Was sagt uns der Robinson-Test?
Meine Antwort:
Es handelt sich um ein Prüfverfahren, das ein Produkt (Packmittel, Laborandruck, Druckstreifen...) daraufhin beurteilen soll, ob und wie es Schokolade als Testsubstanz geruchlich oder geschmacklich beeinträchtigt. Der Test ist bei der Herstellung von Lebensmittel-Verpackungen sehr weit verbreitet. Der Prüfkörper Schokolade sagt uns schon, dass wir besonders gut solche Substanzen erfassen, die fettlöslich sind. Aber sogar bei Tabakwaren und Teebeutelverpackungen liefert er brauchbare Ergebnisse.
Den Namen hat er von einer Frau Dr. Robinson, die ihn ursprünglich formuliert hat, ganz unromantisch.
Kurzfassung: geraspelte Vollmilchschokolade wird in einem Einmachglas in ein Schälchen gegeben. Darüber legt oder wölbt man eine bestimmte Menge bedruckter Fläche, z. B. 100 cm². Jede Probe kommt in ein extra Glas - klar. Das ganze wird 48 Stunden bei 20°C (=“Raumtemperatur“) stehen gelassen und dann die Schokolade verkostet. Die Prüfbedingungen differieren gelegentlich. Wer aktuelle Normen zugänglich hat, sollte sie hier unbedingt zu Rate ziehen.
Mehr Einzelheiten: Profis testen immer eine ganze Reihe von Proben, wenn auch weniger als z. B. 10, weil keiner zu viele sensorische Prüfungen machen kann, ohne abzuflachen. Die Weinkenner und Hobbyköche unter uns wissen das schon.
Ganz wichtig ist, dass man mindestens eine Blindprobe aufsetzt, also reine Schoki ohne Testdrucke. Alleine das Lagern an der Luft bringt schon ein wenig ranzigen Geschmack, den man ja nicht den Drucken unterjubeln darf. Und blanko Bedruckstoff aus der gleichen Charge muss unbedingt dabei sein. Interessant können auch fertige Faltschachtelabschnitte o. ä. im Vergleich sein, weil sie so gelüftet und weiterverarbeitet wurden, wie man für die Originale erwarten kann. Das ist oft weit milder als bei fertig verfilmten Drucken aus dem Stapel. Wenn verfügbar, sind auch unlackierte gegen lackierte Druckabschnitte interessant.
Dazu kommt, dass wenigstens 3 - 4 Personen testen sollten, weil es doch eine Menge Subjektivität gibt. Und nicht jeder ist jeden Tag geschmacklich in Form. Auch das wissen schon die Weinkenner und Hobbyköche.