Meine Antwort:
Bei der fotografischen Übertragung des Rasters in Positiv - Kopie verlieren wir ca. 2% Flächendeckung, bei der Negativ - Kopie wächst sie etwas an.
Im Druck bringt die dynamisch ablaufende Konkurrenz zwischen druckenden und bildfreien Flächen immer einen Zuwachs, mehrere Prozent. Hinzu kommt auch eine mechanisch bedingte Punktvergrößerung ja nach Gummituch und Papierglätte. Der Druck hat dann also schon eine geometrische Flächendeckung von z. B. 49 % .
Auf Papier kommt hierzu noch der Lichtfang. Er ergänzt den Tonwert, also die "optisch wirksame Flächendeckung", durch intensivere Farbwirkung auf 56%.
Diese Zuwächse sind keine Fehler des Druckers, sondern verfahrenstypische Veränderungen der zu übertragenden Informationen. In den Richtlinien des ProzessStandard Offsetdruck sind sie in dieser Größenordnung festgehalten, also quasi vorgeschrieben. Wer "spitzer" oder "noch breiter" druckt, druckt zwar nicht falsch, liegt aber außerhalb der Standardisierungsvereinbarung.
siehe auch Fragen 54 und 170