Meine Antwort:
Hier ist ein Effekt gesucht, der "Phosphoreszenz" heißt. Der Name kommt vom weißen Phosphor, an dem er einst festgemacht wurde.
Das Leuchten kommt daher, dass ein Material UV-Licht absorbiert, die Energie auch im Sichtbaren wieder abgibt, aber nicht sofort komplett. Dadurch gibt es ein Nachleuchten, das unterschiedlich lange, bis einige Minuten andauern kann. Es wird häufig im Sicherheitsbereich (Lichtschalter, Warnhinweise) und als Gag im Kinderzimmer eingesetzt. Hier sind Nachtleuchtfarben und Nachleuchtfarben nur zwei Namen für die gleiche Sache.
Leider sind die Pigmente nicht so einfach gebaut wie die der Neonpigmente. Es sind meist mineralische, also anorganische Stoffe, die für brauchbare Wirksamkeit eine Mindest-Korngröße haben müssen, deutlich über 2 µm. Damit sind sie im Offset praktisch nicht verdruckbar. Wir finden sie in dicken Beschichtungslacken und Kunststoffteilen, weil darin Platz ist. Ich habe nie selbst probiert, ob sie in wässrigen Flexolacken durch die Maschine transportierbar sind, kann das also nicht beurteilen.
Ein Tipp für alle, die so etwas spielerisch anwenden wollen: Es hilft zwar, so ein Teil eine Weile unter die Lampe zu halten und dann das Licht zu löschen. Wer seine Kinder aber saftiger beeindrucken will, nimmt einen Fotoblitz. Der hat genug Intensität und einen gehörigen UV-Anteil. Nur sollte man die Augen schließen und erst nachdem Blitz öffnen, um nicht geblendet zu werden.
Ein besonders pfiffiger Werbeplaner wollte mal Leuchtfarben gedruckt haben, die von selbst leuchten, also ohne UV-Anregung. Die gibt es nicht, weil man dann auch eine Batterie darunter drucken müsste. Das habe ich nie geschafft.