Ein Stoff in einheitlicher chemischer Zusammensetzung, mit bestimmtem Aggregatzustand ist eine Phase. Ein zusammenhängender Schluck Wasser ist eine Phase, auch wenn er heiß ist. Der darüber stehende Wasserdampf ist wieder eine eigene Phase.
Zwei oder mehr Phasen können sich untereinander mischen - oder nicht.
Wenn wir ein Mischaggregat auslegen wollen oder die Qualität einer Farbe beurteilen, ob sie grießig oder glatt ist, nützt dieser Ausdruck "Phase". Dann wollen wir z. B. wissen, wie gut eine Phase in einer anderen verteilt ist.
Uns im Offset interessieren ein paar feste Phasen (Platte druckend / bildfrei, Walzen- und Zylinder), zwei flüssige (Feuchtmittel, Farbe) und eine gasförmige, die Luft. Deren Eigenschaften sind der Hauptschlüssel zum Verständnis unseres Druckverfahrens.
Außerdem interessieren uns noch ein paar Mischphasen - Die verschiedenen möglichen Emulsionen aus Farbe und Feuchtmittel (Wasser-in-Öl und Öl-in-Wasser) und Luft in z. B. Dispersionslack => Schaum.
Hier habe ich absichtlich etwas geschummelt, weil Farbe und Lack, genau betrachtet, schon Mehrphasen-Gemische sind. Allgemein werden sie als Dispersionen (hier physikalisch gemeint, nicht technisch) bezeichnet. Sie sind bei uns meist fest-in-flüssig oder auch fettig-in-wässrig (Dispersionslack).