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Füllstoffe und Pigmente sind in der Technik mikrokristalline Stoffe, die sich typischerweise im Anwendungsmedium nicht lösen, sondern kristallin bleiben.
Der Übergang vom reinen Verbilliger (Füllstoff wird neudeutsch auch Extender genannt) zur funktionellen Rezeptkomponente ist fließend.
In Druckfarben bezeichnen wir die ungefärbten Mittel als Füllstoffe, die farbigen als Pigmente. Farbe ist dabei auch Schwarz (Ruß) oder Deckvermögen (Deckweiß).
Pigmente sind also Farbmittel. Füllstoffe setzt man ein, um einer Farbe oder einer Paste ein bestimmtes rheologisches Profil zu vermitteln, also z. B. die Viskosität zu stützen.
Füllstoffe in Druckfarben kommen meist aus dem Bereich der anorganischen Chemie (Kieselsäure, Kalkstein, Kreide, Dolomitmehl, Bentonite, Montmorilllonite), Pigmente dagegen weitgehend aus der organischen. Eines der wenigen anorganischen Pigmente ist z. B. Titandioxid, durchweg in seiner Form als Rutil wegen dessen Brechkraft.
Man kann rheologische Eigenschaften auch mit anderen Mitteln steuern, z. B. durch Gelierungen im Bindemittel oder partielle Polymerisation von Rezeptkomponenten wie bei den Oligomeren im UV-Bindemittel. Dieser Weg ist aber nur für einen Anteil der rheologischen Forderungen nutzbar. Füllstoffe sind oft unumgänglich - und meist auch relativ kostengünstig.
Eine einfache Darstellung: Eine Farbe ohne Pigment nennen wir Lack. Haben wir anstelle der Pigmente Füllstoffe, so tritt das ganze Ding auf wie eine Farbe, färbt nur praktisch nicht, z. B. ein Mischweiß.