aus Murphys Gesetz