Meine Antwort:
Jeder von uns kennt das „1 part per million“, also ein Millionstel.
Das redet sich einfach und taucht oft in Grenzwert – Beschreibungen auf. Unsere chemische Analytik reicht inzwischen in vielen Bereichen so weit hinunter, dass sie sogar die „Allgegenwarts-Konzentration“ mancher Substanzen zahlenmäßig erfasst. Aber welche Vorstellung können wir uns vom ppm machen, um nicht laienhaft einfach nur Zahlen zu plappern?
Einen guten Ansatz findet man in Gießen. Da ist ein Museum, das „Mathematikum“. Nicht erschrecken, es ist ein Museum für Kinder und neugierig gebliebene Erwachsene, in dem mathematische Begriffe und Zahlen so verdeutlicht werden, das sie jeder begreift. Und ppm zeigen sie dort so: In einer Glastrommel von geschätzt 30 cm Durchmesser und 1 m Länge befinden sich 1 Million Glaskügelchen. Alle Kügelchen sind glasig farblos – bis auf eine. Die ist schwarz. Und man kann so lange drehen, bis man die kleine schwarze erkennt. Nicht bei jeder Umdrehung kommt sie nach oben.
Die zweite Interpretation habe ich von einem Freund aus dem Siegwerk: Ein Preuße (Berliner) pro München ist ein ppm unter Bayern.
In der chemischen Analytik und den Diskussionen über Grenzwerte werden sogar ppbs bemüht, parts per billion, also Teile pro Milliarde. Das bedeutet so etwas wie 1,5 europäische Touristen als einzige in Indien. Ob alle Journalisten, die solche Zahlen verwenden, auch nur eine Spur von Ahnung haben, was sie sagen?
Ich will ausdrücklich sagen, dass diese analytische Schärfe ein fantastischer Fortschritt unserer Technik ist. Angemessener Umgang ist mein Punkt.