Was beschreibt der Gammawert eines Films oder einer Druckplatte? Wie sollte er bei einem Bilderfilm sein und wie bei einem Reprofilm?
Meine Antwort:
Der Gammawert eines fotografischen Films beschreibt die Steigung der Schwärzungskurve im linearen Bereich. Er wird auch als Gradation bezeichnet. Eine steile Gradation nennt man auch hart und eine flache weich, weil sich so der Kontrast ergibt.
Ein Bilderfilm - oder auch ein Diafilm - soll möglichst viele verschiedene Halbtöne, im Schwarzweißbild Grautöne, wiedergeben. Dazu muss der Gammawert klein sein, denn dann bildet er durch unterschiedlich viel Licht gut abgestuft unterschiedliche Halbtöne ab. Er hat einen großen Tonwertumfang. In der Praxis liegen Negativfilme etwas über 1, Fotopapiere noch etwas darüber, sodass zusammen 1,5 - 1,6 herauskommen. Beide Verarbeitungsschritte teilen sich also die Beiträge zum Kontrast, und zusammen kommt etwas mehr heraus, als das fotografierte Modell hatte.
Diafilme bringen diesen Kontrast, der einem Gammawert von 1,5 - 1,6 entspricht, gleich in einem Schritt. Das stellt man bitter fest, wenn man von einem Freund ein Dia kopieren möchte und es einfach mit einem normalen Diafilm abfotografiert.
Bei der Reproduktion, im Schritt der Erzeugung einer Druckvorlage, sollen nur zwei Schwärzungsmöglichkeiten benutzt werden, schwarz und transparent beim Film, bei der Platte logischerweise druckend und nicht druckend. Eine sehr steile Gradation des Reprofilms und der Platte kommen dem entgegen. In der Praxis finden sich bei Reprofilmen Gammawerte bis 9.